Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Rund um die Vergesellschaftung von Degus
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Elfe
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Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe, weil ich immer gerne Feedback oder Tips haben möchte.
Den Zoff den meine drei Grazien hatten, habe ich in einem anderen Topic bereits beschrieben, auch wie er ausging: viewtopic.php?t=8259

Wie der Titel schon sagt - ich habe momentan drei einzelne Degus.

Muffin, Toffee und Keksie sind Schwestern. Sie sind jetzt knapp über ein Jahr alt und mitten in der Pubertät, und im Wochenrhythmus immer am Kabbeln. Bis Muffin so ernsthaft verletzt wurde, dass ich die halbe Nacht in der Tierklinik verbracht habe und lt. Tierärztin Muffin abtrennen mußte. Danach saßen ein Duo zusammen und Muffin nach zwei Tagen am Trenngitter. Die Wunden sind glücklicherweise (es war ein Drama, Antibiotika zu geben) verheilt und das rasierte Fell wächst nach (auch wenn es noch etwas seltsam aussieht). Das Verhalten am Trenngitter war schon meist friedlich und ich wollte nach dem Urlaub (3.9. bis 10.9.) mit der Vegesellschaftung aktiv starten.

ich wollte - denn - nachts um 21 Uhr, also sechs Stunden, bevor wir fliegen wollten, ging plötzlich Keksie auf Toffee los und begann, sie unterbrochen durch den Käfig zu jagen. Die Schreie, die Toffee nach einer Weile auzustoßen begann, machten wir wirklich Angst, so panisch habe ich noch keinen Degu schreien hören. Was tun? Die Degus sind alleine eine Woche, einmal täglich kommt die Sitterin zu Versorgung... Und Keksie gab einfach keine Ruhe, Toffee wirkte massiv in Panik und verstört. So habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich das nicht lassen kann. Die Schreie von Toffee gaben mir den Rest und Keksie wurde kurzerhand in das schnell zum Käfig ausgebauten Auslaufgehege ausquartiert. Es dauerte Stunden, bis Toffee sich wieder normal verhielt.

Jetzt bin ich zurück aus dem Urlaub und muß das Problem der drei Grazien angehen. Toffee und Muffin sind friedlich am Trenngitter, weswegen ich plane, schon mit Seitentauschen anzufangen (die Abteile sind nicht gleich groß, so kommt jede in den Genuß, mehr Platz zu haben) und am Trenngitter zu füttern. Keksie ist derweil noch im Auslauf zu Hause.

Damit ihr mehr über die einzelnen Damen wißt:

Muffin - sie ist die schmalste des Trios mit 190-195 Gramm, die sie auch während der Verletzungszeit hielt. Ein schlanker, sehr agiler Degu die in ihrem Laufrad abgeht wie ein Schnitzel. Sie war immer die Chefin, und hat ihren Rang behauptet. Alle Streits bis zu ihrer Verletzung endeten damit, dass sie aufritt und die Unterlegenen zwangsgeputzt wurden. Sie ist die mutigste der Drei und die einzige, die mir sogar auf die Schulter und den Kopf klettert, auch wenn sie es am wenigsten mag, angefaßt zu werden, manchmal kann ich für einige Sekunden den Bauch streicheln, dann wars das auch schon. Sie kontrolliert gern den Kontakt zum Menschen und entscheidet selbst, was sie will. Sie läßt sich auf das Trainieren von Tricks ein.

Toffee - immer Rang zwei, auch wenn sie regelmäßig gegen Muffin aufbegehrt, vor allem, seid sie größer ist (195-200 Gramm). Sie und Muffin sind die, die sich gerne "geprügelt" haben, wobei Toffee auch jemand ist, die sich ungern dominieren läßt, irgendwann hat sie sich unterworfen. Sie klettert gern, ist recht neugierig und mag es, oben zu sitzen. Sie kommt auf den Schoß, um sich Leckerchen zu holen, allerdings weigert sie sich, beim Tricks üben mitzumachen, nicht einmal wenn Leckerchen im Spiel sind.

Keksie - immer die Größe und Schwerste (200-205 Gramm). Sie ist die Zurückhaltenste, es sei denn es gibt Futter, dann neigt sie zu Futterneid, sie kommt recht zögerlich. Sie macht den Eindruck, eher gemütlich zu sein, läßt sich meistens besteigen, und scheint von den dreien die am wenigsten Kluge und Geschickte. Sie war immer die Rangunterste, allerdings tendiert sie regelmäßig zu, sagen wir mal, opportunistischem Verhalten, sie nützt einen Streit der Schwestern aus, um auf einmal selbst auf eine der beiden loszugehen. Zweimal hat sie es bereits versucht, im Rang aufzusteigen, einmal ist sie Muffin derartig angegangen, dass diese sich hinter Toffee versteckt hat - was dann die Situation deeskaliert hat und das zweite Mal in jener Nacht vor dem Abflug, wo sie ihre Schwester so malträtiert hat.

Ich weiß nicht, wer von den beiden Muffin verletzt hat, da ich die Verletzung nicht gesehen habe, es kommen beide in Frage. Keksie und Muffin waren jedoch die beiden, die nach einem Streit beide eine Schramme in einem Ohr hatten, weswegen ich inzwischen eher davon ausgehe, dass Keksie die Verursacherin war.

Einen schönen Sonntag,
Elfe
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DaLo
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Hallo Elfe,

ich habe jetzt versucht, die Situation nochmal nachzulesen.

Was genau erwartest Du Dir an Tipps?
Wie Du weiter vorgehst? Wen Du mit wem am besten ans Gitter setzt? Wer mit wem die besten Chancen hat?

Hat Keks irgendeinen Kontakt oder ist sie im Freilauf "isoliert"?
Muffin und Toffee leben weiterhin die gesamte Zeit am Trenngitter?

LG Dagmar
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Elfe
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Hallo,

ich erhoffe mir, dass mir jemand, der mehr Erfahrung hat, vielleicht noch einen Tip geben kann, was ich übersehe - ich mache das zum ersten Mal.

Toffee und Muffin sind am Gitter recht friedlich, kein Schwanzschlagen, allerdings kauen beide immer wieder dran herum, soweit ist das ganz gut, glaube ich. Keksie ist leider isoliert, weswegen ich so schnell wie möglich zumindest die beiden am Gitter zusammenbringen möchte. Sie können sich hören, alle drei, der Auslauf steht vor dem Käfig, also ist sie nicht ganz isoliert, aber Sichtkontakt ist schwierig, aber nicht ganz unmöglich.

Wäre eine Dreierrochade besser? Also Wochenweise ein anderes Tier in den Auslauf? Oder jetzt mit den beiden versuchen, die Vergesellschaftung so schnell wie möglich durchzuziehen?

herzliche Grüße,
Elfe
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Hallo,

ich denke auch, dass Du versuchen solltest, möglichst schnell auszuloten, wer mit wem kann, um zumindest wieder die Ausgangsposition von 2:1 zu haben.
Offen gestanden würde ich sehen wollen, wie Toffee und Keks wieder klar kommen, da sie ja lange Zeit kein Problem miteinander hatten. Dass Du vor der Abreise getrennt hast, war absolut verständlich, hätte aber - wenn Du weiter Zeit zum Beobachten gehabt hättest - ggf. gar nicht sein müssen. Auch wenn das schon dramatisch klingt, was Du beschrieben hast. Aber vielleicht hätte es gereicht, da einfach nur mal eine Nacht durch Trennung Ruhe reinzubringen und die beiden hätten danach wieder zusammengefunden.

LG Dagmar
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

DaLo hat geschrieben: 12. Sep 2022, 09:11 Hallo,

Offen gestanden würde ich sehen wollen, wie Toffee und Keks wieder klar kommen, da sie ja lange Zeit kein Problem miteinander hatten. Dass Du vor der Abreise getrennt hast, war absolut verständlich, hätte aber - wenn Du weiter Zeit zum Beobachten gehabt hättest - ggf. gar nicht sein müssen. Auch wenn das schon dramatisch klingt, was Du beschrieben hast. Aber vielleicht hätte es gereicht, da einfach nur mal eine Nacht durch Trennung Ruhe reinzubringen und die beiden hätten danach wieder zusammengefunden.
Du meinst, ich soll die beiden einfach nach einer Woche versuchsweise zusammensetzen? Oder Muffin wieder weg vom Gitter? Es funktioniert nämlich zwischen Toffee und Muffin grad recht vielversprechend. Die Freßnäpfe stehen schon neben dem Gitter und sie zwitschern recht freundlich. Heute morgen haben sie recht ausdauernd diskuttiert. Zwischen Muffin und Keksie war es vorher am Gitter eher mit Schwanzschlagen, wenn sie interagiert haben.

Die Wahl, Keksie in den Auslauf zu packen, war, weil Toffee gefühlt derartig durch den Wind war, dass ich den direkten Kontakt unterbrechen wollte... und ich gelesen hatte, man solle den Agressor abtrennen. So endeten Muffin und Toffee am Gitter.

herzliche Grüße,
Elfe
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Eigentlich gibst du dir die Antworten selber ;)

Ich kenne und sehe die Tiere nicht und kann nur spekulieren, was leider oft nicht zielführend ist.
Du dagegen brichst eine deutliche Lanze, es mit Toffee und Muffin zu probieren, weil du neben den rational in den Raum geworfenen Argumenten, dabei scheinbar auch einfach das bessere Bauchgefühl hast. Dann folge dem *sonne*

LG Dagmar
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Guten Morgen,

und gleich mit einer Frage:
Seitentausch ist erfolgt, verlief ganz gut, denke ich, die beiden schlafen bereits im Schlafnest der anderen, Fressen am Gitter ist friedlich.
Allerdings - das Gitter wird eifrigst und ausdauernd benagt - teilweise von beiden Seiten gleichzeitig. Dabei sehe ich jedoch kein Schwanzwedeln oder lautes Quitsches. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen?

herzliche Grüße,
Elfe
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Hallo Elfe,

wie ist sonst die Körperspannung?
Wirken die Tiere grundsätzlich gechillt, wenn sie ans Gitter kommen bzw. in den Gitternagepausen oder laufen sie "nervös" hin und her?

LG Dagmar
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

DaLo hat geschrieben: 13. Sep 2022, 17:35
wie ist sonst die Körperspannung?
Wirken die Tiere grundsätzlich gechillt, wenn sie ans Gitter kommen bzw. in den Gitternagepausen oder laufen sie "nervös" hin und her?
Unterschiedlich, mhm. Schwierig zu sagen, sie wirken, als wollen sie gerne zueinander. Muffin hat versucht, sich durch die geöffnete Türe nach unten zu hangeln. Ganz gechillt wirken sie nicht, aber es sind eher zwei lebhafte Tierchen, die auch früher viel gelaufen sind. Sie wirken auf mich aufmerksam-angespannt. Allerdings fressen sie friedlich nebeneinander. Da wirken sie dann gechillt.

LG
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Re: Aus Drei mal Eins mach wieder Drei - hoffentlich

Gitternagen muss nicht grundsätzlich negativ sein. Da kommt es zusätzlich auf weitere Signale an.
Du hattest ja schon Schwanzschlagen oder entsprechende Lautäußerungen erwähnt.
Dann ist für mich noch die Körperspannung entscheidend. Ebenso, ob am Gitter eher konstant dauerhaft genagt oder hektisch gerissen wird. Ebenso werte ich hektisches hin und her Rennen am Gitter unter deutlich sichtbarer Anspannung eher kritisch.

Schön wäre es, wenn sie am Gitter versuchen, die Schnuten zusammen zu stecken, dabei locker bleiben und am besten auch noch freundliche Geräusche von sich geben. Oder am Gitter Seite an Seite "kuscheln". Hast Du die Möglichkeit auf beide Seiten je eine Wärmequelle zu legen, so dass sie sich gerne und entspannt nahe aneinander aufhalten?
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