Ungeordnete Gedanken zum Thema Gesundheit von Degus vor ca. 20 Jahren und heute

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Octodon
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Ungeordnete Gedanken zum Thema Gesundheit von Degus vor ca. 20 Jahren und heute

Kürzlich ist mir aufgefallen, dass es weniger Degus mit Katarakt zu geben scheint. Auch ältere Tiere scheinen davon seltener betroffen zu sein.

Eine Katarakt (Linsentrübung/Grauer Star) ist aber nun lediglich ein Symptom, also Begleiterscheinung bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen. Meistens wird sie mit Stoffwechselentgleisungen wie bspw. Diabetes oder auch Leberschäden in Verbindung gebracht, aber auch simple Alterungsprozesse der Augenlinse - ganz ohne pathologischen Hintergrund - sind möglich. Zudem sind auch genetische Komponenten möglich (also die grundsätzliche und isolierte genetische Disposition für eine Katarakt).

Aber sind wir mal ehrlich: in den meisten Fällen dürfte die* Katarakt tatsächlich in Verbindung mit einer wie auch immer gearteten Stoffwechselerkrankung kombiniert gewesen sein. Und Stoffwechselerkrankungen waren lange Todesursache Nr. 1 bei den Tieren.

Gefühlt hat sich aber auch das verändert. Durch das grundsätzlich verbesserte Fütterungsmanagement scheinen sich die (alimentären) Stoffwechselstörungen auf dem Rückzug zu befinden. Oder woran könnte es noch liegen? Ist die mutmaßliche "Diabetesanfälligkeit" mittlerweile herausgezüchtet worden? Wobei: echte Diabetes-Degus vermutlich schon immer eher selten waren, die meisten dürften eher andere Stoffwechselstörungen gehabt haben. Aber der Degu steht nun mal per se für eine gewisse Diabetesanfälligkeit. Lassen wir das mal so stehen.

Wenn ja, resultieren daraus für mich zwei weitere Fragen:

1. Das verbesserte Fütterungsmanagement dürfte eigentlich nicht nur den Stoffwechsel positiv beeinflussen, sondern auch die Zahngesundheit der Tiere. Wenn wir nun mal davon ausgehen, dass ein Degu nicht mit dem kompletten Totalausfall im Gebiss zur Welt kommt, sollte das verbesserte Fütterungsmanagement auch gleichzeitig dafür sorgen, dass es auch weniger Zahndegus gibt? Ich habe aber genau das gegenteilige Gefühl. Woran könnte das also liegen?

2. Was hat eurer Meinung nach die Stoffwechselgeschichten von Platz 1 der häufigsten Todesursachen bei den Degus verdrängt? Sind es die Zähne? Mehr Tumoren?

Und noch eine Bonusfrage:

Wie schätzt ihr die aktuelle durchschnittliche Lebenserwartung von Degus ein? Meint ihr, die Angaben von bis zu 8 Jahren sind immer noch zutreffend oder seid ihr der Ansicht, dass die Tiere mittlerweile wieder etwas früher sterben?


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* wenn von einer Linsentrübung die Rede ist, hat "Katarakt" einen weiblichen Artikel. Wenn von einem Wasserfall die Rede ist, heißt es jedoch DER Katarakt.
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DaLo
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Re: Ungeordnete Gedanken zum Thema Gesundheit von Degus vor ca. 20 Jahren und heute

Hallo,

interessante Gedanken...

Katarakte sind eindeutig nur noch sehr selten anzutreffen. Früher waren sie viel häufiger, wobei auch diese Tiere ein sehr hohes Alter erreichen konnten, regelmäßig auch erreichten.

Zahnprobleme waren dagegen viel seltener. Manchmal denke ich (ich traue es mich kaum auszusprechen bzw. auszuschreiben), ob das von uns so verteufelte "Kuntibunti"-Futter mit den ganzen Vitamin- und Mineralzusätzen in Hinsicht auf die Zähne nicht auch was Gutes haben könnte. :sag_nix: :shrug:

Interessant ist die Frage nach Todesursache Nr. 1
Auch wenn ich gefühlt fast nur noch Degus mit Zahnproblemen habe, sind diese in der Regel nicht DER Grund, warum ein Tier verstirbt oder ich es einschläfern lasse. Wobei ich nicht abschätzen kann, in wie weit regelmäßige Narkosen zur Zahnkorrektur am Ende doch zum Tod beitragen.
Dass Zahnprobleme nicht der Grund für das Ableben sind, setzt natürlich voraus, dass die Tiere engmaschig unter Kontrolle stehen und bei Bedarf die Zähne fachgerecht saniert werden.

Bei mir sterben die meisten Degus m.E. weiterhin an Stoffwechselproblemen. Sie nehmen trotz korrekten Zähnen und gutem Fressverhalten deutlich ab, sind regelmäßig dehydriert, das Fell wird struppig, sie werden inaktiver.
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