Hallo Jenny,
deine Beschreibung klingt nicht schön und ich kann mir gut vorstellen, dass das Ganze schon sehr gruselig zu beobachten war.
Seinen Kopf hält er aber nicht schief oder?
Was hat er gespritzt bekommen bzw. was sollst du ihm nun in flüssiger Form geben?
Zu 1.: Das Beste wäre natürlich, wenn er sein Medikament freiwillig nehmen würde und du es ihm nicht zwangsweise verabreichen müsstest. Wenn das Medikament nicht besonders stinkt oder intensiv riecht, es eine nicht gar so große Menge ist (so zwischen 0,05 bis 0,15 ml) könntest du versuchen, es in ein Leckerchen zu spritzen. Bei mir haben sich in solchen Fällen Luzerne- oder Haferkissen bewährt. Das Medikament hineinspritzen, etwas antrocknen lassen und dann dem Degu in die Pfote drücken. Dabei aber unbedingt beobachten, ob er dies auch wirklich frisst und weder das präparierte Leckerchen vergräbt, noch jemand anderes davon frisst. Die beiden Jungs derweil ebenfalls mit einem Leckerchen versorgen.
Sollte er das Medikament nicht freiwillig fressen, muss der Degu
entweder im Rucksackgriff gehalten oder zu einem Degu-Wrap eingewickelt werden und die Spritze (natürlich nur mit der abgefüllten Menge und auch ohne Kanüle) seitlich zwischen den Schneide- und den Backenzähnen eingeführt werden. Dort befindet sich eine Lücke zwischen den Zähnen, so dass die die Spritze dort gut hineinpasst.
Zu 2.: Zwar verfüge ich persönlich (zum Glück) über keine eigenen Erfahrungswerte rund um eine mögliche Epilepsie beim Degu, aber im alten Deguforum gibt es u.a. diesen
Beitrag dazu.
Allerdings kenne ich ähnliche Krampfanfälle im Zusammenhang mit einer Otitis (Ohrenentzündung) oder auch bei Stoffwechselproblemen bzw. wenn Tiere sich auf den Weg über die Regenbogenbrücke machen und sich die Organe langsam der Reihe nach „verabschieden“.
Da es deinem Tier nach der Behandlung aber wieder gut geht und er zudem normal frisst, trinkt und seinen üblichen Tätigkeiten nachgeht, wird dies nicht der Fall sein.
Ob Stress ebenfalls zu neurologischen Ausfallerscheinungen und Krampfanfällen führen, würde ich nicht gänzlich ausschließen. Wobei bei einem normal vitalen Degu das erstmalige Herausnehmen aus dem Käfig eigentlich nicht solche Auswirkungen haben sollten. Aber du beschreibst ihn als deutlich kleiner und leichter, als seine beiden anderen Brüder. Außerdem hat er eine Besonderheit an einem Pfötchen, was ggf. auf Fehlentwicklung im Mutterleib hinweise könnte. Auch hast du in einem anderen Thread etwas zu den Farbschlägen der Elterntiere geschrieben und dabei erwähnt, dass du es sich bei den drei Tieren um zwei Schecken und einen Agouti handelt.
Ich persönlich halte es für definitiv nicht ausgeschlossen, dass bei Degus, ebenso wie bei anderen Heimtieren, bei bestimmten Farbschlägen oder -kombinationen auch genetische Veränderungen und daraus entstehende gesundheitliche Veränderungen bzw. Einschränkungen entstehen können.
Gerade die Farbkombination der Elterntiere deiner Jungs ist noch sehr „frisch“, so dass man eigentlich keine Langzeitbeobachtungen bzgl. der Entwicklung ihrer Nachkommen und deren Vitalität machen kann.
Zu 3.: Ich weiß nun nicht, was du genau fütterst. Aber du kannst den Kleinen natürlich zusätzlich mit dem einen oder anderen Stück Nuss (Hasel- oder Walnuss, bestenfalls mit Schale, aber auch gerne bereits angeknackt oder „ausgepackt), Kürbis-, Sonnenblumen- u./o. Pinienkernen verwöhnen. Wenn er diese kalorienhaltigen und fettreichen Dinge noch nicht gewöhnt ist, dann bitte langsam anfüttern, damit das Gleichgewicht im Magen- bzw. Darmtrakt nicht aus dem Lot kommt.
Wie alt ist er denn? Du hattest geschrieben, dass du das Trio gleich zu Beginn des Jahres aufgenommen hast. Wenn ich dabei voraussetze, dass die Degus mit mindestens 6 bis 8 Wochen abgegeben worden sind, dann müssten sie jetzt so um die 3 bis 3 1/2 Monate alt sein. Dann wäre ein Gewicht von ca. 100 g tatsächlich schon ziemlich gering.
Alles Gute für deinen kleinen Patienten!