... dass ich mal aus finanziellen Gründen über eine Beendigung meiner mittlerweile 23jährigen Deguhaltung nachdenke.
In den letzten zwei Jahrzehnten war meine Deguhaltung eine der wenigen Konstanten in meinem Leben. Seitdem die ersten kleinen Nasen im November 2002 bei mir einzogen, hat sich so wahnsinnig viel getan. Selbst so manche Freundschaft, Beziehung und sogar Ehe haben die Degus überdauert. Krankeiten, Krisen... ich habs immer irgendwie hingekriegt. Aber jetzt sieht es so aus, als ob endgültig Sense wäre.
Die neue, seit 2021/22 (?) gültige GOT hat schon den/die ein oder andere/n von uns heftig stöhnen lassen und die Pflegestellen sind zurecht froh, dass die Rechnungen für die Sorgenfellchen vom Verein getragen werden. Die Kosten sind schon für eine alleinstehende Person mit einigermaßen gescheiten Einkommen kaum stemmbar, für jemanden, dem noch wenigere zur Verfügung steht, ist es überhaupt nicht mehr stemmbar.
Mit Chew und Coco hab ich mir echte Problemfälle angelacht. Mit Rumpel und Violet war ich auch schon zum Zähnemachen, aber das war bei meiner alten TÄ, die noch einigermaßen human abrechnet. Chew ist Zahnpatientin, Coco macht wegen ihrer Stoffwechselgeschichte und ihren diversen Parasiten Sorgen. Nun hat sie auch noch einen Kieferabszess, der am 23. operiert wird. KV hierfür: 300 Euro, die ich gnädigerweise in 2 Raten abstottern kann.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Degu- und anderen Heimtierhaltern ähnlich geht und vermutlich nicht wenige Menschen sich aus diesem Grund dazu entscheiden, wirklich wichtige Behandlungen sausen zu lassen und die Tiere dafür eher unnötig leiden oder einschläfern zu lassen (an einem Punkt, an dem es möglicherweise noch gar nicht nötig wäre). Ich hab nun zum Glück einiges an Wissen und kann viel selbst behandeln. Aber bei Zähnen und OP ist ganz klar der TA gefragt.
Einerseits bin ich für faire Entlohnung auch von Tierärzten - und meine neue TÄ ist wirklich sehr gut und kompetent und hat eine Praxis mit Angestellten, die auch von irgendwas leben wollen. Aber irgendwie... ich weiß nicht. 300 Euro....
Wie seht ihr das? Ist Heimtierhaltung mittlerweile ein Luxus?
Ich hätte nie gedacht....
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Octodon
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Ich hätte nie gedacht....
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Re: Ich hätte nie gedacht....
Ja ich weis was du meinst. Was so ein kleines Tier an Kosten verursachen kann ist Wahnsinn. Generell die Kosten beim Tierarzt, bei unseren Katzen waren wir froh das wir eine Versicherung haben, wir mussten zwar in Vorkasse gehen aber haben das Geld wieder bekommen.
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Re: Ich hätte nie gedacht....
Absolut!
Denn es gehen ja nicht nur die Kosten für die Tierarztbehandlungen in die Höhe.
Auch die Futterkosten, bei Hunden ggf. die Hundesteuer und Versicherung, ... es wird alles einfach immer teurer.
Nur die Löhne von einem selber gehen in dieser Höhe nicht mit.
Aber ja, die GOT macht da schon einen echt großen Teil aus.
Ich merks ja leider auch bei meinen 3 Zahnpatientinnen. Das war vorher gar kein Problem, aber jetzt schlucke ich da schon. Nicht weil ich es mir nicht leisten kann oder will, aber es gibt halt Leute, die schütteln das mal nicht so einfach aus dem Ärmel und die Konsequenz ist für das Tier immer scheiße.
Und rational betrachtet kann ich absolut verstehen, dass man da TA-Besuche aufschiebt oder einfach irgendwann "Schluss machen" muss, nicht weil man möchte oder weil das Tier austherapiert ist, sondern weil es einfach finanziell nicht mehr stemmbar ist.
Jetzt wo Herr Hund alt wird und natürlich das ein oder andere aufkommt ist es für mich nochmal krasser zu sehen, was so eine ordentliche Gesundheitsvorsorge ausmacht.
Ich sag mal so... mein erstes Auto hat weniger gekostet als der Hund diesen Monat(!).
Also... ich will am Ende nur sagen: ich kann deine Gedanken dazu absolut nachvollziehen und wünsche dir wirklich sehr, dass kostentechnisch bei deinen Mädels etwas ruhigere Zeiten kommen.
Anna
Aktuell wohnhaft in der Residenz: Kalle & sein Harem
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Re: Ich hätte nie gedacht....
Ja, Tierarztbesuche können wirklich richtig ins Geld gehen. Da kommen schnell mal Summen im oberen dreistelligen Bereich oder bei Hund und Katze sogar im vierstelligen Bereich zusammen. Gut, Hund und Katze kann man mittlerweile versichern. Aber bei unseren Degus geht das zu akzeptablen Konditionen noch nicht. Ja, Haustierhaltung jeglicher Art (außer bei Fischen vielleicht) kann tatsächlich zu einem Luxus werden, den man sich leisten können muss. Keine wirklich gute Entwicklung ...
Zum Glück halten sich die Kosten für Futter, Sand und Streu in engen Grenzen. Lediglich der Käfig ist noch eine größere Investition ...
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Derzeit bei uns und hoffentlich glücklich: Ronja und Porthos
Aramis (14.11.2023), Jerry (20.12.2023), Athos (08.09.2024), Hamster Luici (23.10.2024), Valentina (25.02.2025)
