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Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:01
von Jeanne
esmeralda hat geschrieben: ↑29. Jan 2018, 14:33
Jeanne hat geschrieben: ↑29. Jan 2018, 13:17…
Ich möchte gerne nochmal meine Frage wiederholen, wenn ihr also einen feststrukturierten dicht-mit-Plattformen überbauten Käfig habt, wie oder was stellt ihr dabei um? Wie blockiert ihr Wege oder tut ihr dies nicht? Bei meinem Hauptkäfig habe ich durch die "Platzverschwendung" sehr einfach Mittel und Wege neue Wege zu bauen oder alte zu blockieren…
Ich verstehe nicht so recht, was du damit meinst bzw. was du damit bezwecken möchtest.
Mein Deguheim hat Vollebenen, aber natürlich darauf zusätzlich weitere Ausstattung, sowie die eine oder andere (quasi wie ein Tisch gestaltete) Teiletage. Diese verrückbaren Dinge kann ich jederzeit herausnehmen, an anderer Stelle wieder in den Käfig stellen oder komplett draußen lassen und durch andere Gegenstände ersetzen. Somit habe ich sehr wohl die Möglichkeit der Veränderung der Inneneinrichtung.
Und mir stellt sich ernsthaft die Frage, warum ich meinen Degus „Wege blockieren“ sollte! Ich biete ihnen so viel Abwechslung wie möglich, fordere aber keinesfalls wagemutige Kletteraktionen oder andere Dinge heraus.
...
ich versuche es mal mit folgendem (beliebig ausgewähltem Bild um meine Frage besser zu beschreiben - es ist keine Bewertung des Käfigs): Quelle:
http://www.diebrain.de/de-gehegevilla.html.
Die darin enthaltenen Plattformen sind starr festgebaut, die Wege Tag für Tag, Jahr für Jahr identisch. Der Degu wählt seit Jahren denselben Weg um von A nach B zu kommen. Das ist wie wenn ich täglich zum Bäcker um die Ecke gehe - jeden Tag den selben Weg. Ich muss mir keine Gedanken machen wie ich dahin komme, ich strenge mein Gehirn nicht an, etc. Aber was wäre wenn auf dem Weg eine Baustelle ist, die Straße gesperrt, was auch immer? Ich muss mir Gedanken machen, mir neue Wege suchen, etwas neues entdecken, mein Hirn anstrengen! Also wenn ich keine neuen Wege einbaue, keine Plattformen verschiebe, wo ist dann diese Abwechselung, diese Neugierde?! Womit beschäftigst du deine Tiere intellektuell?
Und bitte nein, ich rede hier nicht von überaus gefährlichen Kletteraktionen oder bei kranken, blinden, alten etc. Tieren. Sondern ich rede davon wie ich gesunde Degus einfach und effektiv beschäftigen kann, körperlich wie auch mental.
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:13
von Andryna
Jeanne hat geschrieben: ↑29. Jan 2018, 15:01Die darin enthaltenen Plattformen sind starr festgebaut, die Wege Tag für Tag, Jahr für Jahr identisch. Der Degu wählt seit Jahren denselben Weg um von A nach B zu kommen. Das ist wie wenn ich täglich zum Bäcker um die Ecke gehe - jeden Tag den selben Weg. Ich muss mir keine Gedanken machen wie ich dahin komme, ich strenge mein Gehirn nicht an, etc. Aber was wäre wenn auf dem Weg eine Baustelle ist, die Straße gesperrt, was auch immer? Ich muss mir Gedanken machen, mir neue Wege suchen, etwas neues entdecken, mein Hirn anstrengen! Also wenn ich keine neuen Wege einbaue, keine Plattformen verschiebe, wo ist dann diese Abwechselung, diese Neugierde?! Womit beschäftigst du deine Tiere intellektuell?
Und bitte nein, ich rede hier nicht von überaus gefährlichen Kletteraktionen oder bei kranken, blinden, alten etc. Tieren. Sondern ich rede davon wie ich gesunde Degus einfach und effektiv beschäftigen kann, körperlich wie auch mental.
Hallo Jeanne
Ich glaube jetzt siehst du das Thema Volletagen schwarz-weiß
Volletagen, d.h. ungefähr die gleiche Fläche auf jeder Etage, ohne dass ein Tier von ganz oben nach ganz unten durchstürzen kann, heißt nicht, dass die Gehege bis auf die Volletagen selbst völlig leer sind, so wie du das vermutest (immer wieder die gleichen Laufwege, keine Variation).
Ganz im Gegenteil. Ich und viele Deguhalter hier empfehlen, zwischen den Etagen genug Abstand zu lassen, dass man diese variabel einrichten kann. D.h. hier mal ein Häuschen, da eine Röhre, da ein dicker Baumstamm etc.
Nicht jede diese Einrichtungsgegenstände ist zwangsweise fest und für immer im Käfig verbaut. Alleine durch solche Mittel lässt sich ein Gehege mit Volletagen auch einrichten und leerer Raum ausnutzen. Die Tiere werden also nicht gezwungen, sich nur auf dieser Etage gerade zu bewegen, sondern können verschiedene Höhen und Laufwege nutzen. Die Gefahr von großer Fallhöhe ist minimiert, und gleichzeitig ist man soweit variabel, dass die Röhren, Häuser etc. auch mal woanders hingestellt oder mit ein, zwei Schrauben befestigt werden können. Von daher sehe ich da keine geringere Flexibilität als bei deiner Sorte von Gehegen.
Wenn ich nachher dran denke, mache ich mal ein Foto von einer Etage meines Geheges und zeichne die unterschiedlichen Laufwege ein. Ich habe ca. 55-60cm Abstand zwischen zwei Volletagen, das bietet genug Platz für mehrere Laufebenen pro Etage.
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:19
von Jeanne
... super ein paar Bilder würden helfen.
Schwarz/weiß wäre es, wenn ich es bewerten würde und sage a ist besser wie b, dass tue ich aber nicht. Deswegen frage ich ja wie es andere tun, bin auf deren Ideen / Erfahrungen etc gespannt. Ich habe bisher dort nicht viele kreative Ansätze kennen gelernt bzw. Bin selbst in dem Außenfäfig ratlos wie ich dort viele Wege umbauen könnte ...
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:25
von Coati
Ja, und mit diesem, beliebig ausgewählten, Bild hast du genau die Käfigvariante gewählt, die ich, und viele andere hier, nicht befürworte. Diese Ebenen sind keine "Voll"etagen, sondern Hüpfbretter.
Volletagen sind Etagen, die die gleiche Größe haben, wie die Grundfläche des Käfigs. Bei uns sind sie in ca. 40-50cm-Abstand eingebaut. Somit habe ich die Käfiggrundfläche mal 3 bei 3 Volletagen. Auf diesen Etagen kann man beliebige Einrichtungsgegenstände wie z.B. Labyrinthe, Laufrad, Sandbad, Wurzeln, Äste etc. beliebig anordnen. Um die ganze Sache noch interessanter zu gestalten, haben wir, wie auch von Monika schon erwähnt, Tischchen (Zwischenetagen) stehen. Auch die kann man beliebig verstellen. Unsere Käfige sehen nach der Reinigung vom Einrichtungsstandard auch nie so aus, wie vorher. Nur bei blinden und gehandycapten Tieren (davon hatten wir auch schon einige) versuchen wir die Änderungen moderat zu halten.
Somit haben wir jede Menge Möglichkeiten die Tiere zu beschäftigen ohne sie unnötig zu gefährden.
Uwe
PS: Andryna war schneller
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:33
von Andryna
Mich hat nur gewundert, dass du bei Volletagen sofort an "leere" Gehege, die nur aus Regalbrettern bestehen, denkst. Daher meine Schlussfolgerung. Diebrain ist leider nicht in allen Dingen sehr aktuell, deswegen empfehle ich diese Seite auch für (zukünftige) Deguhalter nicht. Aber das ist ein anderes Thema
Handy sei dank, hier mal zwei Fotos einer Etage meines neueren Geheges, wo seit kurzem auch ein Trenngitter installiert ist (ansonsten könnten die Degus die ganze Etage am Stück nutzen):
Bild 1 - links
Bild 2 - rechts
Man erkennt die Korkröhre und die Pappröhre sicher wieder.
Alleine durch diese Konstruktion haben meine Degus mehrere längere Laufwege, um die Etage zu durchqueren, je nach Ziel. Am Anfang und am Ende gibt es ein Podest oder Häuschen mit Aufgang zur nächsten Etage (links angedeutet eine Weidenbrücke, rechts ein dicker Ast). Die Degus können, ohne die Etage selbst zu berühren, einmal durchflitzen. Zwischen den Röhren und den Podesten ist jeweils Platz (siehe Trenngitter, das hat schließlich auch dazwischen gepasst), sodass sie hüpfen müssen, aber trotzdem in einem Tempo durchrasen(!), oder aber auch mittendrin die Richtung oder die "Bahn" wechseln. Sie können auf den Röhren, durch die Röhren etc. laufen. Ich stelle die Korkröhre anders hin -> anderer Laufweg
Hier mal eine ganze Ansicht kurz nach dem Einzug:
Komplettansicht
Das Gehege ist recht neu, und da ich mich stark vergrößert habe, ist alles noch ziemlich leer, aber ich hoffe durch die Röhren und unterschiedlichen Auf- und Abgängen ist schonmal klar, was ich meine. Bald werde ich mal aktuellere Fotos machen und wenn der Streuschutz drin ist, das Gehege auch hier im Forum vorstellen.
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 15:39
von Mandarine
Hallo,
Ein weiterer Vorteil von Volletagen ist, dass man die Degus mit der natürlichsten Tätigkeit überhaupt beschäftigen kann, mit der Futtersuche.
Eine Hand voll Kleinsämereien großflächig im Streu verteilt, mehrere Handvoll Blätter, Kräuter, Blüten darüber. Das beschäftigt die Kleinen.
Spätestens wenn eine Vergesellschaftung ansteht, braucht man mehrere Volletagen um ein Trenngitter einbauen zu können.
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 16:56
von Maravilla
Hallo,
die Frage ist aber auch: muss man seinen Tieren unbedingt alle paar Tage den Käfig umgestalten? Entspräche die Suche nach neuen Wegen und Versteckmöglichkeiten ihrem natürlichen Verhalten oder kann dies bei eher ängstlichen Tieren (von den bereits angesprochenen gehandicapten spreche ich schon gar nicht) unnötigen Stress bedeuten? Ich gehe davon aus, dass eine wildlebende Degufamilie normalerweise ein bestimmtes Gebiet bewohnt. Dort hat es seine Gänge, seine Schlafhöhlen. Dort stehen Sträucher, Büsche und andere mehrjährige Pflanzen. Diese ändern ihre Position nicht. Auch Steine, die irgendwo "rumliegen" werden ja nicht einfach bewegt. Insofern ist dieses Wohnumfeld ziemlich statisch.
viele Grüße
Marlén
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 17:51
von DaLo
Hallo,
ich bin auch der Meinung, dass Degus als Fluchttiere eher Stabilität schätzen, aber das ist jetzt vermutlich nicht zu beweisen, was das Gros der Degus wirklich besser findet.
Jeanne hat geschrieben: ↑29. Jan 2018, 13:17
Was genau habt ihr dagegen unternommen Dagmar und Dani? Also wie war vorher der Verschluss und wie ist er nun?
Bei mir war und ist es auch immer noch so ein Schieberiegel mit einer runden Metallstange. Ich weiß jetzt nicht, wie ich es erklären soll. Man schiebt den Riegel zu und dreht ihn dann um 90 Grad, um ihn in einer Einkerbung zu sichern. Wenn der Degu lange genug an der Tür gerüttelt hat, hat sich der Riegel langsam wieder in die Gegenrichtung selber geöffnet, so dass dann die Tür aufsprang. Ich habe dann eine Schraube so angebracht, dass der Riegel nicht mehr von selber aufgehen kann. Das wird jetzt keiner verstehen, wie es gemeint ist, aber ich kann es nicht besser beschreiben
Liebe Grüße
Dagmar
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 18:15
von Coati
DaLo hat geschrieben: ↑29. Jan 2018, 17:51ich bin auch der Meinung, dass Degus als Fluchttiere eher Stabilität schätzen, aber das ist jetzt vermutlich nicht zu beweisen, was das Gros der Degus wirklich besser findet
Ich denke, dass es wichtiger ist, die Tiere mit der Futtersuche als mit der Wegesuche zu beschäftigen. Was macht denn die Hauptbeschäftigung der wildlebenden Tiere aus? Die Nahrungssuche! Also ist es in meinen Augen sinnvoller, sie das Futter erarbeiten zu lassen (flächig verstreuen wie Marina schon schrieb), als alle paar Tage im Käfig ein Erdbeben zu simulieren
Uwe
Re: Grüße vom Hunsrück
Verfasst: 29. Jan 2018, 18:37
von DaLo
Vermutlich ist es wie bei jedem Individuum, dass es diejenigen gibt, die Neues tendenziell toll und spannend finden und andere, die das stark verunsichert. Wir fahren z.B. praktisch nicht in den Urlaub, weil wir viel lieber daheim in der gewohnten Umgebung sind und das total genießen, Urlaub in der Fremde ist Stress
Ängstliche Degus mögen ganz sicher keine Veränderungen. Forsche Tiere dagegen können das schon spannend finden. Neben einer umfassenden Futtersuche finde ich es für die Tiere auch durchaus geistig anregend in größeren Gruppen zu leben und sich auf diese Weise mit ihresgleichen auseinander zu setzen.
LG Dagmar