Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo zusammen
Ich brauche dringend euren Rat oder auch ein paar Tips.
Wir wohnen in einem sehr hellhörigen Mehrfamilienhaus. Über uns eine 7-köpfige Familie mit drei sehr aktiven Kindern. Beim Kauf unserer Degus vor einem Jahr war der Lärm erträglich. Die Kinder von oben wurden grösser und fingen u.a. an mit Klopfen/Trommeln auf dem Boden. Als wir das Thema mit den lärmgeplagten Tieren ansprechen und um Rücksichtnahme wenigstens in dem Zimmer bitten wollten, wurden wir aggressiv abgewiesen. Lärmpegel von oben nahm seither so zu, dass die Tiere sichtlich gestresst sind.
Zurzeit leben die Degus in Glasterrarien und haben tgl. Auslauf in einem anderen Zimmer. Wir müssen dringend etwas ändern, damit es den Tieren wieder besser geht. Reden mit den Nachbarn bringt nichts. Seit sie wissen, dass sie im August ausziehen ist es kaum auszuhalten. Terrarien in ein anderes Zimmer stellen bringt auch nicht viel, da überall getobt und geklopft wird. Wir haben die Terrarien bereits "eingepackt", was aber schwierig ist wegen der Luftzufuhr durch die Gitter oben.
Hat jemand Erfahrung oder eine Idee, ob man diese Terrarien schallisolieren kann, oder wäre ein Kauf/Bau mit einem anderen Material (z. B. Holz zusätzlich gedämmt hilfreich? Oder die Degus fremdplatzieren bis zum Auszug? (Was wirklich nur unsere allerletzte Option wäre aber evtl. zum Wohle der Tiere gut?).
Viele Grüsse

Wir müssen dringend etwas ändern, damit es den Tieren wieder besser geht.

Joah, auf jeden Fall! Wie wärs als allererstes mit einem vernünftigen Käfig?

Spass beiseite: Glasterrarium ist ganz übel. Wenn du dir schon Gedanken zum Thema "Lärm" machst (berechtigterweise, btw), steck mal deinen Kopf dort hinein, schließe die Türen, so gut es geht und "erfreue" dich an der schönen Akustik, die darin herrscht. Geräusche in einem Vollglas-Terra werden tendenziell verstärkt oder auf unangenehme Weise verzerrt. Da wäre ich auch gestresst, und das ist auf jeden Fall ein Faktor, der möglichst umgehend geändert werden sollte.

Zum Krach aus der Nachbarswohnung: ändern kann man DA wohl eher weniger. Die Degus deshalb sprichwörtlich in Watte zu packen, halte ich für übertrieben und aus oben genanntem Grund kontraproduktiv.

Ansonsten hätte ich noch eine Frage: wie äußert sich denn der Stress bei den Tieren?

Danke für die rasche Antwort.
Ja, da haben wir leider nicht nachgedacht vor dem Kauf der Terrarien. Auch wegen Platz etc.. Bleibt die Frage, ob Holz sinnvoller ist, oder das auch isoliert werden sollte.
Zum Stress: An guten Tagen wird nur ein Mal kurz laut gepiepst als direkte Reaktion auf den Lärm. An schlechteren Tagen laufen sie quietschend weg und fiepsen noch eine Zeit lang, an manchen Tagen sehe ich sie nur versteckt, bzw. nach viel Zureden draussen aber in Alarmbereitschaft und extrem schnell auf die kleinsten Töne reagierend...

Hmm, das klingt für mich tatsächlich nach normalem Degu-Verhalten.
Was erwartest Du denn für ein Verhalten?

Natürlich ist das normales Degu-Verhalten. Ich glaube nur, dass wir alle glücklicher wären, wenn sie dieses Verhalten nicht so oft zeigen müssten

Aber wie sollen sie denn sein?

Meine Monster mögen es überhaupt nicht, wenn mein Mann mit im Zimmer ist. Dann motzen sie nonstop und kommen auch nur zu ⅔, um sich Kekse zu holen. Wenn ich allein bin, kommen sie alle und motzen auch nicht so viel.

Degus sind halt kleine Charaktertiere, das macht sie ja so faszinierend.

Ja, ein Holzkäfig wäre auf jeden Fall die bessere Wahl. Schau dich mal auf unserer Seite um, da gibt es einige Inspirationen und sogar eine Bauanleitung.

Noch ein paar Gedanken zum Lärm:

Bei mir ist seit knapp einem Jahr Baustelle. Es hat mit einem Wasserschaden begonnen und endete dann in einer so ziemlichen Komplettsanierung mit neuer Heizung. Das bedeutete: Estrich raus, Fliesen raus, Schornstein abgetragen, Türstürze vergrößert. Das hätten die Tiere tatsächlich nicht ausgehalten, deshalb bin ich für diese Zeit in eine Ferienwohnung gezogen zusammen mit meinen beiden. Als nach einem Monat das Gröbste erledigt war, zogen wir aber wieder ein, und die Tiere bekamen hier so einiges mit. Es wurden noch einige Löcher gebohrt, Laminat gelegt usw. Auch das Fliesenschneiden nahm gefühlt kein Ende (Flex).Nicht zu vergessen das allmorgendliche Gepolter über uns. Das nahmen die beiden Herren aber alles sehr gleichmütig hin. Allerdings haben sie ein sehr feines Gespür für meine Befindlichkeiten. Da ich zum Ende der Sanierung psychisch und physisch echt am Stock ging, hat sich das auf die Tiere übertragen und sie wurden tatsächlich auch ein bißchen komisch. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass das bei euch ähnlich sein könnte oder ihr generell eure eigene Genervtheit in die Tiere hineininterpretiert.

Davon ab: ich kann euch voll verstehen. Nachbarschaftslärm ist so mit das schlimmste, was einem widerfahren kann. Und gerade wenn Kinder mit im Spiel sind, hat man so gut wie keine Chance, da irgendwas zu drehen. Da hilft vermutlich echt nur der Auszug.

Oh herrje. Baustelle. Mein absolutes Horrorszenario.
Dann werd ich mich auf die Suche nach einer tollen Bauanleitung machen und meine eigenen Gedanken/Gefühle und die Degus dazu einmal beobachten. Danke!

Hallo,

ich denke auch, dass nicht der Lärm an sich für die Degus Stress bedeutet (es ist ja kein Presslufthammer am Werk ), sondern die Akkustik. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass ein normaler Holz-Gitterkäfig Erleichterung schafft.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall sehr gute Nerven bis August. Das können noch lange Monate werden, wenn die Nachbarn so rücksichtslos sind. Aber immerhin scheint ein Auszug in Sicht.

Gruß
Dagmar