Gut, ich hätte auch den deutschen Namen nehmen können und Dreimasterblume schreiben können, aber ich denke, das hätte dir und den meisten anderen auch nicht mehr geholfen
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Es ist halt einfach so Tradeskantien oder Dreimasterblumen und Kalisien gehören zu den Klassikern. Wenn man sie mal kennt und selbst im Haus hat und vermehrt, dann ist es gut zu wissen, wie das Zeug heisst und dann ist es eben - und das ist meine Meinung - nicht so wichtig, ob man jetzt genau weiss, ob man ein Zebra-Ampelkraut oder eine Flusstradeskantie, ein Rotblatt oder eine kriechende Kalisie oder eine Schiffchenkalisie (die mal einst Schiffchentradeskantie hiess) hat. Natürlich bei der Vermehrung wird man feststellen, dass das Meiste was Flusstradeskantie ist, besonders robust und ziemlich produktiv ist. Beim Verfüttern zählt in erster Linie der Geschmack und die Tatsache dass die Tradeskantien und Kalisien eigentlich durchweg bekömmlich sind. Das Zebrakraut und das Rotblatt waren bei mir eher jene Pflanzen, die eher weniger beliebt waren. Grünlilien sind zudem auch noch so ein ziemlich unkaputtbarer Kandidat, der sich da auch gut einreiht.
Ich gehe wie gesagt hier von etwas anderen Voraussetzungen aus als Du. Da wir hier öffentlich schreiben, lege ich die gleichen Maßstäbe an wie in den facebookgruppen: möglichst viele Mitleser sollen nutzwertige Infos (jetzt hier für Winterfrifu) bekommen. Dabei sind sehr viele die mit dem Überbegriffen wie Tradeskantie nichts anfangen können.
Ich hätte ja gerade deswegen gerne Fotos eingefügt, aber irgendwie bin ich zu doof dazu...
Gleiches gilt eben für den Sauerklee (danke, ich weiß sehr gut was ein hoher Oxalsöurewert ist
und kenne Deinen Link auch als einen der brauchbarsten für unsere Zwecke).
Nur um es klarzustellen, ich hatte ja den Winterportulak erwähnt, weil der eben im Winter wächst und ich wollte Missverständnissen vorbeugen, da du ja mit dem Portulak kamst. Den Link hatte ich auf die Schnelle hervorgekramt. Ich hätte ja auch Giftpflanzenbücher mit umfangreichen Tabellen, aber ehrlich gesagt liegt meine Zeit lange zurück, dass ich mich so tief mit giftigen Substanzen in Pflanzen so im Detail beschäftigte. Das war damals die Zeit, als ich dann irgendwann auch die Petersilie wegen ihres Apiol-Gehalts verdächtigte eine Giftpflanze zu sein und ebenso der Löwenzahn, da ihr Milchsaft als möglicherweise giftig aufgeführt wird.
Mag sein, dass wir da jetzt einen sehr unterschiedlichen Ansatz haben, auch weil ich Jahrelang gesehen habe bei uns im Forum, dass man die Leute heranführen kann einerseits und ich andererseits jetzt auch nichts empfahl, was wirklich problematisch wäre, da ich ja beim Sauerklee meine Zweifel bekundete. Natürlich muss man den Haltern auch auf die Finger schauen, das stelle ich ja auch immer wieder fest, aber irgendwie ist es halt sinnvoll einen guten Mix zu finden zwischen Ermutigung und dass man nicht einfach nur den mahnenden Finger hebt, was alles nicht gut ist und nicht funktioniert, gerade auch wenn man über das Ziel hinaussschiesst und zahlreiche Pflanzen quasi als böse abstempelt, was wir in der Vergangenheit so unzählige Male schon hatten, dass ich mittlerweile etwas dazu neige, dem sanft entgegenzusteuern, wo ich denke, dass das Risiko vertretbar ist. Alle menschliche Dummheit kann ich letztlich auch mit noch so viel vorsichtigen Hinweisen nicht ausschliessen, weil die Leute können letztlich immer nur das lesen, was sie wollen, und da kann unter Umständen das Weglassen von vielleicht hilfreichen (gesundheitsfördernden) Pflanzen genauso problematisch sein, wie ein einseitiges Angebot von problematischen Pflanzen und einer unausgewogenen Ernährung.
Was dann freudig auch die nächten Tage noch drinliegt bis sie es aufgefressen haben. (Das "sie müssen auffressen " ist nämlich hübsch weit verbreitet - auch bei Trockenpflanzenmischungen und es gibt immer immer wieder die gleiche Diskussion mit den gleichen Leuten.
Gut, aber da bin ich auch nicht ganz einverstanden, wenn auch es da zwei verschiedene Aspekte gibt, die man bedenken sollte:
1. Kann es schon sein, dass ein verwöhnter Degu sich nicht an neues Futter ranmacht, wenn er sich mit anderer Kost den Bauch vollschlagen kann und es kann daher schon sinnvoll sein, nicht gleich innerhalb kürzester Zeit alle Reste wieder wegzuräumen. Manches Grünzeug wird denn auch erst gefressen, wenn es mal ein bisschen liegen geblieben ist und schon langsam vor sich hin trocknet. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll sich Gedanken zu machen, wo die Degus gefüttert werden
2. Hast du schon recht, dass die Idee, dass man den Degus was füttert, und sie genau das fressen müssen, Unsinn ist. Die Wahrheit ist nämlich genau umgekehrt. Die Degus fressen und wir beobachten, was wird genommen und wir versuchen dadurch das Angebot anzupassen, Aaber nicht nur das und dann alles, was nicht so gerne gemocht wird, einfach weglassen, sondern eher in dem Stil, dass man von dem, was sie gerne fressen, grössere Mengen anbietet, und was sie nicht so mögen in kleinen Mengen und vielleicht auch eher unregelmässig oder abwechselnd mit anderem Zeug, dass sie eine Palette von verschiedenen Heilkräutern und Medizinalpflanzen zur Verfügung haben, wenn sie sie brauchen, sei es, weil sie sie frisch bekommen (auch wenn sie diese meist nicht fressen) oder weil vielleicht noch welche irgendwo getrocknet im Käfig rumliegen.
Das ist natürlich das eine Extrem... und dazwischen sind sehr viele , gerade auch Mitleser hier wie ich denke , die so im Vgl zur Gesantbevölkerung ganz nette Grundkenntnisse haben was Widpflanzen angeht. Und gerne mehr wissen wollen, was sie jetzt ihren Degus geben dürfen (denn die Angaben im www widersprechen sich ja oft und es ist mühselig hier einzeln und alleine zu suchen)... und die auch gerne sie Hintergrundinfos über bestimmte Inhaltsstoffe odr Restriktionen haben wollen, um Stück für Stück selber im Sammeln und Frifufüttern zu wachsen. Und für die wäre das eben eine wichtige Info, wenn der Sauerklee schon in einer so schönen übersichtlichen Liste da stehen muss?
Okay, vielleicht nochmals, ich verstehe deine Kritik, aber ich sah diese Liste eigentlich auch eher als Diskussionsgrundlage, das mit dem Sauerklee war eher eine Anregung und wenn ich schreibe, dass ich damit keine Erfahrung habe, sollte das eigentlich nur schon mit einem kleinen bisschen gesundem Menschenverstand bedeuten, dass man da vorsichtig sein sollte. Ich kann es ja das nächste Mal expliziter schreiben, weil ich doch das Gefühl habe, wir drehen uns bei dieser Kleinigkeit jetzt seit einer Weile im Kreis
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Na ja... So wie ich es - weit kürzer - schon bei Ersterwähnung angemerkt hatte. (Ich glaube das lange Texten ist ansteckend
).
Kann sein. Es gibt halt Themen, da reicht der Wortumfang von Twitter nicht aus
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Im Detail mit Dir zu streiten WIE fütterbar der Sauerklee tatsächlich ist, wage ich gar nicht Ich fürchte, das wäre Zeit die ich so nicht habe. Und Du bist hier ein versierter Argumentierer.... und ich dürfte dann erstmal unzählige degupedia-Diskussionen auseinandernehmen
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Guter Punkt, ich sehe das nämlich ähnlich, ausser wir wollten der Diskussion wegen Argumente austauschen.
Das Problem beim Sauerklee sind gleich mehrere Dinge:
1. steht der Sauerklee auf dem Speiseplan der Wilddegus, genauer gesagt ist es eine sukkulente Sauerkleeart, nämlich der Riesensauerklee (Oxalis gigantea), welcher natürlich nur in Südamerika wächst und bei uns allenfalls in den Gewächshäusern einiger botanischen Gärten:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... C3%A4hrung
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Riesensauerklee
2. sind eben die einheimischen Arten alles andere als sehr ergiebig. Am besten ist noch der aufrechte Sauerklee, der wächst im Garten als Unkraut und kann relativ einfach als ganze Pflanze gepflückt werden. Der wird dann auch relativ gerne von Degus gefressen. Der hornfrüchtige Sauerklee dagegen ist sehr mühsam, die Blätter sind sehr filigran und klein, da macht das Ernten keine grosse Freude. Der Waldsauerklee dagegen wächst insbesondere im Wald und auch da muss man wissen, wo man fündig wird. Man kann sicher Glück haben und hat eine Stelle, wo er wächst. Ich bin aber viel draussen in der Natur und er gehört nicht gerade zu den Pflanzen, die man schnell und einfach findet.
3. Bleiben dann noch die exotischen Sauerkleearten, da insbesondere der Glücksklee oder Essbare Sauerklee (Oxalis tetraphylla), welcher jedoch
essbar ist was offenbar viele nicht wissen (ich wusste es ebenfalls nicht) und auch noch beliebt ist vielleicht der Dreieckige Sauerklee (Oxalis triangularis). Auch da fällt es mir schwer zu argumentieren, dass der Sauerklee gefährlich wäre. Eine gewisse Vorsicht ist auf jeden Fall ratsam, aber darüber hinaus bin ich eigentlich dafür, eine vorsichtige Neugier zu wecken, anstatt alles was in der Natur wächst und nur schon ansatzweise im Verdacht steht giftig zu sein, gleich zu verteufeln.
Und was unsere Degupedia-Diskussionen angeht, ich denke das willst du dir nicht antun. Ich halte mich ja noch eher zurück, aber wir hatten auch schon Diskussionen darüber, dass Kaninchen und Wildkaninchen Eibe fressen. Es gibt Studien zum Thema, wo dummerweise die Giftwirkung sich sehr schlecht nachweisen liess und eben die Natur zeigt, dass zumindest bei der Eibe die Kaninchen etwas anders ticken als wir Menschen. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Robinie, eine gute Futterpflanze für Kaninchen, welche sie in der Wildnis verzehren. Ich spekuliere mal und sage, dass wahrscheinlich auch Degus das fressen könnten und es ihnen weit weniger machen würde, als wir uns wahrscheinlich denken. Dennoch bin ich vorsichtig mit solchen Äusserungen, weil ich gerade stark giftige Pflanzen eher skeptisch sehe, die sollte man meines Erachtens nicht unbedingt verfüttern und ich machte auch nie selbst Versuche damit, obschon ich die Möglichkeiten gehabt hätte.
ZUm Portulak - ja das bezog sich auf den stets angeführten Sommerportulak (war einfach ein schnell rausgeschütteltes Beispiel ... Es sind ja wirklich nicht so viele Pflanzen/Futter mit wirklich hohen Oxalwerten.
Naja es sind schon einige. Wie gesagt, ich habe mich nie so in der Tiefe damit beschäftigt, aber das Giftpflanzenbuch von Roth und Kollegen hat im Anhang zum Thema eine sehr umfangreiche Liste, das ist mir noch in Erinnerung geblieben. Das Buch habe ich aber nicht gerade griffbereit, weshalb ich jetzt nicht sagen kann, wieviel von der Liste wirklich einen hohen Oxalsäuregehalt hat und ob es wirklich nur wenige Pflanzen sind.
Hier ein Auge drauf zu haben - gerade wenn die Tiere überwiegend trocken fressen - ist meiner Meinung nach keineswegs falsch! Und weit besser - mit einigen anderen Sachen zusammen als Maßnahme /Check vorzugeben - als der nächten Schritt den viele beim "weisspinkeln " immer wieder empfehlen (obwohl allmählich zum Glück Ruhe einkehrt): munteres Aussortieren von Calciumreichem Futter :-/
Ja das ist ein guter Punkt. Wobei wir da natürlich wieder beim Thema sind, dass wir Symptome bekämpfen, denn mit der Trockenfütterung schadet man letztlich den Tieren langfristig, weil die Flüssigkeit beim Aussscheiden von problematischen Stoffen hilft. Ich denke zwar, dass Degus da wahrscheinlich etwas toleranter sind als andere Tierarten und ich konnte bei meinen auch sehen, dass sie selbst bei reichlichem Frischfutter zwischendurch auch gerne getrocknete Kräuter frassen, aber grundsätzlich haben sie auch in trockenen Gebieten meist noch Stellen, wo doch noch was frisches Wächst, wenn die Not gross ist, sollen sie ja an die frische Rinde der Bäume und Sträucher gehen und in den trockeneren Regionen gibt es oft auch wasserreiche sukkulente Pflanzen. Das Aussortieren von calciumreichem Futter ist natürlich erst recht Symptombekämpfung, aber letztlich auch etwas worüber man bei genügend Grünzeug sich kaum den Kopf zerbricht.