Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier, brauche dringend einen Rat.
Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen.
Das Thema wurde ähnlich schon mal gestellt, aber bei uns liegt der Fall ein wenig amders
Wir möchten unseren Degu (geb 2018) , der kürzlich seinen Partner verloren hat, neu vergesellschaften.
In einem Tierheim in unserer Nähe sitzen 2 Jungs (geb 2020), die ganz gut passen könnten.
Jetzt zu meinem Problem. Das Tierheim vermittelt die beiden nur, wenn unser Degu ebenfalls kastriert wäre.
Die Begründung: 16 Jahre Erfahrung, dass die Konstellation 2 Kastrate und 1 nicht-Kastrat nicht gut funktioniert (wobei sich mir eher die Frage stellt, wie oft hatten die schon Degus); kastrierte Jungs würden den Geruch ändern und mehr weiblich riechen...
Dass Kastrate ihren Geruch ändern nach einer Kastration habe ich noch nie gehört, denn die Hormone selbst werden ja nicht nur im Hoden produziert.
Meine Frage ist nun an euch: Ist die Konstellation 2 kastrierte und 1 unkastrierter Degu wirklich so schwierig und ungünstig?
Wie sind da eure Erfahrungen? Oder habt ihr Tipps, wie ich das Tierheim überzeugen kann, dass es keine Rolle spielt, ob die Tiere kastriert sind oder nicht.
Vielleicht könnt ihr mir helfen, damit unser Chap nicht mehr allzulange alleine ist.
LG Nancy
Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
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Detaillierte Informationen zu Vergesellschaftungen findet ihr in unserem Infoblatt zur Vergesellschaftung und dem Infoblatt zur Vergesellschaftung von älteren Degus.
Detaillierte Informationen zu Vergesellschaftungen findet ihr in unserem Infoblatt zur Vergesellschaftung und dem Infoblatt zur Vergesellschaftung von älteren Degus.
Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Das ist eine spannende Frage. Als ich überlegt hatte, ein länger einzeln sitzendes Männchen aus dem Tierheim zu befreien, sagte man mir mit großer Überzeugung, dass ein Kastrat niemals zu unkastrierten Männchen vermittelt werden könne: diese würden ihn "fertigmachen."
Ich bin gespannt auf die Erfahrungen der Experten hier!
P.S.: Wobei es doch möglich sein müsste, über dieses Forum u.ä. neue unkastrierte Gesellschaft für Chap zu finden?!
Ich bin gespannt auf die Erfahrungen der Experten hier!
P.S.: Wobei es doch möglich sein müsste, über dieses Forum u.ä. neue unkastrierte Gesellschaft für Chap zu finden?!
- *Nessa*
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Hallo Nancy,
das trifft vielleicht auf andere Tierarten zu, da habe ich keine Erfahrung. Aber bei Degus ist das Quatsch. Aber ich glaube das habe ich dir auf Facebook in der Infogruppe schon geschrieben
Ich stand Anfang 2019 vor dem selben Problem. Ich wollte zwei Degus aus dem Tierheim aufnehmen, die jedoch kastriert waren, meine Jungs waren und sind es nicht, dafür sehe ich gar keine Notwendigkeit. In dem Tierheim wird aber alles was männlich ist grundsätzlich kastriert
Die Kleintierpflegerin hat exakt so argumentiert und hat mir erst nach tausendfacher Beteuerung meinerseits dass das nicht stimmt und nach Unterstützung durch die Nagervermittlung Stuttgart zähneknirschend die Degus abgegeben. Mit den Worten „auf meine eigene Verantwortung, sie hätte mich ja gewarnt“ Und tja, wie erwartet war die Vergesellschaftung und das Zusammenleben meiner unkastrierten Jungs und der beiden Kastraten absolut kein Problem. Leider leben sie nicht mehr, einen Langzeitbericht kann ich also nicht geben. Aber die Zeit die sie miteinander hatten war überhaupt kein Problem und alle haben sich wie ganz normale Degus verhalten.
Das macht ja auch Sinn. Der Hormonhaushalt ändert sich soweit ich weiß nicht sonderlich durch die Kastration, weil das Testosteron nicht nur in den Hoden produziert wird. Dadurch ändert sich auch das Verhalten und der Geruch kaum.
Bei Farbmäusen sieht das zum Beispiel ganz anders aus. Aber da kann man unkastrierte Männchen in der Regel eh nicht zusammen halten weil die sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Außerdem miefen die wie blöd. Nach der Kastration stinken sie nicht mehr und sind friedlicher. Aber das sind eben komplett andere Tiere
Liebe Grüße
Nessa
das trifft vielleicht auf andere Tierarten zu, da habe ich keine Erfahrung. Aber bei Degus ist das Quatsch. Aber ich glaube das habe ich dir auf Facebook in der Infogruppe schon geschrieben
Ich stand Anfang 2019 vor dem selben Problem. Ich wollte zwei Degus aus dem Tierheim aufnehmen, die jedoch kastriert waren, meine Jungs waren und sind es nicht, dafür sehe ich gar keine Notwendigkeit. In dem Tierheim wird aber alles was männlich ist grundsätzlich kastriert
Die Kleintierpflegerin hat exakt so argumentiert und hat mir erst nach tausendfacher Beteuerung meinerseits dass das nicht stimmt und nach Unterstützung durch die Nagervermittlung Stuttgart zähneknirschend die Degus abgegeben. Mit den Worten „auf meine eigene Verantwortung, sie hätte mich ja gewarnt“ Und tja, wie erwartet war die Vergesellschaftung und das Zusammenleben meiner unkastrierten Jungs und der beiden Kastraten absolut kein Problem. Leider leben sie nicht mehr, einen Langzeitbericht kann ich also nicht geben. Aber die Zeit die sie miteinander hatten war überhaupt kein Problem und alle haben sich wie ganz normale Degus verhalten.
Das macht ja auch Sinn. Der Hormonhaushalt ändert sich soweit ich weiß nicht sonderlich durch die Kastration, weil das Testosteron nicht nur in den Hoden produziert wird. Dadurch ändert sich auch das Verhalten und der Geruch kaum.
Bei Farbmäusen sieht das zum Beispiel ganz anders aus. Aber da kann man unkastrierte Männchen in der Regel eh nicht zusammen halten weil die sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Außerdem miefen die wie blöd. Nach der Kastration stinken sie nicht mehr und sind friedlicher. Aber das sind eben komplett andere Tiere
Liebe Grüße
Nessa
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Hallo Nancy,
ich schließe mich meiner Vorrednerin komplett an. Auch ich weiß von Gruppen wo unkastrierte und kastrierte Männchen wunderbar harmonieren.
ich schließe mich meiner Vorrednerin komplett an. Auch ich weiß von Gruppen wo unkastrierte und kastrierte Männchen wunderbar harmonieren.
Meine Beiträge sind Forenbeiträge. Sie bleiben im Forum und dürfen nur nach Rücksprache und ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie oder Screenshot veröffentlicht werden.
Liebe Grüße
Gabi
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Gabi
Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Danke für eure Antworten.
Die Frage ist nun tatsächlich, was ich dem Tierheim erzähle oder ob ich mich erstmal anderweitig umschaue (hier z.B.) und den Tierheimweg danach nochmal gehe.
Ich hab mich ja erstmal doof gestellt und gesagt, unser Degu wurde uns als kastriert abgegeben in der Hoffnung, das langt. Nur wollen die eine Bestätigung unserer TÄ. Also, dumm gelaufem, weil er ja defintiv nicht kastriert ist
Im Moment scheint es nicht ganz so einfach zu sein, eine Jungsgruppe zu finden... Wir könnten bis zu 100km fahren... Ich werde mal in der Suchgruppe schreiben
Die Frage ist nun tatsächlich, was ich dem Tierheim erzähle oder ob ich mich erstmal anderweitig umschaue (hier z.B.) und den Tierheimweg danach nochmal gehe.
Ich hab mich ja erstmal doof gestellt und gesagt, unser Degu wurde uns als kastriert abgegeben in der Hoffnung, das langt. Nur wollen die eine Bestätigung unserer TÄ. Also, dumm gelaufem, weil er ja defintiv nicht kastriert ist
Im Moment scheint es nicht ganz so einfach zu sein, eine Jungsgruppe zu finden... Wir könnten bis zu 100km fahren... Ich werde mal in der Suchgruppe schreiben
- DaLo
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Hallo,
ich kann Tierheime verstehen, die grundsätzlich alle männlichen Tiere kastrieren.
Mir wurde mal erklärt, dass es daran liegt, dass sie sicherstellen wollen, dass niemals mehr mit irgendeinem ihrer Tiere Nachwuchs gezeugt wird.
Dass Kastraten und Nicht-Kastraten nicht oder schwer zusammenleben können, ist natürlich bei Degus nicht haltbar. Hier werden die Erfahrungen bei anderen Tierarten zugrunde gelegt.
LG Dagmar
ich kann Tierheime verstehen, die grundsätzlich alle männlichen Tiere kastrieren.
Mir wurde mal erklärt, dass es daran liegt, dass sie sicherstellen wollen, dass niemals mehr mit irgendeinem ihrer Tiere Nachwuchs gezeugt wird.
Dass Kastraten und Nicht-Kastraten nicht oder schwer zusammenleben können, ist natürlich bei Degus nicht haltbar. Hier werden die Erfahrungen bei anderen Tierarten zugrunde gelegt.
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Das kann ich auch verstehen. Bloß stellen sie sich dadurch bei der Vermittlung selbst ein Bein, wenn sie die Tiere kastrieren und dann aber zu kaum einem anderen Tier abgeben wollen. Trennen, nur damit sie zu Weibchen können ist ja noch blöder.DaLo hat geschrieben: ↑7. Okt 2021, 19:58 Hallo,
ich kann Tierheime verstehen, die grundsätzlich alle männlichen Tiere kastrieren.
Mir wurde mal erklärt, dass es daran liegt, dass sie sicherstellen wollen, dass niemals mehr mit irgendeinem ihrer Tiere Nachwuchs gezeugt wird.
Dass Kastraten und Nicht-Kastraten nicht oder schwer zusammenleben können, ist natürlich bei Degus nicht haltbar. Hier werden die Erfahrungen bei anderen Tierarten zugrunde gelegt.
LG Dagmar
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Schau auf jeden Fall mal hier rein. Es gibt ein paar Männchenduos in der Vermittlung.
https://www.deguhilfe-sued.de/index.php?id=242
Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Nochmal lieben Dank für die Antworten.
Ich hatte tatsächlich auch schonmal bei den Vermittlungstieren geschaut.
ein Pärchen käme vielleicht tatsächlich doch in Frage, bei den anderen ist teils die Entfernung das Problem.
Mal schauen, ob die einen beiden Jungs passen würden.
Sehe es genauso, dass das Tierheim sich eigentlich ein Eigentor schießt. Die beiden Jungs, die uns interessieren, sitzen schon sehr lange dort und es würde mich nicht wundern, wenn es genau aus dem Grund ist, dass sie zu keinem Einzeltier gesetzt werden können, weil der Halter seinen Bub nicht hat kastrieren lassen...
Mal sehen, vielleicht werde ich den Herren vom Tierheim nochmal weiter aufklären... Denn es scheitert in dem Fall tatsächlich daran, dass unseren noch voll funktionsfähig ist
Ich hatte tatsächlich auch schonmal bei den Vermittlungstieren geschaut.
ein Pärchen käme vielleicht tatsächlich doch in Frage, bei den anderen ist teils die Entfernung das Problem.
Mal schauen, ob die einen beiden Jungs passen würden.
Sehe es genauso, dass das Tierheim sich eigentlich ein Eigentor schießt. Die beiden Jungs, die uns interessieren, sitzen schon sehr lange dort und es würde mich nicht wundern, wenn es genau aus dem Grund ist, dass sie zu keinem Einzeltier gesetzt werden können, weil der Halter seinen Bub nicht hat kastrieren lassen...
Mal sehen, vielleicht werde ich den Herren vom Tierheim nochmal weiter aufklären... Denn es scheitert in dem Fall tatsächlich daran, dass unseren noch voll funktionsfähig ist
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Re: Vergesellschaftung von kastrierten und unkastrierten Männchen
Ist halt traurig, weil sie im Tierheim die beiden Jungs irgendwann auseinanderreissen werden, damit sie zu Mädels vergesellschaftet werden. Das kann ich einfach nicht verstehen. Die haben ihre vorgefertigten Theorien, die sie auf alle Tierarten einfach umlegen ohne zu hinterfragen, was denn für welche Tierart wirklich zutrifft.
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Liebe Grüße
Gabi
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