Ich greife das Thema hier auch wieder mal auf, da ich ein paar Sachen ergänzen möchte und ein paar eigene Gedanken anfügen möchte.
Interessant einerseits, was für Überaschungen Facebook so ans Licht befördert... zum Thema Zucht erspare ich mir jedoch einen Kommentar
Die Aussage dort bietet aber schon auch Klärungsbedarf, und Julia hat ganz richtig gesehen, wo der Schuh drückt
:
Firelady hat geschrieben: ↑6. Jun 2019, 11:30
Die Tiere meiner neuen Gruppe wurden alle 5-7 Jahre alt und keines hatte Ärger mit den Zähnen. Mir fiel auch auf, dass alle die Nähe zur „Sonne“ suchten und sich viel im Licht aufhielten. Hier widerspreche ich also Andra, die sagt, Degus lebten bevorzugt unterirdisch und seien ungern in der direkten Sonne, ganz direkt.
Sie schrieb zwar, sie seien in der Wildnis vorwiegend dämmerungsaktiv, aber das macht jetzt auch keinen so grossen Unterschied, denn Tatsache ist, Studien zum Deguverhalten auf der Oberfläche zeigen zumindest für den Gewöhnlichen Degu (Octodon degus) genau Gegenteiliges. Degus sind tagsüber aktiv und durchaus in der Sonne, sofern es sich nicht gerade um die brütende Mittagssonne im Sommer handelt. Im Sommer wählen sie also eher etwas die Randstunden, wo die Sonne nicht ganz so intensiv ist (kluge Entscheidung) und im Winter, wenn es kühler ist, nutzen sie vorallem die intensive Mittagssonne. Dämmerungsaktivität sieht für meine Vorstellungen anders aus...
Mehr noch, es gab sogar eine Studie, welche die Nachtaktivität der Degus untersuchte und man kam zum Ergebnis, dass nach Sonnenuntergang keine Degus sich mehr ausserhalb ihrer Baue aufhielten, sie sind offenbar strikt tagaktiv in der Wildnis, ganz im Unterschied zu Tieren in Laborhaltung...
Was das Sonnen selbst angeht, kann ich zwei Erfahrungen heranziehen, erstens meine eigenen Erfahrungen mit der Deguaussenhaltung zeigte klar, dass Degus gerne in der Sonne liegen und sonnenbaden, zweitens wenn wir die als nachtaktiv geltenden Chinchillas nehmen, zeigen selbst diese, so die Beobachtungen von erfahrenen Chinchillahalter (Murx...), dass sie es lieben, zwischendurch auch mal am Tage hervorzukommen, vorallem wenn es zum Beispiel dem Abend zugeht und die Sonne für eine Weile zu geniessen.
Coati hat geschrieben:
Aber was ist nun besser? Eine 25W-Lampe artgerecht entsorgen, oder mit einer 300W-Lampe sinnlos Strom verballern? DAS kann ich dir nicht beantworten. Ich ziehe jedenfalls die stromsparende Variante vor, bis es endlich brauchbare LED-UV-Lampen gibt.
Hierbei wäre allerdings zu bedenken, dass LED-Lampen oft eine relativ schmale Lichtbandbreite haben und ich mich hier schon frage, ob sie ein so guter Ersatz für die Sonne sind, wenn schon normale UV-Lampen wohl auch keine perfekte Lösung sind, aber für Tiere, die UV brauchen, eben besser als nichts. Zudem wäre da noch die Frage, ob eventuell auch die Leistung der Strahlen eine Rolle spielt. Sicherlich bei IR spielt das mehr eine Rolle, zumal da die Wärme direkt in der Strahlung spürbar ist. Aber trotzdem, kann man sich fragen, was kommt bei den Tieren wirklich an und welchen Einfluss hat. Nicht zuletzt könnte man sich auch überlegen, ob es nicht vielleicht problematisch ist, wenn die Hitzeabstrahlung (Strahlung im IR Bereich) zu sehr vom UV-Bereich abgekoppelt wird. Wenn die Tiere in die Sonne liegen, spüren sie die Wärme und merken daher, wann es genug ist. Spüren sie die UV-Strahlen auch, wenn sie von der Wärmestrahlung entkoppelt sind, weil die Lampe eine sehr sparsame LED-Leuchte ist?