Hallo,
ich habe ja leider reichlich Zahnpatienten, bei denen auch keine langfristige Besserung in Sicht ist.
Ich muss bei diesen immer wieder und sehr oft daran denken, dass im alten Forum und/oder auf Degupedia Diskussionen aufkamen, ob es sinnvoll ist, ein Nagetier mit massiven nicht dauerhaft korrigierbaren Zahnproblemen tatsächlich "durchzuschleppen". Es gab damals natürlich keine abschließende Meinung und wird es nie geben, aber es kreist immer und immer wieder in meinem Kopf herum, ob das, was ich da auf mich und die Tiere nehme, so prickelnd ist.
Ich sehe die Mäuse in ihrer Gruppe kuscheln und aktiv sein und augenscheinlich ganz lustig drauf und denke, dass das genug Anzeichen sind, dass sie sich ihres Lebens erfreuen.
Dann bekomme ich beim nächsten Tierarztbesuch wieder erzählt, wo überall Zahnspitzen reingespießt haben (autsch

), die Backe hier und da offen ist, die Zunge verletzt ist (jeder weiß, wie fies das weh tut), dass die Zähne locker sind, dass das Zahnfleisch "matschig" ist, aber das Röntgenbild noch nicht ganz so vernichtend ist und die Schätze bekommen die nächste Behandlung, die nächsten Tage Schmerzmittel und die nächste Sonder-Zufütterung und so dreht sich der Kreisel. In meinem Kopf, beim Gewicht und bei den wiederkehrenden Behandlungen.
Ich suche Vergleiche mit chronisch kranken Menschen, die trotz gesundheitlicher Einschränkungen und Schmerzen auch Lebensfreude haben können und hoffe, dass das auch auf die Tiere zutrifft und werde - dessen bin ich mir inzwischen bewusst - nie den Tag erleben, an dem ich die Erhellung habe und auch nur annähernd weiß, was gut, richtig und vertretbar ist.
Liebe Grüße
Dagmar