Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Ernährung
davX
Beiträge: 158
Registriert: 6. Jan 2018, 21:31
Postleitzahl: 5400
Land: Schweiz

Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Huhu,

passend zur Saison dachte ich, dass ich das Thema hier mal aufgreife. Eigentlich wollte ich was zu Zimmerpflanzen schreiben, aber irgendwie funktioniert bei mir das Einbinden von Fotos noch nicht so richtig und ich fand die Vorlage auf die Schnelle auch nicht im alten Forum. Daher habe ich mich kurzerhand unentschlossen mal aus dem Kopf das Ganze zusammentragen und den Beitrag auch als Umfrage zu nutzen, was ihr so nutzt, pflanzt und füttert.

1. Essbare Zimmerpflanzen

Ich hatte dazu vor einigen Jahren einen Artikel für die Rodentia geschrieben und ich hatte auch für die Foren mal was ausgearbeitet, aber ich beschränke mich jetzt erst mal auf eine kurze Liste aus dem Kopf:

- Grünlilie
- Kalisie (oft auch als "Golliwoog" vermarktet)
- Tradeskantien: insbesondere die variantenreiche Flusstradeskantie ist gut geeignet, weniger schmackhaft aber wuchs freudiger ist das Rotblatt
- Bananen: Zierbanane, Ensete, echte Bananen
- Bambus, ist ein ganz gutes Futter
- Muehlenbeckien: bei uns sind australische und neuseeländische Arten (Muehlenbeckien axillaris und M. complexa) verbreitet, in der Wildnis steht der Quilo (M. hastulensa) auf dem Degustieren
- Zyperngras (teils wird es auch als Katzenmensch vermarktet)
- Grundsätzlich ist auch Sauerklee fütterbar, wobei ich mit dem oft verkauften Glücksklee und anderen im Handel erhältlichen exotischen Sauerklees keine Erfahrung habe. Bei uns in der Wildnis vorkommender Klee ist oft wenig trockenresistent, wächst aber auf dem Balkon umso besser und sät sich selbst wieder aus.

2. Balkonpflanzen

Schwieriger ist das Thema Balkon, gerade im Winter wächst nicht sehr viel und es gibt da noch viel zu entdecken.

- Kohl und Kresse
- Schwarzem (braucht einen tiefen Topf)
- Vogelmiere
- Gras
- Winterportulak / Tellerkraut
- Ringelblume (überlebt meist etwas Frost und knappe Minustemperaturen und kann bis in den Dezember oder Januar überleben)
- Löwenzahn und Doppelgänger-Arten (Habichtskraut, Pippau und wie sie alle heissen)
- Brennesseln (ja die wachsen gut auf dem Balkon)
- Neuseeländer Spinat, das ist meine Neuentdeckung von diesem Winter. Der wuchert hier richtig und trotzt der Kälte
- Feldsalat
- Spinat
- ev. Rauke/Rucola (hat das jemand von euch schon ausprobiert?)
- Phacelia müsste glaubs im Winter auch wachsen

3. Wiese und Wald

Ich bin faul und lasse euch den Teil übernehmen, was füttert ihr so im Winter?

Aber ein paar Klassiker möchte ich doch geben:
Gras, Taubnesseln, Mieren, Löwenzahnartige, Kohlgewächse (an Feldrändern), Fichten, Tannen, Kiefern...

Ganz allgemein würde mich auch interessieren, was habt ihr schon auf dem Balkon (oder ev Garten) ausprobiert, was im Winter noch wächst?

Und habt ihr noch Anregungen zu den Zimmerpflanzen?
Liebe Grüsse,

David
Benutzeravatar
friday
Beiträge: 3724
Registriert: 31. Jan 2015, 14:49
Postleitzahl: 27333
Land: Deutschland

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Hallo david,
Bei punkt 3 ganz klar fehlt der klassiker brombeere denn die ist doch so schön immer grün.
Lg annika
davX
Beiträge: 158
Registriert: 6. Jan 2018, 21:31
Postleitzahl: 5400
Land: Schweiz

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Hallo Annika,

Da hast du recht, die Brombeere gehört ganz bestimmt auch dazu. Und da fehlt bestimmt noch eine ganze Menge weiterer Pflanzen. Ich werde wahrscheinlich selbst auch mal noch nachschauen, was bei uns jetzt noch wächst, aber es darf jeder hier auch Ergänzungen und Vorschläge bringen :).

Liebe Grüsse

David
Liebe Grüsse,

David
Benutzeravatar
BarbarellaDU
Beiträge: 145
Registriert: 9. Sep 2015, 20:34
Postleitzahl: 47051
Land: Deutschland

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Hallo David,

was meinst du mit Fichten, Tannen, Kiefern?
Äste, Nadeln und Zapfen?
Viele Grüße *winkend*
Barbara

mit Texel,Füchschen,Franklin,Alba und Erna
und Max,Rübe,Fritzchen,Manni,Ratz,Lotte,Luzie,Kalle,Emma,Olga,Wilma,Doro,Hugo,Astra,Stauder,Köpi,Zeus,Malmö,Odessa,Ferris auf der anderen Seite der RBB.
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Hallo David,

tolle Idee. :)
Da dies hier eine öffentliche Sammlung ist, fände ich es noch wichtig, dass man bei einigen wenigenSachen (Sauerklee- Oxalsäure…) durchaus noch einen kurzen Hinweis gibt? Damit Leute, die anfangen anhand dieser Sammlung jetzt Frifu zu füttern, hier auch ein paar Hinweise für ein gutes/verträgliches Gemisch bekommen. Und keine tägliche Ampfer-Sauerklee-Portulak Gemische verfüttern.
Zum Teil schwer abzugrenzen, da eigtl immer das „gute Gemisch“ gilt. Aber gibt doch so ein paar Specials und andere Sachen, die wirklich weit mehr „gutes Futter“ sind.

Zur Sammlung:
Bei uns selber gibt es auch jetzt noch fast nur Wiese.

Deshalb unter (1) nur kurz von meiner Liste von den Sachen die ich als gut verfütterbar kenne – verfüttern tun wir fast nur von 3 … kombiniert mit Bittersalaten und etwas Kohl…

Ergänzung 1 Zimmerpflanzen
• Fetthenne/Mauerpfeffer
• Hauswurz
• Geldbaum
• Pfennigkraut
• Div Portulakgewächse
• Zebrapflanze
• Zimmerhibiskus

Ergänzung 3 bei uns derzeit noch zu finden/Wiese (wir wohnen in Südbaden … also nicht dauernd so kalt … aber auch alles hart ersammelt jedesmal... und was mal weg ist bzw zu kurz gemäht wurde, kommt natürlich auch hier kaum mehr)
• Bachbunge
• Rainkohl
• Knoblauchsrauke
• Him-/Brombeere
• Spitzwegerich
• Malve
• Ampfer (gelegentlich/wenig im Gemisch….Oxalsäure)
• Nelkenwurz
• Haselnuss- (Ästchen mit „Würmchen“ dran … der Renner ;-) )
• Obstzweige mit Knospen (kriege ich vom Gärtner – keine Räuberei)
• Labkraut (mini)
• Rotklee
• Wicken
• Fünffingerkraut
• Minze

Glaube das wars...
LG Sabine
davX
Beiträge: 158
Registriert: 6. Jan 2018, 21:31
Postleitzahl: 5400
Land: Schweiz

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

BarbarellaDU hat geschrieben: 7. Jan 2018, 13:07 Hallo David,

was meinst du mit Fichten, Tannen, Kiefern?
Äste, Nadeln und Zapfen?
Vorwiegend Nadeln und Zweige. Die Zapfen selbst sind abgesehen von den Samen aus ernährungstechnischer Sicht wenig interessant, können aber ggf. die Degus noch beschäftigen. Im Winter aber geht es hauptsächlich darum, Futter zu finden, das irgendwie noch frisch ist und den Degus auch schmeckt.
Liebe Grüsse,

David
davX
Beiträge: 158
Registriert: 6. Jan 2018, 21:31
Postleitzahl: 5400
Land: Schweiz

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

@SaScha
Mit Zebrakraut meinst du wohl das Zebra-Ampelkraut?
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Zebra-Ampelkraut
Das wäre ja letztlich auch eine Tradeskantie ;)

Zu Sauerklee und Co. es kommt natürlich auf die Mengen an und was man sonst noch füttert. Ist die Auswahl gross genug, ist Sauerklee kaum ein Thema. Ich hatte nie Probleme damit, gerade der bei uns wachsende Sauerklee ist aber auch nicht so ergiebig. Mit Glücksklee sieht das vielleicht anders aus. Ich weiss es nicht, hatte nie welchen als Zimmerpflanze und mir sind auch keine Fütterungserfahrungen bekannt. Auch denkbar wäre, dass er vielleicht einen schlechten Geschmack hat und kaum gefressen wird?
Ich schrieb das Ganze auch in der Wahrscheinlichkeitsform, weil das letztlich alles noch etwas auf wackeligen Füssen steht. Bevor da jetzt jemand im grossen Stil Glücksklee vermehrt und den dann seinen Degus in grossen Mengen reinstellt, wäre also sinnvoller, erst mal das übliche Prozedere zu durchlaufen und mal in kleinen Mengen anbieten und beobachten und halt auch schauen, dass es sonst noch genug Alternativen gibt, die gut verträglich sind.

Zum Winterportulak möchte ich noch sagen, dass es sehr gesund ist und ich nicht denke, dass es problematisch wäre. Es gehört zudem im Gegensatz zum Sommerportulak nicht zur Portulakfamilie, sondern zu den Quellkrautgewächsen. Was den Oxalatgehalt angeht, so scheint der ziemlich gering zu sein, wie folgende Studie zeigt:
The total, soluble and insoluble oxalate contents of the small, large and cauline leaves and small and large stems of miner's lettuce (Claytonia perfoliata) plants which had been irrigated with tap water or a soluble fertilizer were extracted and measured using HPLC chromatography. (...) Soluble oxalate in the leaves of plants irrigated with water ranged from 2.6 to 7.5 mg/100g dry matter (DM) and was significantly higher (P < 0.05) than the leaves of the fertilizer-watered plants, which ranged from 1.8 to 2.8 mg/100g DM. The soluble oxalate in the small and large stems of the fertilizer-watered plants ranged from 1.20 to 1.5 mg/100g DM and was significantly lower (P < 0.05) than the water-treated small and large stems, which ranged from 3.75 to 4.4 mg/100g DM.

Quelle:
Kanala, M. Savage, G.P. (2016): Oxalate Content of Miner's Lettuce Irrigated with Water or Fertilizer Solutions. Food and Nutrition Sciences 7: 1290-1296. DOI: 10.4236/fns.2016.713118 (PDF) [accessed Jan 07 2018].
Vergleicht man nämlich die oben gemessenen Werte mit den Grenzwerten, dann gilt alles über 50mg/100g als Oxalsäurereich. Der Sommerportulak ist da mit 1300mg/100g ziemlich vorne dabei. Der wurde aber von meinen Degus nie in grossen Mengen gefressen und ich hätte da jetzt keine Sorge, dass er problematisch würde. Bis zu 10mg/100g gilt ein Nahrungsmittel als moderat oxalsäurehaltig und was darunter ist, das hat eigentlich relativ wenig Oxalsäure. Der Winterportulak ist also relativ oxalsäurearm, wenn man mit den folgenden Werten vergleicht (von hier ist auch die Definition was oxalsäurereich sei):
http://www.oxalsaeure.net/oxalsaeurehal ... ensmittel/
Liebe Grüsse,

David
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Genau: Zebra-Ampelkraut wird es ebenfalls genannt.

Hm... Ich gehe wie gesagt hier von etwas anderen Voraussetzungen aus als Du. Da wir hier öffentlich schreiben, lege ich die gleichen Maßstäbe an wie in den facebookgruppen: möglichst viele Mitleser sollen nutzwertige Infos (jetzt hier für Winterfrifu) bekommen. Dabei sind sehr viele die mit dem Überbegriffen wie Tradeskantie nichts anfangen können. In dem Fall auch ich - und ich war entgegen meiner sonstigen Gewohnheit ehrlich gesagt zu faul es nachzuschlagen, da ich srhr gut weiß dass es in dem Fall sehr sehr viele andere Menschen auch nicht wissen.... und deshalb sehr gut mit einer konkreten Einzelnennung als Anhaltspunkt für ihre Frifuliste leben können, der evtl mit Nennung des Familien / Gattungsbegriffs schon abgedeckt ist. Du siehst, wir haben hier eine etwas andere Denke.
Gleiches gilt eben für den Sauerklee (danke, ich weiß sehr gut was ein hoher Oxalsöurewert ist :-) und kenne Deinen Link auch als einen der brauchbarsten für unsere Zwecke). Ich sehe ihn wegen seiner Werte - und dazu weil viele Nicht-Sammler ihn sehr einfach erkennen (ebenso wie Ampfer) als so kritisch an, dass ich ihn jetzt in so einer Seite gar nicht auflisten würde (oder eben nur mit deutlichem Hinweis). Weil David, so breit und kenntnisreich wie Du fütterst, füttern die allerwenigsten 😐. Da kann man froh sein, wenn man die Halter überzeugen kann, es ab und an zu probieren und zumindest einige Pflanzen zu lernen. Das ist dann - auch wg fehlende Sammelmöglichkeiten - erfahrungsgemäß ein SEHR kleines Gemisch. Was dann freudig auch die nächten Tage noch drinliegt bis sie es aufgefressen haben. (Das "sie müssen auffressen " ist nämlich hübsch weit verbreitet - auch bei Trockenpflanzenmischungen und es gibt immer immer wieder die gleiche Diskussion mit den gleichen Leuten. Aber ich schweife ab).
Das ist natürlich das eine Extrem... und dazwischen sind sehr viele , gerade auch Mitleser hier wie ich denke , die so im Vgl zur Gesantbevölkerung ganz nette Grundkenntnisse haben was Widpflanzen angeht. Und gerne mehr wissen wollen, was sie jetzt ihren Degus geben dürfen (denn die Angaben im www widersprechen sich ja oft und es ist mühselig hier einzeln und alleine zu suchen)... und die auch gerne sie Hintergrundinfos über bestimmte Inhaltsstoffe odr Restriktionen haben wollen, um Stück für Stück selber im Sammeln und Frifufüttern zu wachsen. Und für die wäre das eben eine wichtige Info, wenn der Sauerklee schon in einer so schönen übersichtlichen Liste da stehen muss?
Na ja... So wie ich es - weit kürzer - schon bei Ersterwähnung angemerkt hatte. (Ich glaube das lange Texten ist ansteckend 😉).
Im Detail mit Dir zu streiten WIE fütterbar der Sauerklee tatsächlich ist, wage ich gar nicht Ich fürchte, das wäre Zeit die ich so nicht habe. Und Du bist hier ein versierter Argumentierer.... und ich dürfte dann erstmal unzählige degupedia-Diskussionen auseinandernehmen 😉.
Ich füttere ihn nicht - weil ich eben mit den paar Top-Oxals.-Pflanzen einfach zurpckhaltend bin... ich habe recht viele gute Alternativen. Und auch weil ich früher mal etwas von verschiedenen Arten gelesen habe (teils kritisch teils unkritisch)... Auf die Schnelle finde ich das leider nicht. Ausserdem würde das glaube ich, zu einer seeehr langen Diskussion führen, lach.... und ich muss recht früh raus.

ZUm Portulak - ja das bezog sich auf den stets angeführten Sommerportulak (war einfach ein schnell rausgeschütteltes Beispiel ... Es sind ja wirklich nicht so viele Pflanzen/Futter mit wirklich hohen Oxalwerten. Hier ein Auge drauf zu haben - gerade wenn die Tiere überwiegend trocken fressen - ist meiner Meinung nach keineswegs falsch! Und weit besser - mit einigen anderen Sachen zusammen als Maßnahme /Check vorzugeben - als der nächten Schritt den viele beim "weisspinkeln " immer wieder empfehlen (obwohl allmählich zum Glück Ruhe einkehrt): munteres Aussortieren von Calciumreichem Futter :-/

Aber das ist eine andere Geschichte - ot.
Gute Nacht :-)
davX
Beiträge: 158
Registriert: 6. Jan 2018, 21:31
Postleitzahl: 5400
Land: Schweiz

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

Gut, ich hätte auch den deutschen Namen nehmen können und Dreimasterblume schreiben können, aber ich denke, das hätte dir und den meisten anderen auch nicht mehr geholfen ;).
Es ist halt einfach so Tradeskantien oder Dreimasterblumen und Kalisien gehören zu den Klassikern. Wenn man sie mal kennt und selbst im Haus hat und vermehrt, dann ist es gut zu wissen, wie das Zeug heisst und dann ist es eben - und das ist meine Meinung - nicht so wichtig, ob man jetzt genau weiss, ob man ein Zebra-Ampelkraut oder eine Flusstradeskantie, ein Rotblatt oder eine kriechende Kalisie oder eine Schiffchenkalisie (die mal einst Schiffchentradeskantie hiess) hat. Natürlich bei der Vermehrung wird man feststellen, dass das Meiste was Flusstradeskantie ist, besonders robust und ziemlich produktiv ist. Beim Verfüttern zählt in erster Linie der Geschmack und die Tatsache dass die Tradeskantien und Kalisien eigentlich durchweg bekömmlich sind. Das Zebrakraut und das Rotblatt waren bei mir eher jene Pflanzen, die eher weniger beliebt waren. Grünlilien sind zudem auch noch so ein ziemlich unkaputtbarer Kandidat, der sich da auch gut einreiht.
Ich gehe wie gesagt hier von etwas anderen Voraussetzungen aus als Du. Da wir hier öffentlich schreiben, lege ich die gleichen Maßstäbe an wie in den facebookgruppen: möglichst viele Mitleser sollen nutzwertige Infos (jetzt hier für Winterfrifu) bekommen. Dabei sind sehr viele die mit dem Überbegriffen wie Tradeskantie nichts anfangen können.
Ich hätte ja gerade deswegen gerne Fotos eingefügt, aber irgendwie bin ich zu doof dazu... :(
Gleiches gilt eben für den Sauerklee (danke, ich weiß sehr gut was ein hoher Oxalsöurewert ist :-) und kenne Deinen Link auch als einen der brauchbarsten für unsere Zwecke).
Nur um es klarzustellen, ich hatte ja den Winterportulak erwähnt, weil der eben im Winter wächst und ich wollte Missverständnissen vorbeugen, da du ja mit dem Portulak kamst. Den Link hatte ich auf die Schnelle hervorgekramt. Ich hätte ja auch Giftpflanzenbücher mit umfangreichen Tabellen, aber ehrlich gesagt liegt meine Zeit lange zurück, dass ich mich so tief mit giftigen Substanzen in Pflanzen so im Detail beschäftigte. Das war damals die Zeit, als ich dann irgendwann auch die Petersilie wegen ihres Apiol-Gehalts verdächtigte eine Giftpflanze zu sein und ebenso der Löwenzahn, da ihr Milchsaft als möglicherweise giftig aufgeführt wird.

Mag sein, dass wir da jetzt einen sehr unterschiedlichen Ansatz haben, auch weil ich Jahrelang gesehen habe bei uns im Forum, dass man die Leute heranführen kann einerseits und ich andererseits jetzt auch nichts empfahl, was wirklich problematisch wäre, da ich ja beim Sauerklee meine Zweifel bekundete. Natürlich muss man den Haltern auch auf die Finger schauen, das stelle ich ja auch immer wieder fest, aber irgendwie ist es halt sinnvoll einen guten Mix zu finden zwischen Ermutigung und dass man nicht einfach nur den mahnenden Finger hebt, was alles nicht gut ist und nicht funktioniert, gerade auch wenn man über das Ziel hinaussschiesst und zahlreiche Pflanzen quasi als böse abstempelt, was wir in der Vergangenheit so unzählige Male schon hatten, dass ich mittlerweile etwas dazu neige, dem sanft entgegenzusteuern, wo ich denke, dass das Risiko vertretbar ist. Alle menschliche Dummheit kann ich letztlich auch mit noch so viel vorsichtigen Hinweisen nicht ausschliessen, weil die Leute können letztlich immer nur das lesen, was sie wollen, und da kann unter Umständen das Weglassen von vielleicht hilfreichen (gesundheitsfördernden) Pflanzen genauso problematisch sein, wie ein einseitiges Angebot von problematischen Pflanzen und einer unausgewogenen Ernährung.
Was dann freudig auch die nächten Tage noch drinliegt bis sie es aufgefressen haben. (Das "sie müssen auffressen " ist nämlich hübsch weit verbreitet - auch bei Trockenpflanzenmischungen und es gibt immer immer wieder die gleiche Diskussion mit den gleichen Leuten.
Gut, aber da bin ich auch nicht ganz einverstanden, wenn auch es da zwei verschiedene Aspekte gibt, die man bedenken sollte:
1. Kann es schon sein, dass ein verwöhnter Degu sich nicht an neues Futter ranmacht, wenn er sich mit anderer Kost den Bauch vollschlagen kann und es kann daher schon sinnvoll sein, nicht gleich innerhalb kürzester Zeit alle Reste wieder wegzuräumen. Manches Grünzeug wird denn auch erst gefressen, wenn es mal ein bisschen liegen geblieben ist und schon langsam vor sich hin trocknet. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll sich Gedanken zu machen, wo die Degus gefüttert werden
2. Hast du schon recht, dass die Idee, dass man den Degus was füttert, und sie genau das fressen müssen, Unsinn ist. Die Wahrheit ist nämlich genau umgekehrt. Die Degus fressen und wir beobachten, was wird genommen und wir versuchen dadurch das Angebot anzupassen, Aaber nicht nur das und dann alles, was nicht so gerne gemocht wird, einfach weglassen, sondern eher in dem Stil, dass man von dem, was sie gerne fressen, grössere Mengen anbietet, und was sie nicht so mögen in kleinen Mengen und vielleicht auch eher unregelmässig oder abwechselnd mit anderem Zeug, dass sie eine Palette von verschiedenen Heilkräutern und Medizinalpflanzen zur Verfügung haben, wenn sie sie brauchen, sei es, weil sie sie frisch bekommen (auch wenn sie diese meist nicht fressen) oder weil vielleicht noch welche irgendwo getrocknet im Käfig rumliegen.
Das ist natürlich das eine Extrem... und dazwischen sind sehr viele , gerade auch Mitleser hier wie ich denke , die so im Vgl zur Gesantbevölkerung ganz nette Grundkenntnisse haben was Widpflanzen angeht. Und gerne mehr wissen wollen, was sie jetzt ihren Degus geben dürfen (denn die Angaben im www widersprechen sich ja oft und es ist mühselig hier einzeln und alleine zu suchen)... und die auch gerne sie Hintergrundinfos über bestimmte Inhaltsstoffe odr Restriktionen haben wollen, um Stück für Stück selber im Sammeln und Frifufüttern zu wachsen. Und für die wäre das eben eine wichtige Info, wenn der Sauerklee schon in einer so schönen übersichtlichen Liste da stehen muss?
Okay, vielleicht nochmals, ich verstehe deine Kritik, aber ich sah diese Liste eigentlich auch eher als Diskussionsgrundlage, das mit dem Sauerklee war eher eine Anregung und wenn ich schreibe, dass ich damit keine Erfahrung habe, sollte das eigentlich nur schon mit einem kleinen bisschen gesundem Menschenverstand bedeuten, dass man da vorsichtig sein sollte. Ich kann es ja das nächste Mal expliziter schreiben, weil ich doch das Gefühl habe, wir drehen uns bei dieser Kleinigkeit jetzt seit einer Weile im Kreis ;).
Na ja... So wie ich es - weit kürzer - schon bei Ersterwähnung angemerkt hatte. (Ich glaube das lange Texten ist ansteckend 😉).
Kann sein. Es gibt halt Themen, da reicht der Wortumfang von Twitter nicht aus ;).
Im Detail mit Dir zu streiten WIE fütterbar der Sauerklee tatsächlich ist, wage ich gar nicht Ich fürchte, das wäre Zeit die ich so nicht habe. Und Du bist hier ein versierter Argumentierer.... und ich dürfte dann erstmal unzählige degupedia-Diskussionen auseinandernehmen 😉.
Guter Punkt, ich sehe das nämlich ähnlich, ausser wir wollten der Diskussion wegen Argumente austauschen.
Das Problem beim Sauerklee sind gleich mehrere Dinge:
1. steht der Sauerklee auf dem Speiseplan der Wilddegus, genauer gesagt ist es eine sukkulente Sauerkleeart, nämlich der Riesensauerklee (Oxalis gigantea), welcher natürlich nur in Südamerika wächst und bei uns allenfalls in den Gewächshäusern einiger botanischen Gärten:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... C3%A4hrung
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Riesensauerklee
2. sind eben die einheimischen Arten alles andere als sehr ergiebig. Am besten ist noch der aufrechte Sauerklee, der wächst im Garten als Unkraut und kann relativ einfach als ganze Pflanze gepflückt werden. Der wird dann auch relativ gerne von Degus gefressen. Der hornfrüchtige Sauerklee dagegen ist sehr mühsam, die Blätter sind sehr filigran und klein, da macht das Ernten keine grosse Freude. Der Waldsauerklee dagegen wächst insbesondere im Wald und auch da muss man wissen, wo man fündig wird. Man kann sicher Glück haben und hat eine Stelle, wo er wächst. Ich bin aber viel draussen in der Natur und er gehört nicht gerade zu den Pflanzen, die man schnell und einfach findet.
3. Bleiben dann noch die exotischen Sauerkleearten, da insbesondere der Glücksklee oder Essbare Sauerklee (Oxalis tetraphylla), welcher jedoch essbar ist was offenbar viele nicht wissen (ich wusste es ebenfalls nicht) und auch noch beliebt ist vielleicht der Dreieckige Sauerklee (Oxalis triangularis). Auch da fällt es mir schwer zu argumentieren, dass der Sauerklee gefährlich wäre. Eine gewisse Vorsicht ist auf jeden Fall ratsam, aber darüber hinaus bin ich eigentlich dafür, eine vorsichtige Neugier zu wecken, anstatt alles was in der Natur wächst und nur schon ansatzweise im Verdacht steht giftig zu sein, gleich zu verteufeln.

Und was unsere Degupedia-Diskussionen angeht, ich denke das willst du dir nicht antun. Ich halte mich ja noch eher zurück, aber wir hatten auch schon Diskussionen darüber, dass Kaninchen und Wildkaninchen Eibe fressen. Es gibt Studien zum Thema, wo dummerweise die Giftwirkung sich sehr schlecht nachweisen liess und eben die Natur zeigt, dass zumindest bei der Eibe die Kaninchen etwas anders ticken als wir Menschen. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Robinie, eine gute Futterpflanze für Kaninchen, welche sie in der Wildnis verzehren. Ich spekuliere mal und sage, dass wahrscheinlich auch Degus das fressen könnten und es ihnen weit weniger machen würde, als wir uns wahrscheinlich denken. Dennoch bin ich vorsichtig mit solchen Äusserungen, weil ich gerade stark giftige Pflanzen eher skeptisch sehe, die sollte man meines Erachtens nicht unbedingt verfüttern und ich machte auch nie selbst Versuche damit, obschon ich die Möglichkeiten gehabt hätte.
ZUm Portulak - ja das bezog sich auf den stets angeführten Sommerportulak (war einfach ein schnell rausgeschütteltes Beispiel ... Es sind ja wirklich nicht so viele Pflanzen/Futter mit wirklich hohen Oxalwerten.
Naja es sind schon einige. Wie gesagt, ich habe mich nie so in der Tiefe damit beschäftigt, aber das Giftpflanzenbuch von Roth und Kollegen hat im Anhang zum Thema eine sehr umfangreiche Liste, das ist mir noch in Erinnerung geblieben. Das Buch habe ich aber nicht gerade griffbereit, weshalb ich jetzt nicht sagen kann, wieviel von der Liste wirklich einen hohen Oxalsäuregehalt hat und ob es wirklich nur wenige Pflanzen sind.
Hier ein Auge drauf zu haben - gerade wenn die Tiere überwiegend trocken fressen - ist meiner Meinung nach keineswegs falsch! Und weit besser - mit einigen anderen Sachen zusammen als Maßnahme /Check vorzugeben - als der nächten Schritt den viele beim "weisspinkeln " immer wieder empfehlen (obwohl allmählich zum Glück Ruhe einkehrt): munteres Aussortieren von Calciumreichem Futter :-/
Ja das ist ein guter Punkt. Wobei wir da natürlich wieder beim Thema sind, dass wir Symptome bekämpfen, denn mit der Trockenfütterung schadet man letztlich den Tieren langfristig, weil die Flüssigkeit beim Aussscheiden von problematischen Stoffen hilft. Ich denke zwar, dass Degus da wahrscheinlich etwas toleranter sind als andere Tierarten und ich konnte bei meinen auch sehen, dass sie selbst bei reichlichem Frischfutter zwischendurch auch gerne getrocknete Kräuter frassen, aber grundsätzlich haben sie auch in trockenen Gebieten meist noch Stellen, wo doch noch was frisches Wächst, wenn die Not gross ist, sollen sie ja an die frische Rinde der Bäume und Sträucher gehen und in den trockeneren Regionen gibt es oft auch wasserreiche sukkulente Pflanzen. Das Aussortieren von calciumreichem Futter ist natürlich erst recht Symptombekämpfung, aber letztlich auch etwas worüber man bei genügend Grünzeug sich kaum den Kopf zerbricht.
Liebe Grüsse,

David
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Winterfutter und essbare Zimmerpflanzen?

davX hat geschrieben: 8. Jan 2018, 17:52 ....aber irgendwie ist es halt sinnvoll einen guten Mix zu finden zwischen Ermutigung und dass man nicht einfach nur den mahnenden Finger hebt, was alles nicht gut ist und nicht funktioniert, gerade auch wenn man über das Ziel hinaussschiesst und zahlreiche Pflanzen quasi als böse abstempelt, was wir in der Vergangenheit so unzählige Male schon hatten, dass ich mittlerweile etwas dazu neige, dem sanft entgegenzusteuern, wo ich denke, dass das Risiko vertretbar ist.
Da hast Du mich vielleicht missverstanden bzw rennst schon relativ geöffnete Türen ein. Wir haben (im bösen oberflächlich-dümmlichen Facebook, zwinker) im Frühjahr eine geballtes Wochenende bis in die Nacht übelste Diskussionen in der Gruppe, da eine sehr engagierte und kluge Admin beginnen wollte die Leute für das Frifu-Sammeln kundig zu machen und zu begeistern. Und zwar für mehr als Löwi+wasimNetzwirklichals-degu-sicher-galt-Pflanzen....
Das hätte uns beinahe diese Adminiund ihre tolle Idee gekostet oder dauerhaft den Gruppenfrieden ... und der einzige Ausweg diesen wütenden Giftig-Diskussionen zu entgehen, war eine Degu-Frifu-Gruppe als Special Interest-Projekt zu gründen (der Link den ich Dir geschickt hatte führt da rein). Denn da galten dann strikt die Regeln des weiter Denkens und es wurden stückweise Dateien mit Pflanzenbildern+ Infos zu den Inhaltsstoffen und wichtigsten Wirkweisen und Empfehlungen zu den Mengen im guten Gemisch erstellt. Und immer wieder sehr schön in Quiz und Infos-Posts durchgespielt.
Dieses Projekte hat mehrere hundert Halter zum Sammeln bzw mehr-und-sicherer-Sammeln gebracht. Und ist eines der großartigsten neuen Degu-online-projekte die ich kenne. Denn dadurch stand man nicht mehr ratlos surfen vor Dutzenden von Seiten die einem "giftig für Degus " entgegenbrüllten wenn man versuchte seine PflanzenAuswahl zu steigern. Und es war immer jemand da wenn man ratlos auf der Wiese stand mit seiner potentiellen Beute (Handy-dabei vorausgesetzt).
Klar war auch da immer daß Abwägen wo die6Grenzen sein sollten.... Aber sie waren/sind für den der im Hintergrund lesen und lernen wollte seeehr weit und doch so mit Infos versehen dass man gut Abwägen konnte wie man selber es jetzt halten wollte.
davX hat geschrieben: 8. Jan 2018, 17:52 Ich hätte ja gerade deswegen gerne Fotos eingefügt, aber irgendwie bin ich zu doof dazu... :(
Nein .... also zumindest bist Du nicht der Einzige: das empfinde ich hier auch als schwierig/aufwändig 😐 .... Aber bestimmt werden die anderen Dir hier mehr sagen können als ich Forums-Grünschnabel. Ich schaffe es bisher nur wenn ich jedes Bild auf 25%verkleinere, abspeichere und dann als Dateianhang hochlade. Oder man müsste sich wohl über einen externen en photohost schlau machen, denn die Bildereinfpge-Icons werfen dann HTML- Zeichen aus in die man einen Link einfügen könnte.
Das ist natürlich noch nicht so ganz elegant 🙈.
Evtl kann Dir jemand hier noch ein direktes Einfügen zeigen.... (äh: uns...)
Ich habe auch noch nicht mal rausgekriegt, wie alle hier so elegant mehrere Leute in einem Post zitieren? :-(
(Ohne das ganze stückweise in Word zu kopieren, zusammenzukürzen, zu schreiben und dann wieder hier einfügen.)
Das lässt wohl tief blicken dass ich noch nie in einem klassischen Forum unterwegs war. Über einen praktikablen Hinweis hier würde ich mich auch freuen !
Antworten