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Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 8. Apr 2018, 19:09
von SaScha
Hallo zusammen :-)

hier ein Thema das mich schon länger umtreibt, wenn ich in den Gruppen so mitlese. Und für das ich beim Menschen auf Anhieb kein Äquivalent finde, an dem man sich für den Start ganz gut entlanghangeln kann.

Und so würde ich gerne zum Penisvorfall (beim Degu -aber gerne auch abgeleitet von anderen Kleinsäugern, doch selbst bei Hasen finde ich auch nicht viel Aufschlussreiches) ein wenig Meinungen/ Theorien und praktische Erfahrungen hier sammeln.

Aktuell hat es mit Mäxchen vor ein paar Tagen auch selber erwischt (alles wieder drin und abgeschwollen - dies ist also kein akuter medizinischer Hilferuf. Mäxchen ist nur Anlass dass ich das mal versuche zu erfragen).

Hier hat es mich besonders erstaunt (oder auch "getroffen"), denn Mäxchen ist jetzt 3 Wochen bei uns. Bekommt das erste Mal im Leben gesundes Futter, ganz langsam gesteigert auch Wiese und auch etwas Korvimin. Lebt am Trenngitter augenscheinlich sehr entspannt mit den anderen, die ihn wirklich überhaupt nicht reizen oder angreifen - und ist auch uns gegenüber recht angstfrei und locker. Keinerlei äßerliche Erkrankungszeichen.

Meine Theorie zum Entstehen von PV beim Mitlesen war/ist, dass es Tiere trifft, die bereits anderweitig geschwächt sind.
Immer wenn ein Hilferuf kommt und man fragt nach, dann ist das Tier recht alt uo anfällig ist uo gerade eine oder oft mehrere Erkrankungen und medikamentöse Behandlungen hinter sich hat uo man weiß dass die Haltungsbedingungen dort durchweg eher schwierig sind.
Das allgemeine Verdammen von Baumwolleinstreu, Kapokschoten oder Kokos-/Hanfmatten sehe ich deshalb bei gesunden Tieren mit straffem Bindegewebe da unten als unbegründet an.
Tja ... bei unserem Mäxchen kann ich jetzt nur raten, dass die Umstellung in den letzten 3 Wochen sein Immunsystem durchaus ganz schön durcheinandergeschüttelt hat.

Ein anderer Anhaltspunkt (die ich aber leider auch durch keinen Griff ins Menschenreich belegen kann - müsste aber mal mit einigen Medizinern reden) ist,
dass er "für Seele und Kuschelausgleich" derzeit 2x täglich eine Wärmedose bekommt, die bis zu 3 Stunden wärmt.
Ist es möglich, dass Wärme das Bindegewebe zusätzlich schwächt - und somit (zusammen mit Veranlagung und anderen äußerlichen Faktoren) Penisvorfälle begünstigt? Oder - wenn nicht das Bindegewebe - dann das Immunsystem auch schwächt? (zu letzterem hat jemand mal etwas zu Giardien geschreiben... aber ich finde es leider nicht mehr)

Wobei ich auch schon bei den Maßnahmen wäre - auch hier würde ich mich über verschiedene Erfahrungen freuen.

Ich kenne es jetzt so:
- mit Speiseöl oder Bepanthen/Vaseline erstmal selber behutsam versuchen den Penis auszufahren, mir warmem Wasser und fusselfreien Lappen säubern. Dann wieder reinbasteln. Am besten zu zweit (schreibt sich so leicht...)
- klappt das nicht - oder traut man es sich nicht zu, dann wirklich schnell zum TA. Raushängender Penis sollte in der Zwischenzeit unbedingt eingefettet sein, damit er nicht eintrocknet.
- oft noch: kühlen (unser TA sagt: Waschlappen aus Kühlschrank. Woanders habe ich schon etwas von Eiswürfeln gelesen - was ich selber gruselig schmerzhaft finde. Auch meine TÄ lehnt das komplett ab)
- Streu raus und auf Zewa setzen. Meist auf fb nicht empfohlen - aber wir haben das auf Anraten des TA jetzt ohne Zögern gemacht, da ich auch bei Wunden bei Jonny (die schlecht heilen) inzwischen wirklich gute Erfahrungen damit gemacht habe. War das Zeug draußen, gingen die Wunden an Bauch oder Beinen auch zu. Ist durchaus vorteilhaft wenn da nicht immer noch was dranklebt-
- Wegen "Kühlen" und den obbigen Überlegungen zur Wärme, würde ich auch einige Tage nach komplettem Ausheilen keine Wärmedose/Heizstein geben (falls das sonst ein Thema ist - bekommen meine anderen auch nicht täglich. Aber viele andere.). Damit das ganz nicht gut durchblutet wieder anschwillt, sich lockert und die nächsten Haare etc hängen drin.

Wer hat Erfahrungen oder gute Ideen zu anderen sanften bindegewebsstärkenden (oder auch für aktut: adstringierenden) Maßnahmen?
Ich verkleppere Mäxchen jetzt mal eine Weile etwas Silicea-Globuli (obwohl das für einen Pflanzenfresser jetzt vielleicht völlig unnötig ist...).
Aber vielleicht gibt es noch mehr? Zuallererst gilt es natürlich den Allgemeinzustand eines Tieres zu bessern (wenn bekannt: die eigentliche Erkrankung/Ursache) ... aber das ist nun nicht immer so leicht möglich.

So. Das war jetzt "meins". Ich würde mich über die Profis - und auch neue Ideen/Anstöße - freuen (auch Korrektur, wenn die ersten Punkte der Behandlung oben nicht den Vorstellungen des Forums entsprechen).
Weil mir nicht in den Kopf will, dass man nur an den Symptomen da unten rumkurieren kann. Auch finde ich den Wärmeaspekt wichtig - und habe ihn noch nirgendwo bei den "üblichen Tipps" gelesen.
Vielleicht bekommen wir hier ja eine Sammlung...?

LG Sabine

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 8. Apr 2018, 20:40
von Mandarine
Hallo Sabine,
Ich verkleppere Mäxchen jetzt mal eine Weile etwas Silicea-Globuli (obwohl das für einen Pflanzenfresser jetzt vielleicht völlig unnötig ist...).
Magst du mir verraten wie du hier auf Silicea kommst?

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 8. Apr 2018, 21:05
von SaScha
Geht es Dir um "warum Globuli vs Aufnahme von Silizium in kolloidaler Form" ?
🙂🤔
LG

PS: da wäre die erste Antwort - ich hatte Globuli gerade zuhause. Über Silicea-Gel müsste ich jetzt auch noch etwas mehr nachdenken ob u wieviel. Aber ich wüsste wo man fragen könnte?

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 8. Apr 2018, 22:00
von esmeralda
Hallo Sabine,
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 19:09.. Meine Theorie zum Entstehen von PV beim Mitlesen war/ist, dass es Tiere trifft, die bereits anderweitig geschwächt sind.
Nach den Informationen betroffener Deguhalter, aber auch aufgrund von
Fachliteratur dazu (Punkt 9.5.)
werden als Ursachen zu intensive Deckaktivität (bzw. daraus entstandene Verletzungen), Bisse im Genitalbereich, die Bildung eines „Penisringes“ bspw. aus Haaren oder auch aus anderen Fasern (z.B. von Hanfmatten), u./o. zu gründliche bzw. ausdauernde Reinigungsprozeduren des Penis angegeben. Eine zu intensive Decktätigkeit (die übrigens auch unter Männchen stattfinden kann) kann bei Mäxchen zum momentanen Zeitpunkt des Alleinseins ausgeschlossen werden. Aber es kommt gar nicht so selten vor, dass ein Männchen beim Putzen seines „besten Stücks“ tatsächlich zu gründlich oder zu rabiat vorgeht und sich dabei leichte Verletzungen zuziehen kann, die dann anschwellen und zu einem Penisprolaps führen können.
Auch äußere Faktoren, wie Haare oder andere faserartige Dinge, können ebenfalls bei einem Penisvorfall zu Grunde liegen.

Ich will andere Ursachen, wie z.B. bspw. die Bindegewebsschwäche von älteren Männchen nicht ausschließen, aber inwieweit ein nicht intaktes Immunsystem für einen Penisprolaps verantwortlich sein sollte, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.

Und ich habe da noch eine andere Frage:
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 19:09.. …Hier hat es mich besonders erstaunt (oder auch "getroffen"), denn Mäxchen ist jetzt 3 Wochen bei uns. Bekommt das erste Mal im Leben gesundes Futter, ganz langsam gesteigert auch Wiese und auch etwas Korvimin…
Sind bei dem Besuch beim Tierarzt, als er wegen seiner hellen Stellen hinter den Ohren zur Abklärung einer möglichen Pilzerkrankung vorgestellt wurde, evtl. Zahnprobleme festgestellt worden? (Ich meine mich jedenfalls erinnern zu können, dass dies abgeklärt wurde.) Oder warum bekommt er Korvimin?

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 8. Apr 2018, 22:08
von DaLo
Hallo,

genauso wie Penisvorfälle gefühlt stark zugenommen haben, trifft das auf Pilzbefall zu. Beides Probleme, die früher zwar vorkamen, aber nicht in der Häufung, wie davon in den FB-Gruppen berichtet wird. Ich selber hatte in all den Jahren genau zwei Degus mit Penisvorfall. Bei einem war es ein Haarring, der den Vorfall verursachte und es blieb bei dem einmaligen Auftreten. Der andere hatte einen chronischen Vorfall, der nach der Kastration auftrat. Der Penis blieb dauerhaft ausgeschachtet, was jedoch keine Probleme verursachte.
Mit Pilzbefall hatte ich selber noch nie zu tun.

Ich denke, Marinas Frage zielt durchaus auf die Globuli ab. Irgendwo hast Du mal (bei einem Austausch mit Octodon) geschrieben, dass Du an die Homöopathie nicht glaubst, wählst aber nun Silicea-Globuli (in welcher Potenz, in welcher Dosierung? Dass Du sowas überhaupt daheim hast :mrgreen:). Mich würde auch interessieren, wieso gerade diese.
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 21:05 PS: da wäre die erste Antwort - ich hatte Globuli gerade zuhause.
Hättest Du z.B. Arsenicum-Globuli gegeben, wenn Du die gerade Zuhause hättest ;)? Ich will Dich nicht "quälen", aber nur weil man gerade mal ein Mittel daheim hat, verabreicht man es doch nicht mal für eine Weile. Ich denke, Du wirst schon irgendwelche Gründe gehabt haben, genau die zu wählen, aber ob das nun tatsächlich das passende Mittel ist, wage ich zu bezweifeln. Und nachdem ich durchaus der Homöopathie gegenüber aufgeschlossen bin und an sie glaube, wende ich sie auch entsprechend umsichtig an, denn was hilft, kann auch nach hinten schießen, wenn es nicht richtig angewendet wird.

Liebe Grüße
Dagmar

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 9. Apr 2018, 06:10
von Firelady
Hallo,

ich habe für dich mal das alte Forum durchwühlt, weil dort meine Erfahrungen mit Penisvorfällen meiner Degus drinstehen.

https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8

Die Threads sind leider nicht mehr ganz vollständig, manche Antworten sind leer - aber ich glaube, eine gewisse Einsicht bekommt man doch.

Joey und Francis, die beiden betroffenen Degus, waren beide blau.
Francis ist schließlich bei der Behandlung eines seiner vielen Vorfälle an Kreislaufversagen gestorben... ~_~

Joey wurde, entgegen meiner aufgebrachten Ankündigung im letzten Beitrag, nicht kastriert, aber die Häufigkeit der Vorfälle nahm mit zunehmendem Alter schließlich ab...

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 10. Apr 2018, 00:29
von SaScha
Hallo Monika,
esmeralda hat geschrieben: 8. Apr 2018, 22:00
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 19:09.. Meine Theorie zum Entstehen von PV beim Mitlesen war/ist, dass es Tiere trifft, die bereits anderweitig geschwächt sind.
Nach den Informationen betroffener Deguhalter, aber auch aufgrund von
Fachliteratur dazu (Punkt 9.5.)
werden als Ursachen zu intensive Deckaktivität (bzw. daraus entstandene Verletzungen), Bisse im Genitalbereich, die Bildung eines „Penisringes“ bspw. aus Haaren oder auch aus anderen Fasern (z.B. von Hanfmatten), u./o. zu gründliche bzw. ausdauernde Reinigungsprozeduren des Penis angegeben. Eine zu intensive Decktätigkeit (die übrigens auch unter Männchen stattfinden kann) kann bei Mäxchen zum momentanen Zeitpunkt des Alleinseins ausgeschlossen werden. Aber es kommt gar nicht so selten vor, dass ein Männchen beim Putzen seines „besten Stücks“ tatsächlich zu gründlich oder zu rabiat vorgeht und sich dabei leichte Verletzungen zuziehen kann, die dann anschwellen und zu einem Penisprolaps führen können.
Auch äußere Faktoren, wie Haare oder andere faserartige Dinge, können ebenfalls bei einem Penisvorfall zu Grunde liegen.

Ich will andere Ursachen, wie z.B. bspw. die Bindegewebsschwäche von älteren Männchen nicht ausschließen, aber inwieweit ein nicht intaktes Immunsystem für einen Penisprolaps verantwortlich sein sollte, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.
ach wie gut dass Du es hier aufzählst - ja - die irgendwo offensichtlicheren/klassischen Ursachen "Verletzungen, Kastration, übertriebene Decktätigkeit" habe ich oben jetzt ganz außen vor gelassen. Weil meine Gedanken eben - nicht nur wegen Mäxchen, der ist wie gesagt jetzt nur Anlass dieses "Austauschversuchs" hier, nicht Ursache - um die Fälle kreisen, die einem auf facebook nach meinem Gefühl sehr oft begegnen. Und da liegt dann nach Aussage der Halter sehr oft keiner dieser offensichtlichen Ursachen vor. Sondern man erfährt oft, dass das Tier jetzt sowieso schon wochenlang krank war. Oder akut oder lange schon Zahnprobleme hat (ja und klar: jetzt das auch noch ... :-/ ).
So dass mir das "jetzt das auch noch" inzwischen nicht wie ein Zufall erscheint.

Wie gesagt - ich kann das noch nicht erklären wie genau das mit dem geschwächten Bindegewebe zusammenhängt. Da habe ich jetzt gehofft, dass sich hier schon einge ähnliche Gedanken gemacht haben. So dass sich das Puzzle besser schließt.

Mein derzeitiges Grundkonstrukt eben für eine erhöhte Anfälligkeit bei angeschlagenen Tieren (wenn man versucht es nachzuvollziehen wird klar, dass nicht alles zwingend für einen Fall zutreffen muss - die Richtung/Angriffspunkte aber immer ähnlich sind):
wenn normal, straff und unverletzt - dann wird der Penis problemlos, sehr gelenkig vom Tier regelmäßig hingebungsvoll geputzt und in Ordnung gehalten.
Da ist es dann auch ziemlich egal, wie sehr das Tier gerade haart oder was für ein Einstreu es umflust.
Das ganze sitzt stramm, Fremdkörper werden abgeleckt (oder wie auch immer...).
Wenn mal kurz etwas drin ist, entzündet es sich auch nicht gleich.
DAS ist jetzt ein gedanklicher Ansatzpunkt, warum es geschwöchte Tiere trifft:
ein Infekt - und oft noch eine heftige medikamentöse behandlung - schwächt die Abwehrkräfte. Deshalb können hier Viren und Bakterien bekanntermaßen leichter über die Schleimhäute eindringen (oft "erwischt" man bei einer Erkältung ja dann kurz danach noch die nächste...).
Dadurch haben die Männchen da unten dann eine erhöhte Entzündungsneigung und weniger Möglichkeiten das gut wegzustecken.

Ein weiterer Puzzelstein hier könnte auch bei vielen eine deutlich verringerte Putzaktivität da unten sein - ob aus Schwäche oder gar körperlichen Einschränkungen.

Eine Möglichkeit warum weniger geputzt wird, wäre auch, dass kranke Tiere sehr viel ihren Heizstein bekommen.
Dadurch ist das Gewebe da unten sehr lange sehr gut durchblutet und eher angeschwollen - also nicht sauber zusammengezogen wie bei Kälte oder normale Temperatur. Auch dadurch könnten Fremdkörper besser eindringen. Auch verführt das lange Liegen auf dem Heizstein evtl eine Tiere dazu, sich weniger oft zu putzen so dass entzündliche Prozesse/Schwellungen entstehen und dann KANN es nicht mehr selber beseitigt werden (das ist jetzt wieder der Punkt "verringerte Putzaktivität" - jetzt nicht nur aus Schwäche sondern aus Wärmepassivität).

.... so zurück von einem kurzen Ausflug mit Infos über das Bindegwebe. Und auch wenn Wikipedia sicher nicht perfekt ist (das darf jetzt hier gerne jeder selber anhand der Einzelpunkte nachprüfen): die Grundinfos reichen völlig aus, um einen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Bindegewebsproblemen herzuleiten. Die dazu führen können, dass da unten alles schlaffer, offener und damit anfälliger wird (neben der Schwächung insgesamt und evtl verringertem Putzen).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bindegewebe
Hieraus im Wesentlichen (zuvor aber auch wichtig - Aufbau des Bindegewebes...)
Erkrankungen und Verletzungen

Die Wundheilung geht vom Bindegewebe aus und auch viele Immunreaktionen spielen sich, zumindest teilweise, im Bindegewebe ab. ... Daneben gibt es eine Reihe weiterer Erkrankungen, die speziell das Bindegewebe betreffen.
Erworbene Krankheiten

Wie bereits erwähnt, kommt es bei ausgeprägtem Vitamin-C-Mangel zum Krankheitsbild des Skorbuts.

Zum Abbau von Kollagen kommt es in Hungerperioden, bei Immobilisation oder Schwerelosigkeit, wie auch bei rheumatoider Arthritis und längerer, hochdosierter Cortisongabe.[9]
Weiter oben wird erklärt:
ie zur Stabilisierung der Fibrillen notwendige Hydroxylierung von Prolinresten kann nur dann vollständig ablaufen, wenn ausreichend Vitamin C vorhanden ist.[8] Bei Mangel an Vitamin C kommt es deshalb zu einer Störung der Kollagensynthese, was in schweren Fällen zu Skorbut führt.
Das heißt: führt eine Erkrankung bei einem Degu zu einem gewissen Vitamin C Mangel (und das ist oft nicht auszuschließen - einml wegen der oft sehr speziellen Päppelernährung. Zum anderen weil die Resorption von Vitamin D im Dünndarm erfolgt. Der aber durch Medi-Gabe oder die Krankheit selber oft schon gehörig aus dem Gleichgewicht ist, so dass die Resorption von lebenswichtigen Stoffen in der Zeit leider häufig nicht im wünschenswerten Ausmaß erfolgt (oft kommt es nach Behandlungen ja auch zu weißen Zähnen...) .... dann kann dieser Vitamin C Mangel zu Störungen des Kollagenaufbaus im Bindegewebe führen. (wenn das ganze sich zu einem ernsteren Mangel in Richtung Skorbut entwickelt - dann können die Symptome auch in die folgende Richtung gehen: Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten, schlechte Heilung von Wunden, Hautprobleme, Hautentzündungen.

Ich weiß nicht ob mir jemand bis hier folgen wollte oder konnte. Aber für mich sind das genug Puzzelstücke, die alle erklären können wie ein geschwächtes Männchen dann "jetzt auch noch einen Penisvorfall" bekommt. Ganz ohne die oben aufgezählten Ursachen aus den Lehrbüchern.
Ich habe sie jetzt so runtergeschrieben wie ich sie mir zusammengebaut habe - sorry - aber für einen Artikel reicht das heute nacht nicht :-) Aber vielleicht ist der eine oder andere Gedanke dennoch nachvollziehnbar.

Jetzt kann man natürlich weiter nachdenken was man tun kann.
Auf jeden Fall immer bei Erkrankungen auf eine gute Vitamin-/Mineralien-/Spurenelemnte-Versorgung achten.
Wenn es der Zustand des Tieres es später zulässt auch stets überlegen wieviel Heizstei so ein Tier braucht - ob man ncih tbesser die Heizung ein klein wenig höher dreht.
Und wenn der Vorfall da da ist - war meine Idee vor einigen Tagen eben das stets genannte bindegewebestärkende Mittel... Silicea. Wobei ich das aus Sorge um die Nieren jetzt nicht so gerne in Form von Gel/kolloidales silica geben würde (pulver noch weniger). Und an besonders kieselsäurereichen Pflanzen fällt mir jetzt nur Ackerschachtelhalm (bei Vitaminmangel aber nicht so toll), Brennessel oder Gräser ein. Vielleicht kennt da jemand noch mehr. Sie futtern ja im Idealfall sowieso immer Pflanzen - also vermutlich kein so aussichtsreiches Rädchen. Eher die Vitamine, normale Temperatur und Bewegung.
esmeralda hat geschrieben: 8. Apr 2018, 22:00 Und ich habe da noch eine andere Frage:
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 19:09.. …Hier hat es mich besonders erstaunt (oder auch "getroffen"), denn Mäxchen ist jetzt 3 Wochen bei uns. Bekommt das erste Mal im Leben gesundes Futter, ganz langsam gesteigert auch Wiese und auch etwas Korvimin…
Sind bei dem Besuch beim Tierarzt, als er wegen seiner hellen Stellen hinter den Ohren zur Abklärung einer möglichen Pilzerkrankung vorgestellt wurde, evtl. Zahnprobleme festgestellt worden? (Ich meine mich jedenfalls erinnern zu können, dass dies abgeklärt wurde.) Oder warum bekommt er Korvimin?
Ich war mit Mäxchen nicht vor dem Prolaps beim TA. Einfach deshalb, weil Du davor mit Deiner Vermutung angesichts des Bildes recht hattest: die Stellen an den Ohren sind symmetisch. Noch nicht mal besonders kahl sondern einfach normal. Auch das übrige Fell das am Rücken so halbzerrupft aussah, war von Nahen betrachet wunderbar gleichmäßig puschelig. Keine kahlen Stellen keine Rötungen. Kein häufiges Kratzen. Einfach grau-weiß gemischt, so dass es in einem bestimmten Winkel manchmal unvollständig aussieht. Die Bilder wurden extrem unglücklich gemacht: ich war ganz erstaunt was da in dem kleinen Terra rumhuschte. Diese Tier - richtig fotografiert - hätte vom Äußeren her eigentlich viel bessere Chancen gehabt, schneller wieder in Gesellschaft zu kommen. :cry:
Na ja. alle Pech gehabt - jetzt habe ich ihn.

Korvimin bekommt er als 3-Wochen-Start-Kur, weil ich mich in letzter Zeit recht viel mit Zahndegus und auch dem Zusammenhang: angeschlagener Darm oder Niere und unzureichender Resorption von Vitaminen und Mineralien aus dem Darm beschäftigt habe. Und weil mir ein Futtereimer in die Hand gedrückt wurde, der überwiegend aus Haferflocken, anderem Getreide und bunten Bällen bestand. Leider abgefüllt. Aber ich bin mir sicher, dass es zum Ausgleich für die guten inhaltsstoffe ordentlich mit Vitaminen versetzt wurde. Ein Grund mehr, ihm einen möglichst guten Start zu verschaffen und ihn nicht ohne Ausgleich auf ein Futter umzugewöhnen das aus recht vitaminlosen Trockenpflanzen besteht (Frifu langsam angefüttert - aber das wusste ich ja auch nicht dass das so gut klappen würde.
Es hier er fresse nichts Frisches. Nur Ferigfutter und Heu).
Und leider kann ich ihm jetzt auch noch keine UVB-Lampe bieten. (und wenn man sich die komplizierten Zusammenhänge von der vitamin D-Bildung bis zur Calciumeinlagerung anschaut - dann wird klar, dass einem auch hier Darm oder Niere einen Strich durch die Rechnung machen können. Und die Lampe allein bei manchen nicht reicht... zudem ich ihm die eben erst bei erfolgreicher VG biten kann ).
Ohne weitere Probleme gebe ich ihm selbstverständlich nicht dauerhaft Korvimin! Ist ja schon ein Multimix - ohne die Möglichkiet Vitamin D und anderes ein wenig genauer zu dosieren.
Er bekommt jetzt vorsichtig etwas vitamin D. Und frisst schon sehr tüchtig Wiese... :-)
Aber wer weiß, ob ich Jimmys kaputten Zahn/Karies nicht hätte noch stoppen können, wenn ich den beiden vor einem Jahr nicht auch so eine Begrüßungskur verpasst hätte ....

LG Sabine

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 10. Apr 2018, 00:46
von SaScha
DaLo hat geschrieben: 8. Apr 2018, 22:08 Silicea-Globuli ..... Mich würde auch interessieren, wieso gerade diese.
Hallo Dagmar,
ich dachte das wäre bekannt: Silicea wird (erstmal egal in welcher Form) als Mittel zur Kräftigung des Bindegewebes empfohlen. Zudem ua bei schlecht heilenden Wunden, Entzündungen/Eiter.
SaScha hat geschrieben: 8. Apr 2018, 21:05 PS: da wäre die erste Antwort - ich hatte Globuli gerade zuhause.
DaLo hat geschrieben: 8. Apr 2018, 22:08Hättest Du z.B. Arsenicum-Globuli gegeben, wenn Du die gerade Zuhause hättest
Die Frage kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen: Natürlich nicht.
Wie oben in dem Text an Monika geschrieben, habe ich mir durchaus schon vor Mäxchens PV einige Gedanken zu diesen scheinbar "zusammenhanglosen" PV gemacht.
Und ich bin mit Homöopathie durchaus ein wenig vertraut. Keine Sorge. Wenngleich ich auch inzwischen deutlich mehr Vertrauen in Phytotherapie und Dinge wie die nachvollziehbaren Zusammenhänge von Ernährung etc auf den Stoffwechsel (soweit schon bekannt) u.ä. habe.

Gruß
Sabine

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 10. Apr 2018, 01:01
von SaScha
Firelady hat geschrieben: 9. Apr 2018, 06:10 Hallo,

ich habe für dich mal das alte Forum durchwühlt, weil dort meine Erfahrungen mit Penisvorfällen meiner Degus drinstehen.

https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... e8d723f3a8

Die Threads sind leider nicht mehr ganz vollständig, manche Antworten sind leer - aber ich glaube, eine gewisse Einsicht bekommt man doch.
......

Joey wurde, entgegen meiner aufgebrachten Ankündigung im letzten Beitrag, nicht kastriert, aber die Häufigkeit der Vorfälle nahm mit zunehmendem Alter schließlich ab...
Hallo Julia,
danke für's Suchen . Ja schade, dass so viele alte Beiträge leer sind (kann es sein dass das immer mehr werden? Oder stoße ich derzeit nur noch auf halbleere verläufe...)
Firelady hat geschrieben: 9. Apr 2018, 06:10Joey und Francis, die beiden betroffenen Degus, waren beide blau.
Francis ist schließlich bei der Behandlung eines seiner vielen Vorfälle an Kreislaufversagen gestorben... ~_~
Das tut mir leid :-/
Hoffe nicht dass "blau" jetzt auch für unser Püppchen ein schlechtes Omen ist :-/ . Allerdings ist mir der Zusammenhang bis jetzt noch nicht aufgefallen. Und ihn kastrieren zu lassen kommt für mich jetzt auch nicht in Frage - schon gar nicht wenn der zusammenhang nicht belegt ist. Aber damals war das wohl SEHR üblich, die OP zu wagen - es haben erstaunlich viele der Antwortenden Kastraten....

Das mit dem Zewa ist irgendwo auch einleuchtend - wo nicht immer etwas mitgeschleift wird, kann es auch schneller heilen. Ist natürlich ein wildes Geschaufel wenn man den normalen Käfig hat und nicht wie wir jetzt nur VG-Teil. Geht aber auch wenn es sein muss - hatten wir hier auch schon. hurra :mrgreen:

LG Sabine

Re: Penisvorfall - Versuch einer "Sammlung"

Verfasst: 10. Apr 2018, 06:17
von Firelady
Hallo Sabine,

die Degus von damals (wir sprechen von Tieren aus 2004-2006) gehörten mit zu den ersten blauen „Zuchterfolgen“ :roll: - möglich, dass sie dadurch extrem anfällig waren. Sie waren auch meine einzigen Degus *klopfaufholz* mit Zahnproblemen...

Heute sind (leider) blaue Degus ja fast üblich, und da glaube ich nicht, dass sich ihre Disposition zu Krankheiten erhalten hat. Sonst wären die Nachzuchten wohl kaum so erfolgreich und würde sich der Farbschlag auch nicht so hartnäckig halten... daher glaube ich nicht, dass meine Geschichte ein Omen für dein blaues Kerlchen ist *sonne*