So, jetzt nochmal vom Notebook:
Danke fürs Nachreichen der Infos. Jetzt müßte ich nur noch wissen, ob der TA einen Combur-Stick (Urintest) für die Diagnose benutzt hat und ob dieser entsprechend ausschlug. Einen Diabetes nämlich ausschließlich anhand einer Linsentrübung zu diagnostizieren, halte ich schon für äußerst sportlich
Dein Degu ist nicht übergewichtig (es sei denn, es wäre ein Mikrodegu) und hält sein Gewicht. Das sind zwei wichtige Indikatoren, die meiner Erfahrung nach gegen eine Stoffwechselstörung sprechen. Stoffwechselstörungen zeigen sich oft durch (konstantes Übergewicht und immer stärkere Zunahme) oder durch Schwankungen mit Tendenz nach unten. Heißhunger, großer Durst und überdurchschnittlicher Urinverlust kennzeichnen einen Diabetes mellitus (und natürlich ein Glucose-positiver Urintest).
Bei anderen Stoffwechselstörungen, insbesondere der Niere, kommt es häufig zu einem starken physischen Abbau. Die Tiere wirken sehr schenll ausgemergelt, ohne, dass Übergewicht vorausging. Manchmal sind auch hier Linsentrübungen dabei. Differenzialdiagnose kann man da aber nur mittels Urinuntersuchung zumindest tendenziell arbeiten.
So spontan nach dem, was du berichtest, halte ich es für unwahrscheinlich, dass dein Degu an einer Stoffwechselstörung erkrankt ist. Vermutlich ist die Linsentrübung erblich bedingt (bspw).
Trotzdem macht es Sinn, das Futter ein wenig zu modifizieren: wie gesagt, das Gemüse würde ich auf jeden Fall weglassen und die Erbsenflocken erst recht, da sie ein schlecht verstoffwechselbares Protein enthalten, das die Nieren zusätzlich stressen kann (falls da doch was sein sollte).
Es gibt einige fertige Blätter- und Kräutermischungen, bspw. von Hansemanns Team, die ein gutes Grundfutter bilden (bitte darauf achten, dass da kein getrocknetes Gemüse bei ist). Die Saatenmischung ist okay, sofern das Verhältnis zwischen Öl- und Mehlsaat passt (ungefähr 2/3 zugunsten der Ölsaat). Du kannst frische Küchenkräuter füttern (Basilikum, Thymian, Minze, Melisse, Kapuzinerkresse) oder auch Wintergemüse wie Winterportulak, Topinambur. Tomaten würde ich in der dunklen Jahreszeit nicht füttern, das sind alles Treibhausgewächse mit wenig Aroma und wenig Nährstoffen. Auch Feldsalat, Radiccio bzw. Chicoree wird gern genommen und ist darüber hinaus ein echter Leberfreund.
Es gibt einige Möglichkeiten, den Stoffwechsel etwas zu unterstützen. Fürs erste würde ich aber erstmal dazu raten, ggfs. nochmal einen Combur-Test zu machen und das Gewicht des Tierchens ca. ein- bis zweimal wöchentlich zu kontrollieren. Bleibt alles soweit okay und er zeigt keine weiteren Auffälligkeiten, brauchst du dir keine Sorgen machen. Ansonsten poste gern nochmal im Forum, es gibt einiges, das man auch bei Stoffwechselstörungen noch tun kann. Also kein Grund zur Panik
PS: Alle Angaben ohne Gewähr natürlich.