Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo,

weiß jemand oder hat eigene Erfahrungswerte dazu, ob Einsamkeit bei einem Degu zur Gewichtsabnahme führen kann?
Emma wurden ja erst kürzlich die Zähne saniert. Diese sahen diesmal bis auf eine scharfe Spitze insgesamt nicht so schlecht aus.
Allerdings nimmt sie stetig ein wenig ab. Zunächst dachte ich noch, es liegt daran, dass sie sich nach der Sanierung erst wieder richtig ans
Beißen gewöhnen muss. Doch mittlerweile isst sie ja wieder, trotzdem wiegt sie schon wieder ein paar Gramm weniger. Aktuell sind es ca 185,
also 20 Gramm weniger als ihr richtig gesundes Gewicht.

Leider ist sie ja alleine. Kann es daran liegen? Als sie noch mit Jane zusammen war, hatte ich gar nicht das Gefühl, dass Gesellschaft so wichtig für sie ist.
Sie ist viel alleine herumgelaufen.
Aber jetzt schläft sie wenig und sie zwitschert öfters. Ich frage mich manchmal, ob sie verzweifelt nach einem Freund sucht, den es in meiner Wohnung leider nicht
gibt.

Ich habe sogar den Eindruck, sie würde auch mit den Ratten Kontakt aufnehmen. Aber leider geht das (idR) nicht, da die Gefahr besteht, dass sie verletzt wird,
ob absichtlich oder aus Versehen.

Ich kann natürlich nicht sicher ausschließen, dass nicht auch eine Erkrankung bei ihr vorliegt, da sie über 8 ist. Wie ich der Regenbogenbrücke entnehme, ist 8 schon ein
kritisches Alter ...

Ein klares JA!
Es kommt nicht oft vor, aber es gibt Degus, die aus Einsamkeit eingehen. Leider habe ich so einen Fall schon aus erster Hand mitbekommen. Ebenso habe ich schon zweimal Degus im Eilverfahren aufgenommen, da sie nach Verlust der Partners das Fressen einstellten und nur noch apathisch dasaßen. Es genügt, wenn der Degu in die Nähe von Artgenossen kommt. Diese riecht, hört, am besten auch sieht. Dann weiß er, dass er nicht der letzte seiner Art ist und dass es sich lohnt, weiter zu leben.

LG Dagmar

Hallo,

Ich hatte es auch einmal. Nach der VG ging das Gewicht wieder nach oben. Seitdem habe ich immer versucht eine Dreiergruppe zu haben. Heißt, bei nur noch 2 Degus habe ich mich um ein/zwei weitere Gruppenmitglieder bemüht.

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald fündig wirst.

Danke für eure Antworten!

Ja, ich würde auch nur zwei aufnehmen. Wenn ich wieder einen aufnehme, ist der dann bald alleine und es geht als so weiter.
Oder Emma findet ein schönes neues Zuhause. Wird aber leider schwierig ...

Ich weiß nicht, ob sie nicht doch auch wirklich etwas Körperliches hat.
Diese Woche war ich beim Tierarzt, da sie ihren Kopf oft schüttelt. Diese stellte eine Ohrentzündung fest. Zudem soll ich sie gegen Pilze behandeln, da sie ein paar kahle Stellen hat und ihre Haare so leicht rausgehen. (Ich weiß nicht, ob das nicht einfach Fellwechsel ist?)
Aber , obwohl sie schon einige Tage Baytril erhält, schüttelt sie noch immer den Kopf.
Die Behandlung war mal wieder sehr kostspielig, aber so viel hat sie bisher ja nicht gebracht.

Ich wundere mich nicht zum ersten (und vermutlich auch nicht zum letzten) Mal darüber, wie leichtfertig Tierärzte lediglich auf Verdacht mit Milben- und Pilzmitteln und anderen starken Geschützen um sich schmeißen, während im Vergleich dazu Wesentliches wie Antibiose oder Schmerzmittel häufig "vergessen" werden. Darum muß man häufig regelrecht betteln.

Ja, das wird vermutlich der Fellwechsel sein. Ältere Tiere tun sich damit oft schwer, vor allem, wenn verstärkende Faktoren wie Stress hinzukommen. Solange das Fell wieder nachwächst und sie keine weiteren Auffälligkeiten hat, würde ich da gar nichts tun, sondern eher über die Fütterung versuchen, sie zu unterstützen: Frischkost, ungesättigte Fettsäuren usw.

Die Ohrenentzündung wurde aber hoffentlich mit Zuhilfenahme eines Otoskops (und Röntgenbild?) diagnostiziert?

Zu Baytril: auch wenn bspw. immer wieder die tolle Knochengängigkeit von diesem Antibiotikum lobgepriesen wird, ist es doch im Vergleich zu anderen Antibiotika, allen voran Chloramphenicol, eher mäßig. Es wirkt für mein Empfinden im allgemeinen wesentlich schlechter. Meiner Erfahrung nach muß man Baytril auch schon recht hoch dosieren, damit sich überhaupt was tut. Wie viel sollst du ihr denn geben?

0,7 Baytril

Ok, ich habe sie jetzt zweimal mit dem Pilzmittel behandelt, aber dann lass ich das jetzt. Es ist nur äußerlich und wohl nicht schädlich (man kann es als Mensch so verdünnt auch einfach anfassen), aber es muss ja nicht sein.

Ich frage mich aber, ob sie nicht doch einen Tumor im Ohr/Kopf hat.

Es wurde nicht geröntgt, aber das Ohr unter Narkose genau angeschaut und geputzt. Gekostet hat es insgesamt trotzdem schon 100 Euro.

Sie ist aber auch wirklich dünn geworden, obwohl sie isst - halt sehr langsam und irgendwie kann sie nicht alles gut essen, obwohl ihre Zähne aktuell wohl in Ordnung ausschauen.

Viele alte Tiere haben Ohrenprobleme. Die Möglichkeiten hierfür sind sehr vielfältig:

-> Kiefergelenksarthrose in Kombination mit mehr oder minder ausgeprägter Zahnfehlstellung (Schmerz strahlt vom Kiefergelenk Richtung Ohr aus, dann wäre es nur eine indirekte Beteiligung)
-> Trockene Haut im allgemeinen mit zunehmendem Juckreiz (sog. Alters-Pruritus), kann auch das Ohr (Muschel und/oder Gehörgang) betreffen
-> Arthrose in den Gliedmaßen, was zu einer eingeschränkten Körperpflege - inkl. Ohrenreinigung - führt. Dadurch übermäßige Ohrschmalzbildung und auch mal eine kleine Gehörgangsentzündung.

Auch bei einer Entzündung kommt es häufig zu Kopfschiefhaltung, weswegen ich hier nicht so recht überzeugt bin, dass es sich tatsächlich um so etwas in der Art handelt. Aber ich bin natürlich keine Hellseherin

Eine sorgfältige Untersuchung ist wichtig, um zu lokalisieren, ob tatsächlich eine Entzündung vorliegt, deshalb meine Frage, wie die mutmaßliche Entzündung diagnostiziert wurde.Leider gehen aus deiner Beschreibung keine Details hervor, bspw. ob das Ohr gereinigt wurde.

Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass auch andere Prozesse, wie ein Tumor o.ä. dahintersteckt. Aber das ist tatsächlich relativ selten.

Was ich täte, wenn es mein Tier wäre:

1. Sie nicht weiter mit TA-Besuchen stressen. Sie befindet sich eh gerade in einer sehr unguten Phase ohne Artgenossen, trauert vielleicht (noch) oder, oder, oder. Da würde ich sie bis auf liebevolle Zuwendung, wenn sie es will, völlig in Ruhe lassen.

2. Schmerzmittelgabe würde ich auf jeden Fall dauerhaft in Erwägung ziehen. Wenn es etwas Arthrotisches ist, führt daran kein Weg vorbei. Die Schmerzmittelgabe wird auch dazu führen, dass sie wieder besser fressen kann und damit vielleicht auch ihre Zähne wieder etwas besser werden.

3. Pflanzliche Unterstützung, die die Knorpelbildung in den Gelenken etwas ankurbelt (bspw. mittels Litozin. Spezielle homöopathische/homotoxikologische Arthrosemittel sind hingegen schwierig, weil sie zum richtigen Zeitpunkt verabreicht werden müssen. Davon rate ich ab).

4. Fütterung mehr auf ungesättigte Fettsäuren (Sämereien, weiche Kerne) und frische WIESE legen

5. 1-2x tgl. etwas (!) hochkalorischen Päppelbrei anbieten. Und mit ETWAS meine ich tatsächlich nur ETWAS (ca. jeweils die Menge eines Teelöffels). Da kann alles rein, was geht: gemahlene Nüsse, Apfelmark, Hafermehl usw.

Das Antibiotikum würde ich nach Angaben der TÄ zuende geben, das Pilzmittel würde ich weglassen.


Focussiere dich nicht zu sehr auf das Negative, sondern schau, dass du sie in ihrem Rhythmus stressfrei unterstützen kannst. Die Tiere merken, wenn es dem Besitzer nicht gut geht, gerade bei einer engen Bindung, und so entsteht nicht selten ein Teufelskreis, in dem man sich gegenseitig hochschaukelt. Versuche daher so gut es geht, dich locker zu machen und schleife die Kleine nicht alle naslang zum TA.

Ggfs. magst du dich doch nochmal mit Zoes Besitzerin kurzschließen. Ich hielte das für eine gute Idee.

Danke für die ausführliche Antwort!

Die Entzündung wurde schon richtig festgestellt, mit diesem Ohrengerät (ich weiß den Namen jetzt nicht) und zudem wurde das Ohr, wie ich schrieb, gereinigt.

Allerdings können solche Entzündungen - soviel ich wieß - eben auch tumoröse Ursachen oÄ haben (zumindest habe ich diese Information aus der Rattenhaltung).

Ich frage mich halt, ob man sie nun trotzdem noch vergesellschaften kann?
(Also, wenn ich überhaupt mal eine neue Partnerin finde).

paulina hat geschrieben: ↑8. Mai 2023, 07:33

Ich frage mich halt, ob man sie nun trotzdem noch vergesellschaften kann?
(Also, wenn ich überhaupt mal eine neue Partnerin finde).

Diesbezüglich wurde dir ja schon mehrfach zugeraten Was spricht - ganz objektiv - gegen Zoe?