Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Gesundheit
Forumsregeln
Wichtig: Das Forum ersetzt niemals einen Tierarztbesuch! Bedenkt, dass die meisten hier Laien sind, Antworten dauern können und zudem eine Ferndiagnose kaum möglich ist.
Werft bitte vor einem Beitrag einen Blick in unseren Thread mit wichtigen Hinweisen und weiterführenden Links und nutzt ggf. auch die Suche-Funktion. Die Beiträge der Forenteilnehmer entsprechen nicht zwingend der Meinung des Moderatorenteams bzw. der Betreiber.
Silke S

Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Hallo ihr Lieben
hat hier jemand Erfahrungen mit Hinterbeinamputationen?
Ich würde gerne etwas zu der Rekonvaleszenzphase wissen...
Mein Pömpöm hat seit Wochen durch einen vermuteten Bandscheibenvorfall im oberen linken Rückenbereich eine erst bewegungsbedingte, dann zeitweise und mittlerweile dauerhafte Lähming im gesamten linken Hinterbein.
Er kam bis jetzt gut klar, ist auch fit und mobil, aber das ganz gelähmte Beinchen behindert ihn nun doch sehr und wird jetzt auch leicht wund.
Die TÄ meinte, dass zu diesem Zeitpunkt eine Erlösung angebracht wäre.
Vor dieser Entscheidung möchte ich aber doch durch Erfahrungswerte andenken, ob ihm evtl eine Amputation helfen könnte und auch noch zuzumuten wäre....
Vielen Dank schon im Voraus!
Benutzeravatar
friday
Beiträge: 6391
Registriert: 31. Jan 2015, 14:49
Postleitzahl: 27333
Land: Deutschland

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Hallo,
Ich habe hier ein Dreibein und eine mit gelähmten Hinterbein was sie aber behalten hat. Klappt gut.

Lg annika
Silke S

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Hallo liebe Annika
Wie ging denn der Heilungsprozess vor sich? Mussten die Tiere lange alleine leben oder in kleinem Käfig oder so?
Ich bin mir sicher, dass Dreibeiner gut zurecht kommen.
Mir gehts eher darum, was die Tiere "durchmachen" müssen, bis sie nach der Amputation wieder normal leben können.
Benutzeravatar
friday
Beiträge: 6391
Registriert: 31. Jan 2015, 14:49
Postleitzahl: 27333
Land: Deutschland

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Die komplett amputation war noch bei den ehemaligen Besitzerin. Die die hinter her schleift hat 4 wochen im aquarium mit ihrer schwester auf küchenrolle gelebt.

Aber das fanden sie nicht so schlimm.

Lg annika
Octodon
Beiträge: 3440
Registriert: 20. Dez 2017, 12:04
Postleitzahl: 6
Land: Deutschland
Wohnort: Trebur

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Ich hatte auch einen Degu mit amputiertem Hinterbein. Es war seinerzeit notwendig, da es aufgrund einer Verletzung im Fuß (Biss von Partnertier) trotz erfolgter Antibiose und Wundpflege zu Komplikationen und fortschreitender Nekrose kam. Leicht gefallen ist mir die Entscheidung nicht, im Nachgang wäre es aber sogar besser gewesen, die Amputation schon früher durchführen zu lassen.

Die TÄ amputierte das Bein komplett - anders als bei Hund und Katze bis zum Oberschenkel, da gerade ein Stumpf vermieden werden sollte.

Die Operation verlief komplikationlos, die Wundheilung ebenso, ich glaube, ich habe den Degu gar nicht alleine gehalten, sondern sofort wieder mit seiner Partnerin zusammengesetzt. Klettern, laufen - alles prima. Nur wenns ihm links hinterm Ohr juckte, wars halt ein bißchen blöd für ihn...

Ich würde das jederzeit wieder machen lassen (natürlich nur wenn es sein müsste, klar).
"Es irrt der Mensch, solange er strebt" (Johann Wolfgang von Goethe, Faust)
Silke S

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Hallo Outdoor
Vielen vielen lieben Dank!
Er ist noch so fit und lebensfroh und ihn jetzt einschläfern zu lassen, könnte ich nicht verantworten. Allerdings leide ich und mittlerweile auch er unter dem Zustand des lahmen Beines, weil es ihm halt auch im Weg ist, er deshalb umfällt und sich nicht gleich aufrichten kann.
Am Mittwoch nehme ich Pömpöm mit, wenn ich mit Kaninchen in die Klinik muss und frage nach Optionen bezüglich Amputation.
Danke!
Octodon
Beiträge: 3440
Registriert: 20. Dez 2017, 12:04
Postleitzahl: 6
Land: Deutschland
Wohnort: Trebur

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

... das nächste Mal sollte ich das Eingangsposting auch mal durchlesen, bevor ich einfach drauf los antworte.. :roll:

Ok also mit einem "Bandscheibenvorfall" (nennen wir es mal global "Rückenproblem") sieht das Ganze natürlich etwas anders aus. Er wird danach ja auch nicht richtig laufen können, sprich: sich vermutlich weiter wundscheuern, und mit drei Beinen wird es vielleicht vom Gleichgewicht her noch problematischer als mit vieren. Die (Halb-)Lähmung verschwindet ja dadurch nicht, sondern lediglich der vermeintliche "Ballast", den er da mit sich herumträgt. Eine gesunde Gliedmaße wird zudem wohl kein TA amputieren. Also da sehe ich tatsächlich schwarz.

Ich weiß, es ging primär um die Machbarkeit einer Amputation. Wie gesagt, rein technisch kein Problem. Und mit Indikation sicherlich auch kein Problem. Aber das Bein ist - wie gesagt - gesund. Da wird kein TA rangehen.

Ich kann verstehen, dass du dein Tier nicht einschläfern lassen möchtest, würde ich an deiner Stelle zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht. Vielmehr wärde ich unter den gegebenen Umständen schauen, die Haltungsbedingungen anzupassen (weichere Unterlage, ebenerdiger Käfig usw).

Evtl. würde ich nochmal röntgen lassen. Gerade im kaudalen Bereich des Rückens sind viele Degus anfällig für Arthrose. Bandscheibenvorfall, vermute ich, ist ne Verlegenheitsdiagnose von nem TA, der primär mit Hunden zu tun hat (sorry, muß nicht stimmen, sind nur meine Gedanken dazu).

Halt mich/uns mal auf dem Laufenden, vielleicht kann man ja noch was tun.
"Es irrt der Mensch, solange er strebt" (Johann Wolfgang von Goethe, Faust)
Silke S

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Hallo Octodon
Diagnose Bandscheibenvorfall ist tatsächlich nur eine Möglichkeit.
Laut der TÄ, Heimtierspezialistin und sehr erfahren mit Degus, ist irgendwo unterhalb der linken Pfote eine Störung der Reizleitern, Blokade, evtl Bandscheibenvorfall.... ich kanns nicht genau wiedergeben da das Gespräch schon etwas länger her, aber die Muskulatur rechts wird schon nicht mehr benützt und hängt schlapp seitlich raus.
Ich hatte mal nach einem CT gefragt, sie meinte aber, dass für Degus die Auswertung der Bilder extrem schwer und dadurch unzuverlässig ist, (da die unterschiedlichen Gewebezellen durch die Kleinheit sehr ähnlich aussehen?)
Ein Röntgenbild könnte ich aber bestimmt machen lassen...
Ja, es ging mir wirklich um das Loswerden des Beins wegen dem Hinterherziehen und der dadurch langsam entstehenden Wunde und auch der erschwerten Bewegung.
Mit den angepassten Haltungsbedingunen .. finde ich sehr schwer mit meiner fünfergruppe und den langen und vielen Flächen. Ich hab schon weiche Einstreu und überall zusätzlich noch Brücken usw. Eingebaut, dass er nirgends hoch klettern oder hüpfen muss...
Wenn ich ihn aber dauerhaft eben halten muss, muss ich ihn separieren, oder die Gruppe auseinanderreißen. Ob das wirklich zu seinem Wohle ist weiß ich nicht....
Bin jetzt durch deinen Kommentar wieder ratlos...
Silke S

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Vielleicht wäre ja auch eine Möglichkeit, das Bein zu tapen oder so, um die Scheuerung zu reduzieren...
Wenn ich am Mittwoch mit Kaninchen Henry eh in der Klinik bin, sollen sie sich Pömpöm auch nochmal ansehen.
Octodon
Beiträge: 3440
Registriert: 20. Dez 2017, 12:04
Postleitzahl: 6
Land: Deutschland
Wohnort: Trebur

Re: Erfahrungen mit Amputation Hinterbeinchen?

Ja sorry, dass ich mir das EP nicht erst komplett durchgelesen und dich jetzt wieder verunsichert habe.

Ich geb dir den Tip, bestenfalls nochmal röntgen zu lassen. Ggfs erkennt man darauf auch etwas. Einen Vorfall oder eine Arthrose vielleicht.

Vielleicht wäre es auch eine Idee, mal zu einer/einem erfahrenen Tierphysio zu gehen. Die lernen zwar alle auf Hund, Katze, Pferd, aber wenn sie erfahren sind, werden sie auch Blockaden bei einem Heimtier ertasten können. Ich würde mich da mal umschauen.

Tapen kannst du vergessen, sowas wird von Degus meiner Erfahrung nach nicht eine Sekunde lang toleriert.

Bzgl. der Haltung solltest du halt lediglich zusehen, dass es für ein Tier, das nicht mehr richtig laufen/springen kann, angepasst ist.
"Es irrt der Mensch, solange er strebt" (Johann Wolfgang von Goethe, Faust)
Antworten