Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Guten Morgen,

einer unserer Degu-Jungs (Keks, 5 Jahre) hat Mitte letzter Woche angefangen stark zu atmen (ohne Geräusche). Da wir eine Erkältung ausschließen konnten (kein Niesen, keine Atemgeräusche, Nase normal) und er auch weiterhin gefressen und sich weitestgehend normal verhalten hat, haben wir erstmal nichts unternommen. Leider hat sich die Situation übers Wochenende verschlechtert, so dass wir uns gestern auf den Weg zum Tierarzt gemacht haben. Dieser hörte ihn ab und meinte es wäre eine starkes Herz-/Kreislaufproblem und evtl. etwas tumoröses in/an der Lunge. Röntgen traue er sich in seinem momentanen Zustand allerdings nicht zu. Als er ihn nach dem Abhören zurück in seine Box setzte, war er auch total aphatisch, hat sich nicht mehr bewegt und lag erstmal nur noch auf der Seite und atmete schwer. Dies besserte sich dann aber zum Glück relativ schnell. Er hat ihm Cortison gespritzt und uns Globulis (REVET 3C) mitgegeben. Allerdings meinte er gleich, dass er wenig Hoffnung hat, dass sein Zustand sich bessert. Wir haben ihn gestern abend dann wieder zu seinem Bruder gesetzt. Daraufhin hat er sich sofort in seinem Häuschen versteckt, kam kaum raus, frisst nicht mal mehr seine geliebten Haselnüsse (die Chance, ihm somit irgendwie diese Globulis zu verabreichen ist somit gleich null). Über Nacht hat sich sein Zustand nochmals verschlechtert. Er sitzt total fertig in seiner Hütte und kommt nicht raus. Auch heute morgen hat er die Haselnuss verweigert. Beim Wiegen gestern hatte er 236 g.
Ich bin echt verzweifelt...hat das Kerlchen noch eine Chance, dass der Zustand sich tatsächlich verbessert oder nicht?

Liebe Grüße
Bine

Hey,

wie ist denn die Temperatur bei deinen Degus?

Wir hatten in den Zimmern gestern an die 30°C... bietest du außer Haselnuss noch andere Sachen zu fressen an? Sonnenblumenkerne oder Pinienkerne gehen bei meinen immer...

Sonst würde ich wohl dem Tierarzt sagen, dass es sehr wohl Medikamente bei Herzproblemen gibt und mich nicht mit Globuli und einer Kortisonspritze abspeisen lassen. Bei Wasser in der Lunge wären z. B. entwässernde Medikamente eine Möglichkeit.
Kortison mag gut sein, allerdings hat Kortison (zumindest bei mir!) durchaus auch negative Auswirkungen auf mein Herz-/Kreislaufsystem...

Vielleicht kannst du noch eine zweite Meinung einholen?

Mein Neelix ist im Winter als letzter von vier Brüdern gestorben, und er hatte zum Schluss auch Atemnot und alles Essen verweigert. Bei ihm habe ich ein Röntgenbild machen lassen, auf dem sich das Herz sehr stark vergrößert zeigte. Die TÄ vermutet, dass es sich dabei um einen Erbfehler handelte, da zwei seiner drei Brüder ähnlich wie er gestorben waren und bei einem ein Röntgenbild ebenfalls diesen Fehler zeigte...

Gute Besserung für Keks!

Hallo Julia,

ja, leider verweigert er momentan alles.
Die Zimmertemperatur bei uns zuhause beträgt momentan zum Glück "nur" 23 Grad.
Unser Tierarzt meinte, um Sicherheit zu haben, müsste er ein Röntgenbild machen. Dies würde er im momentanen Zustand von Keks aber ablehnen, da er sich sicher ist, dass er dies nicht überleben würde. Ich dachte gestern schon beim zurücksetzen in seine Transportbox er stirbt...
Mein Mann will nachher auf der Apotheke schauen, ob er eine kleine Spritze bekommt, mit der ich ihm die in Wasser aufgelösten Globuli irgendwie ins Mäulchen bekomme. Ich will ihn auch so wenig wie möglich quälen...
Wären bei Wasser in der Lunge nicht auch Atemgeräusche zu hören?

Liebe Grüße Sabine

Hi,

ja, das stimmt. Ich habe das aufgrund der Aussage des Arztes nach dem Abhören („ein massives Herz-/Kreislaufproblem“) geschrieben.

Oder wurde das ausgeschlossen, dass Atemgeräusche vorliegen?

Dass du selbst die Atemgeräusche hören würdest, ist nicht gesagt. Aber beim Abhören per Stethoskop sind die Geräusche sehr eindeutig...

Er selbst hat nichts von Atemgeräuschen nach dem Abhören gesagt. Er meinte nur, dass es nicht auszuschließen ist, dass etwas tumoröses an der Lunge wäre, ihm die Untersuchung im aktuellen Zustand einfach zu gefährlich ist.
Leider hatte sein Papa Timon damals ähnliche Anzeichen und ist damals auch kurz nachdem er uns diese gezeigt hat und sein Fressen verweigerte verstorben. Daher sind die Sorgen bei uns sehr groß.

Das kann ich verstehen.
Wie wurde denn der Papa damals behandelt?

Ich bin keine Tierärztin, kann aber mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich mit so einer Aussage nicht zufrieden wäre und mehr wissen wollen würde.

Leider waren wir bei Timon noch seeeeeehr unerfahren und er hat uns die Entscheidung damals selbst abgenommen. Kurz nachdem wir ihn mit seinen beiden Söhnen vergesellschaftet hatten ging er über die Regenbogenbrücke...als ob er damals einfach noch all sein Wissen an seine Jungs abgeben wollte um dann zu gehen.
Mein Mann wird in der Mittagspause nach Hause fahren und nach Keks schauen. Sollte sich sein Zustand weiter so rapide verschlechtern werde ich natürlich eine Zweitmeinung einholen. Allerdings muss ich mich dann erstmal erkundigen wo in unserer Nähe ein Tierarzt ist, der sich mit Degus auskennt...leider ist das ja auch nicht immer so einfach. Bisher waren wir mit unserem sehr zufrieden. Hatten auch schon eins unserer Mädels mit Zahnproblemen dort.

Hallo Bine,

ich habe hier aktuell auch eine Degudame mit Herzproblematik sitzen. Zumindest deutet alles darauf hin. Lucy war bei steigenden Temperaturen total fertig und hat sehr schwer geatmet. Sie ist schon seit ihrem Einzug vor ca. 7 Monaten recht schnell kurzatmig nach Bewegung.
Sie hatte keine auffälligen Lungengeräusche, allerdings fand die TA den Herzschlag recht dumpf, was ein Hinweis auf Flüssigkeit in der Lunge ist. Im Röntgenbild zeigte sich dann, dass die Lunge verschattet ist. Das Herz ist vermutlich etwas vergrößert (war nicht so gut zu sehen).
Sie bekommt nun Furosemid zur Entwässerung und seit gestern außerdem einen ACE-Hemmer (musste die Apotheke erst besorgen). Damit geht es ihr schon ein klein wenig besser, aber die Hitze setzt ihr trotzdem sehr zu (aktuell 26 Grad, aber alles was über 20 Grad ist, strengt sie an) und sie frisst praktisch nichts freiwillig.
Zum Glück ist Lucy wegen einer hartnaeckigen Ohrenentzuendung an Breifuetterung aus der Spritze gewöhnt, so dass ich sie damit zumindest bei Gewicht halten kann.

Als uebrigens bei meinem Mio eine Herzinsuffizienz dekompensierte und die Lunge voller Wasser war, konnten zwei sehr erfahrene TA unabhängig voneinander keine auffälligen Lungengeräusche feststellen.

Ich würde ggf auch eine Zweitmeinung einholen oder die Alternativen ansprechen. Kortison gibt meine TA bei Degus nur im aeussersten Notfall.
Daumen sind gedrückt

Kurzes Update:

ich habe Keks gestern Frühkarotte in Form von Babybrei gekauft. Da er normalerweise ein sehr scheuer Degu ist und alles was neu ist erstmal seeeeeeeeeeeeehr kritisch begutachtet werden muss und Fressen, dass er nicht kennt mind. 2 Std. nicht angerührt wird, so war ich doch erstaunt, dass er den Brei innerhalb von Sekunden aus einer Spritze und das was kleckerte sogar total gierig vom Finger geleckt hat. Alles in allem haben wir seit gestern Abend einen durchaus fitteren kleinen Kerl als noch gestern früh. Er sitzt wieder AUF seinem Haus und nicht nur DARIN, er rennt weg, sobald man sich dem Käfig nähert (wie gesagt, er ist eher scheu) und er läuft wieder im Laufrad. Auch die Atmung hat sich deutlich verbessert, er atmet nicht mehr so schwer und sieht allgemein besser aus. Und heute morgen hat er quasi schon gewartet, bis mein Mann mit der Ration Brei kommt. Ich hoffe, er fängt recht schnell auch wieder an, sein "normales" Futter zu fressen. Ich hoffe dieser Zustand bleibt zumindest mal stabil. Ich denke, dann ist auch eine Röntgenuntersuchung möglich, um die evtl. Ursache zu finden.

Liebe Grüße
Bine

Denk bitte dran, den Babybrei mit etwas magenfüllendem und energiereichem zu versehen. Das können ein paar gesiebte Krümel vom Boden der Futterkiste sein, gemahlene Nüsse, etc. Neben der Flüssigkeit braucht er ja auch etwas, um bei Kräften zu bleiben.

Alle Daumen hier sind gedrückt