Hallo Polly, herzlich willkommen im Forum!
Schön, dass du deinen neuen Mitbewohnern eine so großzügige Unterkunft zur Verfügung stellen willst.
Die Planung ist vom Prinzip her schonmal gut, behalte aber im Hinterkopf, dass Degus kleine Kampfnager sind und
je nach Temperamtent jeder kleine Ansatz zum Nagen genutzt wird. Es gab durchaus schon Degus, die sich durch
OSB durchgenagt haben, da die einzelnen, miteinander verleimten Holzspäne eine sehr unebene Struktur ergeben
und somit Ansätze zum Nagen entstehen. Kann sein, dass die Degus gar nicht daran interessiert sind, falls doch,
solltest du einen Plan B haben, um schnell nachzurüsten.
Was die Anzahl und Anordnung der Terrarien angeht, wären 4 natürlich besser als 3. Zusammenhängende Lauffläche
ist bei Degus immer besser als viele kleine Etagen übereinander. Perfekt ist es natürlich, wenn man beides realisieren
kann. Wenn du 2 Terrarien nebeneinander stellst, dann ergibt das eine Grundfläche von 240x60 cm. Das sind super Maße
für die Degus. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Terrarien so verbunden sind, dass die Degus die gesamte Fläche
als Rennstrecke nutzen können und nicht zwischendurch klettern müssen.
Bei einer Höhe von 60 cm könntest du zumindest in ein oder zwei Terrarien noch eine Zwischenetage einziehen.
Wie du schon erkannt hast, ist die Belüftung bei Weitem nicht ausreichend. Neben den seitlichen Belüftungsfenstern,
die du angesprochen hast, kannst du auch ein offenes (also verdrahtetes) Dach machen und somit für zusätzliche
Luftzirkulation sorgen. Ich hab das bei einem Terrarienumbau so gelöst, dass ich quasi zwei Fliegen mit einer Klappe
geschlagen habe und das Brett, das eigentlich für das Käfigdach gedacht war, etwas zugesägt und als Etagenbrett
verwendet habe und oben dann stattdessen Gitter angebracht habe:
[ externes Bild ]
Ich habe einfach einen Holzrahmen mit Draht bespannt, der genau auf das Terrarium gepasst hat und somit war er
sogar abnehmbar.
Eine Buddeletage kannst du auf vielfältige Weise realisieren. Ein Aquarium würde ich dafür eher nicht nehmen,
da man in der Regel keins bekommt, das von den Maßen perfekt in den Käfig passt und dadurch geht dann Raum
verloren. Stattdessen könntest du eine zweite Glaswand innen hinter den Schiebetüren einziehen oder du baust
die Front eines Terrariums komplett um und lässt da die Schiebetüren weg, machst stattdessen einen höheren
Streuschutz und baust Gittertüren ein. So hab ich das vom Prinzip her gelöst. Ich habe im Sommer auch einen
Käfig im modularen Design gebaut. Allerdings nicht als OSB-Umbau, sondern aus beschichteter Spanplatte:
viewtopic.php?f=64&t=3639&start=20
Du solltest dir auch überlegen, wie du die Oberfläche vom OSB versiegeln willst. Ich hab mit vielen Schichten
Spielzeuglack gestrichen und trotzdem ist Urin eingezogen. Die kleinen Ferkel scharren nämlich gerne die
Streu aus den Ecken raus und pieseln dann genau da hin.
Stattdessen könntest du dünne beschichtete Hartfaserplatten reinkleben.
Noch ein ganz wichtiger Punkt, den ich unbedingt anmerken möchte: Die Schiebetüren dieser OSB-Terrarien sind
verhältnismäßig klein und leicht und können ohne Probleme von den Degus aufgeschoben werden. Besonders
wenn sich in der Führungsschiene ein bisschen Einstreu verklemmt hat und ein kleiner Spalt zwischen Tür
und Terrarienwand entsteht. Deshalb würde ich dir ganz dringend dazu raten, an allen Seitenwänden ein
Aluwinkel-Profil anzukleben, das verhindert, dass die Degus an die Türen gelangen. Leider habe ich diese
Gefahr nicht im Vorfeld erkannt und obwohl lange Jahre nichts passiert ist, kam eines Tages ein Degu darauf,
dass er an der Stelle ausbrechen kann und leider kam es daraufhin zu einem tödlichen Unfall.
Dieser Gefahr solltest du auf jeden Fall vorbeugen.
Dann wünsche ich dir mal viel Spaß und Erfolg bei der Planung und dem Bau. Lass uns gerne an den Zwischenschritten
teilhaben. Beiträge zum Käfigbau werden meist ganz gespannt mitverfolgt. Und so könnte man evtl auch noch auf
etwaige Schwachpunkte hinweisen.
Viele Grüße
Christina