Aber lasst uns am Anfang beginnen.
Und zwar am 13. Oktober. Hier fällt mir auf, dass die junge Dame immer weniger wiegt und Leckereien zwar nimmt, damit aber nichts anzufangen weiß.
Seltsam, denn eigentlich ist sie nicht meine Haupt-Zahnpatientin und der letzte Check am 2. Oktober war vollkommen unauffällig. Doch das Fressen scheint einfach nicht zu klappen. Selbst Brei war für sie unglaublich schwer. Dabei sah man gut, dass sie mit dem Unterkiefer Probleme zu haben scheint, die Bewegungen sind absolut unrund und es knirscht richtig laut.
Also habe ich direkt bei meiner Tierärztin angerufen. Zum Glück konnte ich dann gleich am 15. Oktober hin. Ida wiegt noch 151g. Ihr Normalgewicht lag im Schnitt bei 180g. Auch nicht die Welt, ist aber eh ein zierliches, tendenziell zu dünnes Mädel.
Bis dahin habe ich versucht die Zeit mit Brei und Schmerzmitteln zu überbrücken. Da wusste ich noch nicht, dass ich damit echt viel Zeit überbrücken muss.
Also bin ich mit ihr am 15. Oktober zum Tierarzt gefahren und habe sie dort zusammen mit Freundin Leni abgegeben. Mit der Bitte die Zähne wirklich gut zu checken und auch ein Röntgenbild anzufertigen.
Mittags dann der Anruf: Klein Ida hat sich den Kiefer gebrochen. Mist, mist, mist! Tja nun... was ist hier die beste Lösung. Die Tierärztin und ich schweigen erst einmal... wägen ab. Doch wir sind uns einig, dass die kleine Maus eine Chance bekommen soll. Somit werden nur die vorderen Schneidezähne etwas gekürzt, da diese schon etwas zu lang waren und ansonsten bleibt uns nur die Versorgung mit Schmerzmittel und Brei.
Hier die Bilder, ich habe extra gefragt, ich darf sie teilen. Ich sehe darauf nix, aber ihr vielleicht
Ab da ist es ein tägliches auf und ab.
Mal schmeckt der Brei, mal nicht. Gefüttert wird bis zum 3. November per Spritze. Im Käfig selber nimmt sie kaum etwas aus dem angebotenen Breischälchen. Dafür ist sie beim Fressen aus der Spritze wirklich eine absolut vorbildliche Patientin. Sie macht das so toll und ich bin immer wieder begeistert!
Wir zwei, mein Pulli und der Tisch schauen zwar nach jeder Fütterung aus, als wäre mir eine volle Breischüssel runtergefallen, aber hey. Kann man sauber machen!
Hier gehen mal nur 2g ins Bauchi, manchmal hat sie richtig Hunger und haut sich in einer Sitzung 8g Brei rein! Dabei geht dann die Schnute immer wieder selbständig zur Spritze.
Am 29. Oktober sind wir wieder bei der Tierärztin. Die Vorderzähne werden wieder ganz vorsichtig etwas gekürzt, da sie ja aktuell überhaupt nicht abgenutzt werden. Die Backenzähne sehen glücklicherweise noch top aus!
Highlights sind übrigens, wenn sie mir ein paar Köttel nach der Fütterung da lässt
Na gut, fressen ist zu viel gesagt, sie versucht daran herum zu nagen, ein wenig klappt, aber mehr als ein halber Kern war es dann nicht. Doch hey! Geil! Die will und versucht und kann sogar ein bisschen selber fressen. Party!
Mittlerweile frisst sie ab und an auch Brei im Käfig. Das ist schön! Dennoch wird noch zugefüttert.
Dann aber stand ich doch vor einem Problem: Urlaub.
An sich ja was gutes... nur mit der Ida-Thematik im Hinterkopf ist es doch ein blödes Gefühl.
Also dann doch viel mit @DaLo geschrieben und beraten (DANKE! Du hast mir des öfteren Mut gemacht!) - sie hätte Ida auch zum Päppeln mit genommen, aber das wäre halt auch blöd... raus von daheim und weg von den Freunden. Und ein bisschen frisst sie ja. Also habe ich mich dann dazu entschieden Ida hier zu lassen.
Die tollste Urlaubsbetreuung hat auch täglich für frischen Brei und enorm viel Fettfutter im Käfig gesorgt. Juhu!
Während der vorherigen Zeit schwankte das Gewicht immer von 129g - 150g.
Bei der Rückkehr war das Gewicht von Ida ernüchternd. 133g.
Mist. Ich hatte zumindest gehofft, dass sie sich auf 138g einpendelt.
Aber trotzdem... ich war so erleichtert, dass sie mich mich wachen Augen angeschaut hat!
Also weiter... Brei mit Schmerzmittel über Spritze. Na gut.
Was Ida davon hält? Genau: nix!
Maximal 3g gehen ab jetzt per Spritze ins Bauchi. Maximal! Die hat einfach keinen Bock mehr. Und ich verstehe es so gut!
Also heißt es nun: Kreativ werden.
Madame hat einfach keine Lust mehr auf Brei, lediglich Karottenbabybrei pur geht. Na gut, bekommt sie halt den!
Immer öfter sehe ich sie jetzt auch im Käfig an Nüssen herumnagen (oder besser: herumlutschen). Doch ein bisschen was bleibt immer im Bauch! Die geviertelten (oder geachtelten) Haferkissen nimmt sie am Gitter gerne. Sie ist dahingehend fast schon zutraulich geworden!
Auch Brei, den ich ihr vor die Nase stelle frisst sie ganz gut. Nicht in unglaublich großen Mengen, aber so, dass es zu reichen scheint. Seit dem 11. November geht ihr Gewicht meist ein bisschen hoch oder sie hält es zumindest!
Der Rest der Bande freut sich natürlich auch über die Reste. Bald sind lauter Kugeln im Käfig!
Am Dienstag geht es wieder zur Kontrolle und auch hier heißt es wieder vorsichtig Zähne kürzen.
So ganz heil ist es noch nicht, außer Nüssen, Brei und Haferkissen wird noch nichts gefressen, das klappt einfach noch nicht. Aber das ist okay, wir haben alle Zeit der Welt. So richtig gerade scheints auch nicht zusammen zu wachsen, denn die Zunge spitzt immer auf einer Seite der Zähne vorbei. Ach was solls. Hauptsache sie kann so gut leben, Hauptsache sie wird wieder gesund. Denn die Kleine hat Bock! Die will einfach Leben! Wer wäre ich ihr das zu verwehren?
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