Streit bei Vergesellschaftung

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Ralf-2812
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Streit bei Vergesellschaftung

Wir versuchen gerade unsere 2 unkastrierten Böcke zusammen zu führen. 2 kleine kämpfe wo wir dazwischen gegangen sind gab es und jetzt setzen sie sich seitlich und drücken immer ihre popos hoch... Gutes oder schlechtes Zeichen?
Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Hi Ralf.
Inzwischen hat sich das bei euch sicher längst weiter entwickelt.

So eine Frage ganz ohne alles selber mitzuerleben finde ich immer etwas schwer.

Ich hätte jetzt aber zur vorhin beschriebenen Situation gesagt : eine Art angespannter Zwischenstand bevor es weitergeht. Nicht wirklich gut.

Denn ich kenne das Popo-Hochdrücken und "drängend-Sichseitlich-drandrücken" als Zeichen, dass der andere nicht Aufreiten darf.
(Größer/beeindruckender macht man sich mit der Haltung gleichzeitig auch optisch immer)
Zudem wird so nicht offen und ungeschützt von vorne auf ihn zugegangen, und kontaktet sondern mit dem am wenigsten empfindlichen Teil und damit aber etwas rumgedrückt... eher rumgenervt. Keine wirklich produktive Annäherung.
Und das ganze geht dann meist fließend in weitere Interaktionen über. Die müssen beileibe nicht immer schlecht sein - aber hier habe ich sie zumindest deutlich häufiger als schlecht erlebt.
Aber eben : ich denke, ihr seid inzwischen längst weiter.

Viel Erfolg u LG
Sabine
Liebe Grüße Sabine
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Ralf-2812
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Ja, leider hattest du wohl ziemlich recht mit deiner Einschätzung.
Bis zu einem gewissen Maß haben sich beide dieses "Aufreiten" gefallen lassen und dann den anderen wieder weg gedrückt.
Leider kam es jetzt mehrfach zu eingekugelten Kämpfen mit auch blutigen Wunden.
Ich konnte sie immer schwieriger beim kugeln trennnen.
Deshalb haben wir die Reißleine gezogen und die Vergesellschaftung abgebrochen.

Jetzt ist das Trenngitter wieder drinn und es geht nun wieder mit Sandbad- und Seitentausch weiter.....
Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Ach immer schade so etwas.

Aber das heißt zum Glück nicht, dass sie es gar nicht packen werden mit einer Einigung.

Vielleicht war es heute einfach nicht ihr guter Tag dafür.

Wie alt sind die beiden denn ? Wie lange jeder bei Dir und wie lange hast Du sie am TG?
Liebe Grüße Sabine
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Ralf-2812
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Der eine ist ca 2 Jahre, und auch schon ca 1,5 Jahre bei uns. Leider ist sein Kumpel gestorben.
Anfang Feb haben wir eine neuen dazu geholt. Er soll ca 4-5 Monate alt sein.
Beide sind von Anfang an in einem Käfig mit Trenngitter. Vor ca 3 Wochen sind sie mit altem Einstreu und Einrichtung in einen größeren, neuen Käfig eingezogen. Natürlich auch mit Trenngitter. Am Gitter war auch immer alles entspannt und ruhig.
Natürlich haben wir auch mehrmals in beiden Käfigen das Sandbad oder sie Seiten getauscht.
Nun dachten wir heute mal, wir probieren es. Leider ohne Erfolg.

Muß beim "Kugeln" eigendlich sofort dazwischen gegangen werden, oder erst kurz warten?
Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Wenn die Tiere erst seit Anfang Februar am TG sitzen, dann ist das für jugendliche bis mittelalte Männchen deutlich zu früh für eine Zusamnenführung.
Eine VG in dem Alter, die nach 8 Wochen-Zeit klappt, gilt als wirklich sehr schnell/kurz.
Ich würde Kerlchen wie Deine immer 8-10 Wochen sitzen lassen. Auch wenn es schon sehr schnell sehr friedlich ist. (Oder wenn nicht friedlich : natürlich länger. So lange es eben dauert).

Sie haben durch ihre instinktiven Rangansprüche und Ängste oder auch Aggressionen und ihr ausgeprägtes Triebverhalten (allein/länger nicht abreagiert ) dann in den meisten Fällen auch so noch genug unter einen Hut zu bringen.
Da sollten sie so gewöhnt - so vertraut - wie nur möglich sein. Und dafür ist der Faktor Zeit einfach mit entscheidend. Gewohnheit braucht Zeit.

Zudem ist Dein Kleiner /Neuer leider an der Schwelle zur Pubertät. Und damit im ungünstigsten Alter gür eine VG. (Gruppensuche nutzen falls unbekannt : " Flegeljahr " " Flegelzeit" "Pubertät" ) .
Ein Grund mehr, jetzt da es so ist wie es ist, recht geduldig mit der TG-Zeit zu sein.
Liebe Grüße Sabine
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Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Ralf-2812 hat geschrieben: 29. Feb 2020, 16:01 Muß beim "Kugeln" eigendlich sofort dazwischen gegangen werden, oder erst kurz warten?
Wenn Kugeln wirklich ernstes "Bleiben" - also Beißen / Verbeißen in Brust-Hals-Kopfnähe ist , muss man direkt dazwischen. Das kriegen sie von den Emotionen her dann auch nicht selber auf die Reihe ud vor allem wird es oft sehr sehr schnell wirklich gefährlich.
Ich breche dann auch ab.

Wenn sie einander nur anspringen - kurz knäulen und dann wieder wegschnellen und keiner sieht verletzt aus, trenne ich nicht.
Versuche aber beim zweiten / dritten Mal wenn das ohne Entspannung direkt so weitergeht etwas Ruhe reinzubringen und die beiden mit einer Schaumkelle oder Handfeger etc mal auseinander zu schieben. Damit sie hoffentlich wieder weniger rot sehen und evtl ruhiger weiter geht.
Das machen einige so - aber vermutlich im Detail jeder etwas anders (jede VG ist zudem auch anders ).

Ich hatte damit schon einmal einen sehr schönen Erfolg (und das war immerhin dann ein dritter Versuch mit zwei etwaa überspannten "Seelchen", bei denen das Motto hieß "Angsterzeugen" bzw beim verängstigten Kumpel-in-Spe "wer-zögert-verliert". Die 2 wurden dann sogar ein richtig süßes Traumpaar).
Allerdings jetzt auch leider schon einige Fälle, da brachte auch die Verschnaufpause nichts mehr. Ist also kein Zaubermittel - nur eine kleine Variante des behutsam moderierenden Eingreifens . Die aber schon auch mal sehr helfen kann.
LG S
Liebe Grüße Sabine
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Ralf-2812
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Also ich muß leider sagen, dass das nur noch eine wilde, beissende Kugel war. (sah etwa aus wie in einem Trickfilm)
Beim ersten Mal bin ich mit Lederhandschuhen dazwischen gegangen. Und ich kann sagen, dass normale Lederhandschuhe absolut nichts bringen.
Ich habe nun selber 4 Bisswunden an den Händen, und die tun echt weh. Aber ich habe sie getrennt bekommen.
Danach habe ich ein stabiles Stück Pappe genommen. Allerdings ging es jedes Mal schlechter sie zu trennen. Nachdem der kleiner sichtbare Bisswunden hat und auch humpelt habe ich dann halt abgebrochen. Bevor noch mal richtig ernstes passiert.

Jetzt werde ich erst mal bis mindestens Mai warten. Und dann heißt es wieder hoffen.
Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Dünne LederHandschuhe sind für die Extremsituation zu dünn😐
Ich lege mir dicke Skihandschuhe bereit.
2 Schaumkellen oä zum "Schieben" oder Getrennthalten. Und so eine kleine handbreite Plastikrührschüssel - die hat sich zum Rausschaufeln auch schon gut bewährt. (Die Tiere kennen sie auch so als Degutaxi. Und oft springt einem der, der nun wirklich nicht mehr mag, dann schon freiwillig entgegen)

Degubisse sind fies. Am besten bin ich bisher gefahren mit: gut ausbluten lassen und dann Abwaschen und direkr mit Fucidine-Salbe verpflastern. (Die ist verschreibungspflichtig., da AB. Tyrosur wäre OTC und auch ganz gut)

Tetanusimpfung sollte aktuell sein.
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Jenny101
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Re: Streit bei Vergesellschaftung

Nachdem der kleiner sichtbare Bisswunden hat und auch humpelt habe ich dann halt abgebrochen. Bevor noch mal richtig ernstes passiert.

Jetzt werde ich erst mal bis mindestens Mai warten. Und dann heißt es wieder hoffen.
Degu: Octenisept auf die Wunden und Sandbad raus. Richtig klaffende Wunden sollten zum TA.
Humpeln: als flach und auf Schonung. Ggflls Traumeel. Ist er nicht bald munter sondern hat sichtlich Schmerzen, solltest Du TA/Röntgen /Schmerzmittel. Es wäre leider nicht der erste Beinbruch bei einer VG. (Pfötchen auch auf Biss hin untersuchen)

Von der Zeit her: ja . Ich würde den März und April jetzt auch in jedem Fall verstreichen lassen. Schon bald wieder mit geruhsamem wöchentlichen Seitentausch.

Denn das braucht Zeit bis sie vergessen, wenn es so heftig war.
Und mir jedem Versuch sinkt die Chance, denn Degus haben natürlich ein gutes Gedächtnis und diese Zusammentreffen prägen ja auch die Gefühle die sie füreinander haben.
Bzw beim Kleinen : der hat ja noch gar nicht so viel positive Sozialerfahrung sammeln können in seinem jungen Leben und jede Negativerfahrung beeinflusst die Art mit, mit der er auf neue Degus zu geht. (Ich habe hier auch so ein halbstarkes Sorgenkindchen ....). Vermutlich ist er auch aus seiner letzten Gruppe rausgeflogen?

Also: nicht voreilig nochmal probieren. Versuchen, das Beste aus Euern Chancen rauszuholen.
Liebe Grüße Sabine
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