Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Gesundheit
Forumsregeln
Wichtig: Das Forum ersetzt niemals einen Tierarztbesuch! Bedenkt, dass die meisten hier Laien sind, Antworten dauern können und zudem eine Ferndiagnose kaum möglich ist.
Werft bitte vor einem Beitrag einen Blick in unseren Thread mit wichtigen Hinweisen und weiterführenden Links und nutzt ggf. auch die Suche-Funktion. Die Beiträge der Forenteilnehmer entsprechen nicht zwingend der Meinung des Moderatorenteams bzw. der Betreiber.
Benutzeravatar
Firelady
Beiträge: 2062
Registriert: 7. Jan 2018, 21:22
Postleitzahl: 44867
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Hallo Lotta,

hast Du schon mal Novalgin genommen? :lol:
Das haut einen ganz schön aus den Socken …

Ich habe meiner Tierärztin gegenüber zuletzt auch den Verdacht geäußert, dass es die Tiere wahnsinnig ausknockt. Und gerade ältere/kranke Tiere ziehen das Schlafen dem Futtern vor. Deswegen habe ich bei meinem Tappi zuletzt auf die Gabe von Schmerzmittel verzichtet. Mit hat er nur gepennt und immer mehr abgenommen, mochte nicht essen etc., ohne futterte er bereitwillig.

Wegen der Euthanasie - dazu hatte ich Dir gestern schon einen langen Text geschrieben, ihn dann jedoch gelöscht.

Der Unterschied zwischen den Morden der Nationalsozialisten, die im Zuge „ethischer Säuberungen“ Geisteskranke, ideologische Gegner, Rassenfremde etc. (Wortwahl bewusst so, wie sie damals sich kursierte - ich habe das auch studiert ;) ) bei bester Gesundheit umbrachten und das Euthanasie nannten, gewähren wir sehr kranken Tieren, die keine Aussicht auf Besserung haben, einen allerletzten ultimativen Liebesbeweis, weil wir sie von ihren Schmerzen erlösen.

Ich schließe mich Nicoles Ausführungen an. Das gleichzusetzen, bringt niemandem etwas und führt die Möglichkeit, die wir haben, ein leidvolles Leben zu beenden und damit das Tier von seinem Leid zu erlösen, ad absurdum.
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Anya
Beiträge: 41
Registriert: 5. Nov 2020, 17:37
Postleitzahl: 50674
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Ich schließe mich Julia an hinsichtlich des Novalgins. Ich persönlich musste es leider manchmal nehmen, und es hat irregulär manchmal gut geholfen und dann wieder schwere Nebenwirkungen verursacht: Kreislaufzusammenbruch, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen. Das schien auch recht unabhängig von der Dosis zu sein, ich habe die kleinste und manchmal sogar weniger genommen.
Schöne Grüße
Anja

mit Gentle, Joker, Paul & Velvet sowie Perle & Kleiner König
Benutzeravatar
Firelady
Beiträge: 2062
Registriert: 7. Jan 2018, 21:22
Postleitzahl: 44867
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Hey,

nicht falsch verstehen, ich finde Novalgin super - wenn kein anderes Schmerzmittel hilft, ist das mein letzter Ausweg. Aber es ist eben genau das, der letzte Ausweg... weil es mich so zuverlässig schlafen schickt *sonne*
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Lotta
Beiträge: 11
Registriert: 13. Mai 2021, 12:06
Postleitzahl: 31177
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Vielen Dank für eure Rückmeldung.
Ich gebe ihm gleich seinen Brei und mische dem sein Metacam dazu. Novalgin werde ich nun reduzieren. Habe ihm vorhin einen Pinienkern hingehalten. Er hat ihn mit den unteren Zähnen aufgespießt und dann nach dem Kern gesucht, als wenn er ihn nicht spürte. Hab ihn dann raus gezogen, klein gemacht und ihm hingelegt und er hat versucht ihn zu fressen. Hat er kein Gefühl im Kiefer? Auch beim wrappen kommt es vor das er mal zuschnappt aber ich spüre nur einen leichten Druck, kein Kratzer, kein Abdruck an meiner Hand. Ich kenne das Schmerzmittel, aber platt hat es mich nicht gemacht. Vielleicht weil ich es sowieso nach der OP war. Er hat absolut kein Gleichgewicht, kriecht über den Boden und fällt dabei um. Wenn er mich sieht versucht er zu flüchten und purzelt mehr oder weniger in sein Nest. Beim aufnehmen zeigt er schon das er das nicht will, kratzt und windet sich, dann wieder dieser merkwürdige Krampf, wo er sich ganz steif macht und nicht bewegt. Ole, sein Kumpel fängt auch wieder an sich am Mündchen zu reiben, also muss er auch wieder zum schleifen. Was eine Odyssee und man muss es beim Namen nennen, auch eine finanzielle Belastung. Seit Sommer habe ich schon weit mehr als 1000 € für Leos Behandlungen bezahlt, dass hätte ich nie gedacht, was für Kosten so ein Zwerg macht. Da muss man schon gut was zur Seite legen, da reichen 20€ im Monat nicht, die vorgeschlagen werden, sie für Tierarztkosten zurück zu legen.
Ja, ich kann keinen Vergleich zum Nationalsozialismus ziehen aber mir fällt es auch schwer es als letzten Liebesbeweis zu sehen. Er kann mir ja nicht sagen ob er gehen möchte. Was ist wenn er es nicht möchte? Ich weiß es ja nicht. Ich kann nur aus meinem Gefühl entscheiden und das sagt mir, nope, kein schönes Deguleben. Nicht rollern können, nicht knabbern können, nicht hin und her wetzen, nicht buddeln, nicht in der Lage sich ein Nest zu bauen, geschweige denn auf die anderen Etagen zu gehen. Keine Nuss verputzen können, nicht den Kumpel putzen können, sich nicht wehren können, ach, nichts von dem was ich da sehe, ist so wie es mal war. Mein starker Leo der sich aus dem Gehege gleitet, rollert, als wenn er der Teufel ist, seinen Kumpel in den Po bemisst, weil er genervt von ihm ist. Dr Leo, der vor nichts Angst hatte, an meinem Bein hoch klettert um eine Nuss zu bekommen, mit uns am Frühstückstisch seine Kerner isst und mal wieder durch die Streichcreme läuft und süße Abdrücke hinterlässt. Der Leo, der die Heizung hochklettert um in der Fensterbank nen Sonnenbad zu nehmen. Der kleine Panzerknacker, der jede Minute seines Freilauf nutzt, um hinter die Absperrung zu kommen. Der alles zernagt und 4 Laufräder verteidigt, wo es doch nur 2 Degus sind. Nene, alles seine Laufräder... Ich wünschte es gäbe ein Wundermittel für meinen süßen, schlauen Kerl der die Sonne so sehr liebt. 😢
Octodon
Beiträge: 2980
Registriert: 20. Dez 2017, 12:04
Postleitzahl: 6
Land: Deutschland
Wohnort: Trebur

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Wenn du keine Entscheidung triffst, wird sie dir irgendwann abgenommen. Denn dass Leo die Räume wechseln wird, steht leider fest, und ich denke, das weißt du auch. Deiner Beschreibung nach befindet er sich bereits auf der letzten Etappe.

Überleg dir nochmal genau, ob du tatsächlich das Gefühl hast, dass LEO nicht gehen möchte, oder ob DU es bist, die nicht will, dass Leo geht. Er steht dir sehr nahe, aus diesem Grund kann ich mir gut vorstellen, dass es dir sehr schwer fällt und du möglicherweise (!) ein wenig dein Gefühl fehlinterpretierst (das brauchst du bestenfalls für dich selbst beantworten, es ist lediglich ein Denkanstoß). Wenn du danach immer noch 100% das Gefühl hast, dass Leo noch nicht fertig und bereit für den Gang über die Brücke ist, dann kannst du ihn,so gut es geht, begleiten. Aber IMMER unter dem Fakt, dass nichts in Stein gemeißelt ist und sich die Situation jederzeit so ändern könnte, dass doch die Hilfe des TA vonnöten sein kann!

Du mußt der Euthanasie keine pathetischen Umschreibungen geben, wenn du das nicht möchtest. Letztlich ist es tatsächlich das gezielte aber tierschutzgemäße Töten eines Tieres zur Vermeidung weiteren Leids. Nun kann man sagen "ok, Menschen müssen ihren Weg auch alleine zuende gehen, also sollen es die Tiere ebenso tun", man kann aber auch sagen "Hey, cool, dass es die Möglichkeit gibt, zum entsprechenden Zeitpunkt einigermaßen kontrolliert einen Punkt zu machen".

Es liegt also an der Bewertung dieser Möglichkeit, die tatsächlich nur DU als Mensch triffst. Tiere sind da anders gestrickt.

Ist es das erste Mal, das du vor einer solchen Entscheidung stehst?

PS: ich hab jetzt grad noch dein Posting von gestern gelesen... Ad hoc habe ich auch an das rechte Ohr gedacht, weil da was übersteht. Vorher mußte ich erstmal x-mal schauen, ob der Strahlengang dorsoventral oder ventrodorsal ist (also pb der Degu auf dem Rücken oder Bauch liegt) bzgl. vertauschter Seiten ... Das Überstehende rechts ist aber für mein Empfinden nur ein Schatten (der Ohrmuschel o.ä), für mein Empfinden ist (auch) die linke Bulla verdichtet.. aber das Bild ist nicht so gut hinsichtlich Auflösung - und meine Augen sowieso nicht mehr :( Klar, jetzt wo man es weiß, kann man auf die rechte Seite noch einiges hineininterpretieren. Aber das wäre dann so, wie zu Anfang gesagt: Kaffeesatzlesen.

Also NORMALERWEISE ist es so, dass sich bei Schädelaufnahmen ganz besonders die beiden Hörschnecken sehr gut abzeichnen und man da gerade Entzündungen gut erkennen kann. Wobei sich Entzündungen aber, glaub ich, verschattet darstellen und Knochenveränderungen, glaub, ich, weiß. Das ist jetzt aber alles nur in die Tüte gequatscht, ich weiß es wirklich nicht mehr genau. Vielleicht kommt noch jemand vorbei, der Röntgenbilder besser interpretieren kann.
"Behandeln Sie Ihr Haustier am besten so, dass Sie im nächsten Leben ohne Probleme auch mit vertauschten Rollen klarkommen. You never know!" (Hape Kerkeling)
Lotta
Beiträge: 11
Registriert: 13. Mai 2021, 12:06
Postleitzahl: 31177
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Du hast ja recht liebe Octodon 😔
Ich fasse mich kurz, bevor die Therapie weiter läuft.
Leos Zähne sind tiptop, Problem ist der schmadder im Ohr. Das da kein Trommelfell mehr ist, kann er nicht glauben. Ich dürfte auch in Leos Ohr schauen und könnte den Eiter sehen. Er hat mir auch alles mit dem Ohr erklärt. Wegen dem AB habe ich auch gefragt und er hat mir super erklärt weshalb es so schwer zu bekommen ist. Es wurde viel Schmu damit gemacht. Einerseits hat der Wirkstoff vor 30 Jahren oder so, ausgewirkt das Kinder eine Blutarmut bekamen. Dazu kommt das Bauern oftmals ihre Tiere mit dem Medikament versorgten, weil es bei der Prüfung durch die Schlachtung flutschte, kurz gesagt, es konnte nicht festgestellt werden das das Tier damit versorgt wurde. Dann durften es die Bauern nicht mehr nutzen und die Bauern haben es heimlich aus Polen usw. bezogen. Somit stand das Medikament ganz oben auf der schwarzen Liste. Zusätzlich hat mir der Tierarzt gesagt das Novalgin sich nicht an die Schmerzrezeptoren für den Kopfbereich heften und somit gar nicht hilft. Ich habe jetzt das Schmerzmittel Gabapentin. Sollte Leo eine Besserung zeigen, wird er ein Medikament besorgen, was eine ähnliche Wirkung hat, wie das was schwer zu bekommen ist. Ansonsten wird Leo nächste Woche in den Himmel ziehen. Seine Zähne hat er vorne nochmal schnell geschliffen, er müsste eigentlich fressen können. Es wäre noch die Möglichkeit beim Leo ein CT zu machen, aber was sollte es noch bringen? Es schlägt ja keine Therapie an. Wir haben schon so viel probiert. Weil er halt noch so ein gesunden Appetit zeigt und ist fressen nicht Lebenswille?
Ich habe schon viele Tiere über die Regenbrücke gehen lassen müssen. Da war es nur so eindeutig, hier bei Leo kann ich es nicht richtig abschätzen.
Ich gebe ihm jetzt mal die Medikamente und dann sag ich morgen hier bescheid ob sich eine Besserung einstellt.
🙋🏽‍♀️
Lotta
Beiträge: 11
Registriert: 13. Mai 2021, 12:06
Postleitzahl: 31177
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Ich muss euch etwas sagen. Ich weiß das jetzt einige sagen, dass geht doch gar nicht, aber es ist wirklich wahr. Gerade hab ich Leo wieder gefüttert und dabei konnte ich sehen das der rechte Schneidezahn schon wieder länger ist wie der linke. Der wächst innerhalb von Stunden und ich war gestern dabei als er die Schneidezähne angeglichen hat. Er hat mir die Zähne danach auch nochmal gezeigt. Ich dachte das die andere Tierärztin das nicht richtig geschliffen hat, aber hat sie wohl doch. Wie geht denn sowas? Wieso wächst der Zahn innerhalb von Stunden und dann auch nur der eine?
Benutzeravatar
Firelady
Beiträge: 2062
Registriert: 7. Jan 2018, 21:22
Postleitzahl: 44867
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Lotta hat geschrieben: 15. Mai 2021, 15:36 das der rechte Schneidezahn schon wieder länger ist wie der linke. Der wächst innerhalb von Stunden und ich war gestern dabei als er die Schneidezähne angeglichen hat
AFAIK geht das nicht. Die Zähne wachsen zwar schnell, aber nicht innerhalb von Stunden; das dauert schon einige Tage.

Ist der Zahn vielleicht abgebrochen und hängt deshalb so tief?
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Lotta
Beiträge: 11
Registriert: 13. Mai 2021, 12:06
Postleitzahl: 31177
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Nein, ganz sicher nicht. Am Montag war er zur Zahnkorrektur und zum Röntgen. Als wir ihn abends gefuttert haben, haben wir uns schon gewundert weshalb die Zähne noch immer schräg sind und gedacht das sie schlecht gearbeitet hat. Gestern hat sich der Tierarzt gefragt weshalb der eine Zahn länger ist. Er hat ihn während meines Beisein gerade geschliffen und mir anschließend nochmal gezeigt. Leo frisst nicht selbstständig, er kann sich den Zahn nicht abgebrochen haben und er sieht auch nicht aus wie abgebrochen. Ganz klar ist das der eine Schneidezahn wieder ungefähr 1 mm länger ist. Ich hab sowas auch noch nie erlebt, bei keinem meiner Nagetiere. Ich bin total verblüfft.
Benutzeravatar
Firelady
Beiträge: 2062
Registriert: 7. Jan 2018, 21:22
Postleitzahl: 44867
Land: Deutschland

Re: Ohrenentzümdung oder doch ein Tumor?

Hallo Lotta,

wie sieht es denn aus bei Euch?
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Antworten