Großgruppen

Fragen und Antworten zum Käfig, der Einrichtung uvm., Tipps zum Käfigbau und der Einrichtung
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- keine Einzelhaltung, nur gleichgeschlechtliche Gruppen oder Weibchen mit einem Kastraten
- absolute Mindestkäfiggröße für 2-3 Degus: 130 x 60 x 130 cm (L x B x H in cm), große Grundfläche bzw. Laufmöglichkeiten besonders wichtig, daher auch große Etagen.
- kein Plastik im Deguheim
- Ausbruchssicherheit, Käfig muss ggf. entsprechend geschützt werden
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Gubbelz
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Großgruppen

Hallo,

Ich träume eigentlich schon lange von einer großen Degu Gruppe. Hatte bisher noch nie mehr als 4 Tiere und auch aktuell sind die 4 Damen ein sehr harmonischer Haufen, den ich ungerne durch VGs zerstören möchte.
Wie sind denn so die Unterschiede? Was war eure bisher größte Gruppenzahl und wie ist sie zustande gekommen?
Ich bin neugierig, ob sich mein Traum lohnt oder ob ich lieber bei kleineren Gruppen bleibe ;)
Freue mich auf eure Erfahrungen
Octodon
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Re: Großgruppen

Bedingt durch die Aufnahme trächtiger Weibchen, die ungefähr zeitgleich (ungewöhnlicherweise hauptsächlich weiblichen Nachwuchs) warfen, hatte ich mal eine 14er Gruppe, die sich dann aber schnell dezimierte und sich bei sieben Tieren einpendelte.
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Andryna
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Re: Großgruppen

Ich habe vor kurzem eine 9er Gruppe aus dem Tierschutz aufgenommen. Aktuell sind es nur noch 8 Jungs, einer ist leider verstorben. So eine große Gruppe war immer mein Traum, aber dafür braucht es Platz. In einem Gehege mit Mindestmaßen werden diese Tiere mMn nicht glücklich.

Ansonsten bin ich bisher immer der Typ gewesen, der Einzeltiere aufgenommen hat und dann maximal eine 3er hatte. Vergesellschaftungen bringen bei Degus eine Menge Stress in die bestehende Gruppe und dauern ja auch ewig, von daher kann ich maximal dazu raten, bei Notfällen in Tierheimen die Augen aufzuhaben, wenn man die entsprechenden Gegebenheiten für eine große Gruppe hat.
Aber auch da gibt es keine Garantie für eine harmonische Gruppe, man muss also auf Trennen in Kleingruppen vorbereitet sein. Je nach Umständen (Beschlagnahmung, Messie-Wohnung, ausgesetzte Degus etc) werden die Tiere zum Transport einfach zusammengeschmissen und sind aufgrund des Stresses in eine Art "Freeze"-Zustand. Dadurch wirkt die Gruppe anfangs harmonisch, und dann kracht es doch irgendwann.

Achja, und die Futterkosten sind nicht zu unterschätzen, vor allem falls man nicht/kaum Frischfutter aus dem eigenen Garten füttert.
Liebe Grüße von Madlaine
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DaLo
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Re: Großgruppen

Hallo,

meine größte Gruppe waren 12 Weibchen.
Eigentlich hatte ich die eigene Deguhaltung schon aufgegeben, als mir dieser Notfall im Frühjahr 2017 als Pfleglinge ins Haus kam. Es waren sechs mehr oder weniger erwachsene Weibchen, von denen drei Nachwuchs bekamen. Ich behielt dann die zwölf Mädels, da auch mein Traum immer eine Großgruppe war.

Leider waren, blieben und sind es bis heute noch, ziemlich scheue Tiere. Das machte die Sache extrem kompliziert, alle gut im Auge zu behalten. Nachdem dann auch schnell klar wurde, dass selbst die ganz jungen Fellchen zum Teil mit Zahnproblemen zu tun hatten, fühlte ich mich bald gar nicht mehr wohl mit dieser großen unüberschaubaren scheuen Degumenge. Ich konnte nie sicher sein, irgendetwas zu übersehen.
Drei der zwölf verstarben bereits binnen der folgenden neun Monate.

Als eines der jungen Mädchen erhebliche Gesundheitsprobleme hatte und ich sie täglich zwei- bis dreimal rausfangen musste, ging es nicht mehr, dass ich sie in der großen Gruppe und dem großen Käfig ließ. Ich hatte keine Chance, sie zuverlässig zu erwischen. Von daher teilte ich sie mit Gitterkontakt zusammen mit zwei bis drei anderen Mädels ab. Die Gesellschaft tauschte ich alle paar Tage aus. In der Hoffnung, dass so die Gruppe nicht auseinanderfällt. Als die Kleine nach einigen Wochen wieder stabil war, konnte sie nicht mehr zu den anderen zurück, da sie dort heftig attackiert wurde. Also blieb es bei drei und sechs (mit Gittertrennung). Die drei sind bis heute zusammen. Die 6er-Gruppe ist nurmehr eine 2er-Gruppe und es kommt nach wie vor regelmäßig zu Aufregung am Trenngitter, die so ist, dass ich bis heute keine Wieder-Zusammenführung wagte.

Fazit: Ich bin geheilt von einer Großgruppe und würde - außer es sind ausnahmslos sehr zutrauliche Tiere - niemals mehr als fünf bis sechs in einer Gruppe haben wollen.

LG Dagmar
Octodon
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Re: Großgruppen

Dass die Tiere in größeren Gruppen "scheuer", oder sagen wir mal: zurückhaltender sind und blieben, konnte ich auch beobachten. Naja, sie sind sich in dieser Gruppenstärke halt wirklich selbst genug.
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Andryna
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Re: Großgruppen

In den ersten Tagen habe ich die Neuen kaum zu Gesicht bekommen. Aber ich konnte wie bei meinen vorigen Gruppen schnell das Morgen-Ritual etablieren, bei der ich mit Leckerlis raschel (Nüsse, Samen etc) und dann alle an die Tür kommen. So kann ich wenigstens durchzählen und optisch kontrollieren, ob alles ok ist. Mittlerweile lassen sie sich aber auch so mal blicken, ein paar nehmen schon Futter direkt von meiner Hand.
Ich habe dazu das Pech, dass fünf der Degus (bzw. jetzt nur noch vier) sandfarben sind und absolut gleich aussehen.Bei den zwei Agoutis gibt es deutliche Merkmale zum Unterscheiden, aber die sandfarbenen sind sich sehr ähnlich. Die kann ich nur am Verhalten unterscheiden.
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