Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo Monika,

also Müsli gibt vor allem Laute von sich. Zähneknirschen oder Schwanzwedeln beobachten wir nicht. Manchmal läuft er schon den Kleinen entlang des Gitters hinterher. Oder sucht sich einen höheren Platz zum Beobachten. Das lässt mich zögern. Aber ich würde es nicht patrouillieren nennen. Also er hält sich da nicht ständig auf oder so.

Ans erste unbeabsichtigte Aufeinandertreffen kann ich mich ehrlicherweise kaum erinnern. Das ging alles so schnell und wir haben sofort eingegriffen, weil wir vorm Käfig saßen. Wenn du das so gegenüberstellst, würde ich aber eher dazu tendieren, dass er zeigen wollte, wer Chef ist. Also ich hatte schon das Gefühl, dass es alles noch im Rahmen war. Ich habe aber keine Erfahrung mit echten Angriffen.

Gewichtsmäßig sind die Jungen aber noch lange nicht bei Müsli. Der hat inzwischen abgenommen und liegt stabil so um die 245 g. Die kleinen wiegen noch keine 100g. Wenn ich so vergleiche liegen sie wirklich weit zurück. Sie nehmen aber stetig zu und bekommen auch extra viel Sämereien und täglich auch sowas wie Pinienkerne aus der Hand.

Ja, den Gruppengeruch will ich auf keinen Fall zerstören, deswegen putz ich lieber zu wenig als zu viel. (Zum Glück erwarten wir keine Gäste )

Danke für den Link zu deiner Vorgehensweise. So in etwa haben wir uns das auch gedacht. Früher oder später müssen wir es eh wagen. Frühestens aber Ende der Woche, weil ich dann ständig zu Hause sein kann.

Eine grobe Beschreibung zu dem Thema Degu-Lautsprache findest du hier , während diese Sammlung sogar hörbar ist.

Sicherlich ist die sprachliche Vielfalt von Degus noch deutlich umfassender, wobei ich sogar schon mehrmals die Erfahrung gemacht habe, dass die einzelnen Individuen tatsächlich eigene Laute „kreieren“, die aber in den meisten Fällen dennoch früher oder später von den anderen Artgenossen verstanden werden.

So hatte ich eine alte Degudame, die „zischen“ konnte, wie eine Schlange und damit einem überaus aufdringlichen Kastraten klar mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr paarungsbereit ist und er sich gefälligst „schleichen“ soll. Das Männchen übernahm die Lautkreation umgehend und wenn er dem alten Mädchen begegnete, wandte er fortan dieses Geräusch an. Außerdem war zu beobachten, dass nur diese beiden Tiere sich so äußerten und zwar ausschließlich dann, wenn sie sich gegensietig begegneten. Nach dem Tod der Graunase habe ich niemals mehr ein derartiges Zischen von dem kastrierten Männchen vernommen.
Übrigens: das Zischen hat seine Wirkung nicht verfehlt, denn der Kastrat versuchte es tatsächlich (wohl) nicht mehr, das Mädel sexuell zu "belästigen". Zumindest habe ich es nie wieder gesehen. Stattdessen ging er einem anderen Weibchen der Gruppe damit ganz gewaltig auf die Nerven...

Du musst jetzt nichts über das Knie brechen, sondern solltest tatsächlich mit dem ersten Aufeinandertreffen so lange warten, bis du mindestens 36 besser noch 48 Stunden Zeit hast, um die Tiere genaustens zu beobachten.

So ich muss mal ein Update dalassen:

Weil ich mir ab gestern vier Tage frei nehmen konnte und ich einfach so ein Gefühl hatte, ist das Trenngitter gestern morgen raus. Natürlcih erst nachdem alle gut gefuttert hatten und die Einrichtung rausgenommen wurde.

Puh.. was soll ich sagen. Ich bin fix und alle. Ganz schön nervenaufreibend.

Anfangs gab es die zu erwarteten Kämpfe. Versuche aufzureiten, die abgewehrt wurden. Auch mal wilde Jagden. Nur einmal, nach mehreren Stunden kam es für eine Milisekunde zu einer Fellkugel. Zwischendurch gab es auch mal längere Pausen. Die Winzlinge hatten sich in einen Heuhaufen eingekuschelt und ab und zu kam Müsli vorbei zum schnuppern. Und da dachte ich schon, es ist geschafft.
Aber es kam seit dem trotzdem immer mal wieder zu Kämpfen. Ich hab das Gefühl, erst wurde die Sache mit Cas geklärt, dann war Crispr dran.
Cas und Müsli sind entspannt miteinander. Nur Crispr ist am fiepen und kämpfen. Ausgerechnet der Kleinste lässt kein Aufreiten zu.

Vorhin haben Müsli und Crispr zusammen ein Sandbad genommen Und Crispr hat sich irgendwann auch dazugesellt und sich von Müsli beknabbern lassen. (ich habs heute morgen reingestellt, als Möglichkeit zum Stressabbau.)

Ich freue mich so, dass Müsli endlich wieder kuscheln kann. Jetzt muss sich nur noch die Sache zwischen Müsli und Crispr entspannen. Aber ich bin nun trotzdem schon sehr erleichtert und werde beobachten, was die nächsten Tage bringen.

Jetzt machen alle drei gerade einen Degukuschelhaufen. Ich bin so glücklich. Ich muss gerade einfach meine Freude teilen.
Auch wenn es kurz vorher nochmal wild zuging.

- da freue ich mich jetzt mal mit und drücke ganz fest die Daumen, dass das kleine Grüppchen dauerhaft stabil zusammenfindet. Wenn der kleine Rotzlöffel jetzt schon so wehrhaft ist, hoffe ich, dass er nicht dauerhaft Unruhe stiftet

Liebe Grüße
Dagmar

Hallo,

das klingt doch alles sehr hoffnungsvoll!
Sicher ist der "Käs" noch gegessen, aber zumindest scheint die "Grund-Chemie" bisher soweit zu stimmen.

Allerdings solltest du davon ausgehen, dass es in den nächsten Tagen, ggf. sogar Wochen immer wieder mal "rummelig" und unruhig werden könnte. Denn selbst wenn die grobe Abstimmung (dass man sich im Prinzip soweit "grün" ist und meint mit dem anderen zukünftig zusammenleben zu können) erfolgt ist, wird sicherlich noch eine Feinabstimmung (bspw. über den Tagesablauf, wer, was zu machen hat und wie das insgesamte Zusammenleben aussehen soll) nachfolgen. Und dann kommt noch das Pubertätsalter der beiden Kleinen mit ins Spiel...

Und ja, Vergesellschaftungen sind nicht nur für die Tiere, sondern in den meisten Fällen auch für deren Futtergeber sehr anstrengend und nervenaufreibend. Da kann sich "Mensch" nachher auch ziemlich fertig fühlen und das, obwohl man nur als Beabachter davor sitzt. Aber dies ist eine sehr verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe, denn man muss sie zumindest in den ersten Stunden kontinuierlich im Auge haben und nicht, wie gestern bspw. mal wieder in einer der Facebook-Gruppen empfohlen, zur Beruhigung/zum Runterkommen als Mensch das Zimmer für eine Weile verlassen und die Tiere in dem Zeitraum (ohne Aufsicht!) sich selber überlassen . Wer so etwas empfiehlt, handelt in meinen Augen grob fahrlässig und hat zudem wohl noch nie erlebt, wie schnell eine Situation eskalieren kann. Wenn man dann nicht zugegen ist, kann dies zu schwersten Verletzungen bis hin zum Tode führen! Schon bei einer permanenten Überwachung der ersten Stunden kann man teilweise nicht so schnell eingreifen, wie es möglicherweise notwendig wäre. Aber für länger nicht mit im Raum zu sein und das gerade, weil es dem Menschen wegen des Rummels, der Boxkämpfe oder der Jagden zu viel ist, ist n.m.M. auf gar keinen Fall zu empfehlen!

Wichtig ist nun, die Wusel weiterhin gut im Auge zu behalten und so ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich das Ganze weiter entwickelt.
Auf jeden Fall freut es mich sehr, dass es die ersten Kuschelhaufen gegeben hat und das Müsli wieder in den Genuss von direktem Körperkontakt kommt!

Weiterhin viel Erfolg!

Hi,
gibt es News? Wie läuft es? Klingt alles mega spannend und die Nachricht mit dem Kuschelhaufen klang gut Würde mich einfach interessieren, wie die letzten Tage waren?

Grüße
Daniel

Hallo,

danke für eure Wünsche und Tipps.
Ich hab in der ersten Nacht sogar auf dem Sofa geschlafen, um immer bei den Degus zu bleiben.
Mittlerweile läuft es ganz gut. Nach und nach wandern wieder Einrichtungsgegenstände in den Käfig. Allen zusammen hab ich aber immer noch keinen Auslauf gegeben.

Vorgestern hats nochmal ganz schön gerappelt. Da hat Cas aufgemuckt und sich nicht dominieren lassen. So ganz scheint mir das noch nicht ausgefochten zu sein. Bin mir nicht sicher, ob Müsli seine Chefposition dauerhaft halten wird.
Trotzdem wird aber noch gemeinsam gekuschelt und gefressen und sich geputzt. Und ich liiieeebe es. Sie sind so süß. Es ist generell viel schöner zu dritt als zu zweit.

Manchmal hab ich beobachtet wie die Kleinen an einer anderen Stelle schlafen als Müsli. Aber ich glaube, da haben sie sich noch nicht auf eine geeignete Stelle geeinigt. Die Kleinen passen z.B. noch auf einen dicken Ast. Für Müsli ist der zu schmal. Müsli hingegen liebt es im Laufrad zu dösen, woran sich die Kleinen noch gewöhnen müssen.
Ich mach mir erst mal keine Sorgen und bin einfach auf Rangeleien gefasst. Kennen wir j a auch kaum anders. Hatten bis jetzt fast nur pubertäre Degus hier.