ich habe mehrere Fragen zu Anton, der - nach Diagnose des Tierarztes - nach einer Zahnkorrektur eine Lungenentzündung hat. Leider ist die Situation von Anton gerade auch sehr akut. Ich bin dankbar für alle Hinweise und Tipps. Der Text ist leider lang, weil ich das Gefühl habe, dass es wichtig ist, dass Ihr die Historie kennt.
Angefangen hat alles damit, dass uns vor knapp zwei Wochen aufgefallen ist, dass Anton eher apathisch war und nicht richtig gefressen hat. Zwei Wochen zuvor waren alle 3 Degus zur Zahnkorrektur beim Tierarzt, so dass er eigentlich mit dem Fressen keine Probleme gehabt haben sollte. Wir sind dann noch einmal zum Tierarzt gefahren und der hat die Zähne dann noch einmal korrigiert. Es war wohl noch eine kleine Spitze Richtung Zunge da, die er weggemacht hat.
2 Tage danach hat Anton geröchelt. Das hatten wir vor einem Jahr schon einmal und haben daher gleich vermutet, dass er eine Lungenentzündung hat. Das hat der Tierarzt dann am 30. April 2020 auch entsprechend diagnostiziert und gesagt, dass Anton auch Wasser in der Lunge hat. Anton bekommt seither täglich zweimal je 0,1 ml Enrobactin (gleicher Wirkstoff wie Baytril) und je 1 Tropfen Metacam und ein bisschen Bene Bac. In der gleichen Woche sind wir dann noch zweimal zum Tierarzt, damit er eine Entwässerungsspritze bekommt. Da die anderen beiden Degus niesen, geben wir allen 3 Degus derzeit noch 0,1 ml Rodipet immun.
Am Freitag und Samstag ging es Anton besser, so dass wir schon gedacht haben, dass er das Schlimmste hinter sich hat. Er wurde aktiver, hat den Brei besser gefressen und auch wieder etwas Degufutter und Frischfutter zu sich genommen. Das war leider ein Trugschluss. Seit Sonntag hat er morgens jeweils einmal ein paar Minuten geröchelt, danach war aber wieder alles gut. Gestern hat er dann nicht nur morgens, sondern auch noch mal am Nachmittag geröchelt. Also habe ich wieder den Tierarzt angerufen und bin mit Anton hingefahren. Seither geht es Anton schlechter und ich habe viele Fragen:
- Ich wollte mit ihm klären, ob er nicht vielleicht ein anderes Antibiotikum braucht, aber der Tierarzt hat gemeint, dass es da nicht viel Auswahl gibt und wir deshalb bei Enrobactin bleiben und die Dosis erhöhen sollen. Ist die Dosiserhöhung von 0,1 ml zweimal täglich auf 0,15 ml zweimal täglich ratsam? Mir erscheint das für einen Degu mit 210 g sehr viel oder sogar zu viel. Ich bin aber keine Expertin. Oder sollten wir nicht doch besser das Antibiotikum wechseln? Habt Ihr Erfahrungen mit Chloramphenicol als alternativem Antibiotikum und ob der Tierarzt das bekommen und uns geben kann? Wenn das schwierig zu bekommen ist, was könnte man ihm noch geben? Oder sollen wir bei Entrobactin bleiben, obwohl er es seit fast 10 Tagen bekommt und die Besserung nicht nachhaltig war?
- Der Tierarzt hat ihn abgehört und gesagt, dass wieder Wasser in der Lunge ist. Kann das Wasser in der Lunge auch an Herzproblemen liegen? Wenn ja, was kann er Anton dann geben?
- Der Tierarzt hat Anton heute auch etwas Kortison gespritzt. Wie viel weiß ich leider nicht. Ich wusste zu dem Zeitpunkt leider nicht, wie problematisch das bei Degus ist. Heute Abend ging es Anton dann viel schlechter als vor dem Tierarztbesuch. Ihn stressen die Fahrten zum Tierarzt immer sehr. Er war total apathisch und hat zwischendurch sogar mal kurz ganz merkwürdig gezuckt. Fressen möchte er auch nicht wirklich. Selbst den Teelöffel Brei mit Medikamenten hat er nur mit viel Geduld und Mühe gefressen. Vermutlich sollte er das nicht weiter verabreicht bekommen, oder?
- Was habt Ihr noch für Ideen, wie wir Anton wieder gesund bekommen? Der Tierarzt hat bereits davon gesprochen, dass die Prognose nicht wirklich gut ist und dass man auch über Einschläfern nachdenken muss. Das ist aus unserer Sicht keine angemessene Maßnahme, weil es ihm ja zwischendurch eigentlich ganz okay geht. Wir möchten ihn natürlich nicht leiden lassen, aber zum Glück geht es Anton nicht immer so dreckig wie heute Abend.
Ich verliere gerade das Vertrauen in die Tierarztpraxis. Leider ist das jetzt nämlich schon das zweite Mal ist, dass einer unserer Degu nach einer Zahnkorrektur bei diesem Tierarzt eine Lungenentzündung bekommen hat. Das letzte Mal ist es vor ziemlich genau einem Jahr passiert. Bei meinen vorherigen Degus ist das nie passiert, aber der Tierarzt, mit dem ich sehr zufrieden war, ist weggezogen. Unser jetziger Tierarzt bzw. seine Kollegin sind wirklich lieb, aber sie haben in der Praxis nicht viele Degus in Behandlung. Vielleicht sind unsere Degus sogar die einzigen, die er bzw. seine Kollegin behandeln. Er macht uns auch einen Sonderpreis, weil unsere Degus leider alle 3 Zahnpatienten sind seit sie ungefähr 2 Jahre alt sind. Jetzt sind sie fast 6 Jahre alt. Wir halten der Praxis sehr zugute, dass sie vor einem Jahr erkannt haben, dass Emil eine Lungenentzündung hatte. Im Tierarztnotdienst war er zuvor komplett falsch behandelt worden. Deshalb überlegen wir jetzt, ob wir den Tierarzt wechseln oder uns zumindest eine Zweitmeinung einholen. Könnt Ihr mir bitte Zugriff auf die Tierarztliste geben oder mir einen Tipp für einen Tierarzt in der Nähe von Heidelberg / Mannheim geben?
Wir sind Euch dankbar für Eure Antworten und Tipps!
Ganz liebe Grüße,
Ulrich, Sabine und den 3 Fellnasen Anton, Emil und Oskar