Hallo Liz,
leider kann dir nicht mit konkreten, eigenen Erfahrungswerten bzgl. Schlaganfalls bei einem Degu dienen. Allerdings habe ich mal die Suche des „alten“ Deguforums bemüht und bin dabei auf folgende Empfehlungen gestoßen:
-
Hier berichtet DaLo (Dagmar) davon, dass im Falle eines Schlaganfalls Cortison (z.B. Prednisolon) und Vitamin B verabreicht werden sollten.
- Auch in
diesem Thread schreibt China (Martina), dass bei ihrer Patientin sowohl Cortision, als auch Vitamin B gegeben wurde.
Von einigen Deguhaltern weiß ich, dass das eine oder andere Tier von ihnen tatsächlich einmal (oder teilweise sogar mehrmals) einen Schlaganfall erlitten haben. Wenn die Behandlung angesprochen hat und das Tier die ersten Tage nach dem Schlaganfall überlebt hat, dann ist es sehr wohl möglich, dass das Tier noch (vllt. auch mit einer dauerhaften Schiefhaltung des Kopfes) ganz gut leben kann. Dazu sollte der Halter sich bzgl. der Einrichtung des Deguheims darum bemühen, es behindertengerecht einzurichten, damit das Tier bspw. breite und nicht ganz so steilen Rampen von einer zur nächsten Etage zur Verfügung hat. Dies trägt u.a. dazu bei, dass es in seiner gewohnten Umgebung wieder weitestgehend normal zurechtkommen wird.
Wichtig ist es aber auf jeden Fall, dass das Zuhause mit Volletagen (also ganzen Ebenen über die komplette Länge und Breite der Grundfläche, nur mit jeweils einem Aufstieg in die nächste Etage) ausgestattet ist, so dass sich das Tier sicher bewegen kann. Auch entstehen so keine gefährlichen Absturzhöhen.
Ich weiß bspw., dass
Schabbel 
von Marlén und Uwe nicht nur einen Schlaganfall erlitten hat, sie aber, als ausgesprochene Kämpfernatur, damit über 10 Jahre alt geworden ist.
Auch das Mädel eines anderen Deguhalters, Krümel, hat nach mindestens einem erlittenen Schlaganfall noch ein stolzes Alter von 9 Jahren erreicht.
Da ich beide Tiere persönlich kannte und somit auch die Möglichkeit hatte, sie länger zu beobachten, denke ich, dass sie mit ihren durch den Schlaganfall verursachten Einschränkungen gut klarkamen und ein lebenswertes Leben damit geführt haben.
Wenn dein Degumädchen eine Ohrenentzündung (
Otitis interna ) hat, die nicht auf das gegebene Antibiotikum angesprochen hat, ist u.U. über einen Wechsel nachzudenken. Soweit ich mich erinnere, muss es sich dabei um ein ZNS(zentrales Nervensystem)-gängiges Antibiotikum handeln. Dies wären bspw. Mittel mit den Wirkstoffen Enrofloxacin, Marbofloxacin oder Chloramphenicol. Letzteres Präparat ist leider vom Markt genommen.
Und es gibt natürlich darüber hinaus noch weitere Ursachen oder Erkrankungen, die einen „Schiefkopf“ zur Folge haben können.
So z.B. Schädeltraumata oder eine eigentlich beim Degu sehr selten vorkommende Krankheit - (
Encephalitozoon cuniculi ). Bei Kaninchen kommt E. cuniculi dafür recht häufig vor.
Ich hoffe, dass beim morgigen Termin in der Tierklinik herausgefunden wird, was deinem Weibchen fehlt und wie man adäquat dagegen vorgehen kann.
Alles Gute!