Neurologische Ausfallerscheinungen nach (Injektions-)Narkose

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Octodon
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Neurologische Ausfallerscheinungen nach (Injektions-)Narkose

Ich glaube zwar nicht, dass jemand etwas dazu berichten kann, da die meisten ihre Tiere ja mittels Inhalation sedieren lassen. Aber vielleicht kann hier ja doch jemand äh... "relaten"

Ich war mit Bobby am Dienstag zur Zahnkorrektur. Die Sedation ansich verlief so naja, da er nicht ganz weg war. Nachdosiert wurde aber nicht. Rest lief nach dem üblichen Prozedere (ich bin ja immer dabei): Depot, Antagonist, Schmerzmittel, fertig. Die Aufwachphase verlief ebenfalls unproblematisch und auch recht schnell, so dass wir nach ca. der Hälfte der übrigen Wartezeit wieder heimfahren konnten. Abends lief er schon wieder normal herum und kletterte auch schon wieder auf die Heizung.

Gestern früh war er dann erst wieder ein klein wenig duselig, was ich aber immer noch den Nachwehen zusprach, zumal er im Freilauf kurz danach wieder wie immer war. Den Tag über war ich unterwegs, und als ich ihn abends wieder raus ließ, fiel mir sein doch vergleichsweise staksiger Gang auf. Normalerweise bewegt er sich außerordentlich geschmeidig. Als ich ihn auf die Hand nahm, spürte ich einen enormen Tremor und er war so gefühlt kurz vor Krampf. Auch fiel mir auf, dass er komplett den Hals runter bis zum Bauch nass gewesen sein muß, denn sein Fell fühlte sich da verklebt und strubbelig an. Ich gab ihm dann nochmal Schmerzmittel, das natürlich erstmal eine Weile zum Wirken braucht. Und da es gestern schon spät war, beschloss ich abzuwarten und zu hoffen, dass es vielleicht hm.... naja, an der Dosierung oder sonstigem lag und hoffte ebenfalls, es sei dann heute weg oder zumindest besser. Ich recherchierte aber dennoch gestern kurz zum postoperativen Tremor, aber das passt für mich nicht, da er wirklich unmittelbar nach einer Narkose auftritt und der Medikation zugesprochen wird. Da meine TÄ der Sedation immer ein bißchen Ketamin beimengt, hatte ich als erstes das im Verdacht, aber Ketamin hat schon beim Menschen eine äußerst kurze Wirkdauer und wird in weniger als einer Stunde wieder abgebaut - sachgemäße Dosierung vorausgesetzt natürlich. Degus haben ja nun einen noch schnelleren Stoffwechsel, so dass ich das dann aber doch relativ schnell wieder ausschließen konnte.

Okay, heute früh kam er mir mit linkem Hinterlauf in Schonhaltung entgegengehinkt. Er kaut immer wieder an seinen Hinterläufen, weswegen ich davon ausgehe, dass die Beschwerden im kaudalen Rückenbereich liegen, also da, wo die Injektionen gesetzt wurden. Er bekam auch zwei außerordentlich großzügige Depots gesetzt, wo ich mir schon dachte: "Erm, der wiegt 215 g, keine 300! Was MACHST du denn da, sachma?!" :thinking:

Ich habe tatsächlich den Verdacht, dass bei der Injektion irgendwas verletzt wurde (was nach Aussagen der TA-Praxis natürlich NICHT sein kann, wäre ja alles subkutan gewesen und bla. Aber Bobby ist echt ein Schmächtling, da war selbst kaum Haut zum Hochziehen).

Wie gesagt, mit meiner TA-Praxis habe ich heute früh gesprochen, meine Stamm-TÄ war nicht da, ließ aber ausrichten, dass sie sich darauf auch keinen Reim machen könne, es sicher nicht an Medikation & Co lag (natürlich nicht), Bobby könne vielleicht einen Tumor haben, der durch die Medikation angetriggert worden sei. Ja nee, is klar.

Ich bin ziemlich angepisst und versuche jetzt - wie fast immer - eine eigene Lösung und vor allem Hilfe - auszuarbeiten.
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Melanie
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Ohje das hört sich garnicht so gut an.

Ich hatte bisher erst 2 Injektionsnarkosen. Bei diesen gab es diesbezüglich keine Probleme.
Das einzigste war, dass letzte Mal brauchte mein Degu ewig bis er wieder fit war. Also ungewöhnlich lange. Fast einen ganzen Tag. Da lag er nur rum und fraß kaum.

Aber theoretisch wäre es doch sicher möglich, dass sie die Spritze falsch positioniert haben oder evtl. Den kleinen Kerl falsch gepackt haben? Sodass er evtl nur was am Bein hat ?
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Game
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Könnte es sein, dass die mit der Spritze einen Nerv erwischt haben, der für die Motorik wichtig ist?
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Danke für eure Antworten. Kurz vorweg: ich bin des Rätsels Lösung wohl ein ganzes Stück näher gekommen. Und die gute Nachricht: es geht ihm heute auch etwas besser - nach einer ziemlich "dramatischen" Nacht.

@ Melanie: Meine TÄ hat schon unzählige Injektionen, vornehmlich subkutan an meinen Tieren vorgenommen. Sie hat dicke und dünne Tiere gespritzt, hat demnach unfassbar viel Erfahrung. Und bei sc kann eigentlich nix passieren, sofern das Tier stillhält. In diesem Fall habe ich Bob gehalten und er hat nicht gezuckt, was ein Verrutschen der Nadel o.ä. zur Folge hätte haben können. Bei den späteren Injektionen lag er ja ruhig da. Es hätte echt mit dem Teufel zugehen müssen und doch habe ich geglaubt, dass nur das infrage kommen könnte als Beschwerdeursache.

Trotzdem habe ich noch weiter überlegt, weil ich das für so unwahrscheinlich hielt und meine TÄ den Tag zwar tüddelig und grobmotorischer als sonst unterwegs war, aber so etwas wäre schon grob fahrlässig und ich weigerte mich innerlich immer noch, meine eigenen Gedanken anzunehmen xD

Ich habe dann echt lange überlegt, was bei der letzten Zahnbehandlung anders war als sonst und zum Beschwerdebild passen könnte. Und plötzlich klingelte es: Die Wärmflasche! Bobby wurde diesmal äuchlings mit seitlich überstreckten Hinterläufen auf eine gut gefüllte Wärmflasche platziert während der Zahnbehandlung, was ich schon etwas befremdlich fand, da dadurch auch die HWS noch weiter überdehnt wird als sonst und die Hüftgelenke ebenso! Bei uns Menschen vergleichbar mit einer Art Spagat, und wenn man nicht gerade wie ich im Hüftbereich hypermobil ist, kann da sicher was verschieben oder aus der Pfanne springen oder die Bandscheibe geht auf Wanderschaft oder oder oder. Und DAS passt zum Beschwerdebild und zu seinem Verhalten. Ich recherchierte dann nach einer Tierphysiotherapie und fand tatsächlich eine Dame bei uns im der Ecke, die auch an der ATM studierte (dann kann sie ja nur gut sein 8-) ), aber nur Hunde behandelt. Sie erklärte sich aber gleich bereit, sich auf das Abenteuer "Degu" einzulassen. Sie will sich heute bei mir melden.

Trotzdem wurde es dann noch etwas "dramatisch", denn nachdem ich das mit dem Rücken für mich argumentativ einigermaßen glattgezogen hatte, fiel mir auf, dass auch sein Magen ziemlich aufgetrieben war. Das hatte er aber schon öfter, das ist mir schon ganz zu Anfang aufgefallen. Kurzfristig verrannte ich mich dann in den Gedanken, es könne sich um einen Magenverschluß handeln, obwohl noch Darmgeräusche vorhanden waren und sein Bauch ansich sehr weich. Außerdem hätte er dann wohl eine Stunde vorher nichts mehr gefressen. Aber irgendwie verrannte ich mich dann darin, zumal es ihm gestern abend auch sehr mies ging. Dummerweise verschanzte sich Bob in einem unbeobachteten Moment hinter die 20-Tonnen-Gelsenkirchener-Barock-Schrankwand von Oma, der fragwürdigen Zierde meines Exil-Wohnzimmers. Normalerweise kommt er da flugs wieder vor, aber heute nacht hatte er keinen Bock mehr auf mich und blieb meckernd dahinter sitzen. Um halb eins kapitulierte ich und ging sorgenvoll ins Bett. Ich hatte die Befürchtung, dass er heute nacht dahinter stirbt und ich dann auf den letzten Drücker bei meinen Vermietern noch in Erklärungsnot geraten wäre ("Was riecht hier so streng?" oder "warum um Himmels willen haben Sie den Schrank abgerückt, sind Sie verrückt geworden?!"). Aber meine Befürchtungen waren glücklicherweise unbegründet, denn heute früh fand ich ein leicht provokant schauenden Bob direkt vor dem Spalt zwischen Schrank und Wand sitzen, so als ob er sagen wolle "Eh, komm mir nicht zu nahe, sonst bin ich wieder weg, klar soweit?!" Wir vertrugen uns dann aber relativ schnell wieder, und ich konnte feststellen, dass ihm der nächtliche Ausflug wohl gut getan hat, denn er läuft wieder flüssiger (Stichwort: Bewegung bessert) und hat heute früh auch wieder Kernchen zu sich genommen. Also ist ein Magenverschluß wohl doch eher auszuschließen und es wird wohl doch eher die Überstreckung der Hüfte sein.
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Tja... "witzig"... :(
Ich sitze seit gestern mit dem gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Problem hier. Am Montag wurden die Zähne (mit Gasnarkose) gemacht und seit gestern stackst das Mädel hier rum. Wenn ich sie anfasse, krampft sie umgehend und zittert am ganzen Körper. Dann kann sie die Hinterläufe kaum mehr bewegen. Sobald der vermeintliche Stress vorbei ist, bewegt sie sich deutlich normaler, wenn auch auffällig. Sie liegt allerdings fast die gesamte Zeit und fressen mag sie auch nicht wirklich. Bei ihr bin ich allerdings unsicher, ob nicht allmählich die Vielzahl an Narkosen eine Ursache sein könnten.
Meine Tierärztin legt die Tiere während der Behandlung und bis sie wach sind, auf eine Wärmeplatte. Dabei sind die Hinterläufe auch meist in so einer Froschhaltung. Probleme habe ich dadurch bisher nicht ausmachen können :thinking:

Nun denn... ~_~
Ich werde berichten, wie es weiter ging.
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chaya93
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Ach je... gute Besserung dem Mädel!
Anna

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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

Oh je, die Daumen sind gedrückt. Wie alt ist die Kleine denn?
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach Injektionsnarkose

:( Auch wenn es bisher immer gut ging... das ist ja leider kein Garant. Das Wetter hat umgeschlagen auf nasskalt, das geht nochmal zusätzlich auf den Bewegungsapparat. Und ich bin grundsätzlich der Meinung, dass an jedem Beschwerdebild mehrere (individuelle) Auslöser beteiligt sind, die manchmal so ungünstig zusammenwirken, dass es dann letztlich doch mal zu Problemen kommt. Das macht es ja auch manchmal so schwierig, eine Lösung zu finden. Und davor erstmal die genaue Ursache.

Nachdem ich mir weitmöglichst sicher war, dass Bobbys Beschwerden von der ungünstigen Lagerung während der Zahnkorrektur herrührten, habe ich eine Mail an meine Tierärztin geschrieben und ihr davon berichtet. Ich werde künftig drauf achten, dass die Tiere wieder seitlich gelagert werden, während sie keine Muskelspannung haben. Die Gefahr einer Überstreckung ist ja scheinbar relativ schnell gegeben in diesem Zustand.

Mit der Physiotherapeutin habe ich die Tage noch telefoniert, da es Bobby aber wieder gut geht, hat sich das erstmal erledigt. Aber ich finde es auf jeden Fall interessant, so jemanden in der Hinterhand zu haben, denn unsere kleinen Plüschmonster sind ja ab einem gewissen Punkt sehr anfällig für Beschwerden am Bewegungsapparat. Und vielleicht kann da tatsächlich noch was getan werden, um Beschwerden zu lindern. Ich bin jedenfalls froh, dass ich die Dame mal angetickert habe.

Vorschlag: Vielleicht können wir diesen Thread umbenennen in "Neurologische Ausfallerscheinungen nach (Injektions-)Narkose"?



Bobby geht es übrigens wieder gut; vielleicht macht dir das etwas Hoffnung
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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach (Injektions-)Narkose

ich habe den Beitragstitel geändert :)

Schön, dass es Bobby wieder gut geht *sonne*
Anna

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Re: Neurologische Ausfallerscheinungen nach (Injektions-)Narkose

Danke fürs Ändern. Joah, dem gehts wieder gut. Er ist jetzt fast noch schlimmer als vorher :lol:
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