Mumof3 hat geschrieben: 29. Nov 2018, 14:05
…Laut Laborbericht (s.u.) hatte er u.A. neben einer Gastritis einen Bluterguss in der Unterhaut am Rücken (da bekam der die Aufbauspritzen!) und im Bauchraum in der Nähe der Milz. Aber der Befund macht mich trotzdem wütend,denn offenbar hat der gute Mann, der den Bericht geschrieben hat, keine Ahnung von Degus. Ich zitiere aus dem Bericht:" Zusammenfassende Beurteilung:
Da die Haltung von mehreren Degus in der Regel sehr problematisch ist und zu einem starken Stress führt...Die Hämatome sind sicher traumatisch entstanden, haben nicht zum Verbluten geführt, sind aber wohl auf die Auseinandersetzungen der Tiere zurückzuführen." Es gab aber keinerlei Auseinandersetzungen oder Gejage, was das erklären könnte, das habe ich dem Tierarzt auch so erklärt. Auch am Fressverhalten viel mir keine Veränderung auf. Da muss ich mich doch fragen, wieso dann so eine Diagnose.
Nun suche ich einen Arzt, der mir evtl. weiterhelfen kann, denn Moriz alleine zu halten ist für ihn eine Qual, er dreht jetzt schon am Rad und nagt fast dauernd am Gitter. Vielleicht gibt es ja eine Krankheit, wo der Überträger selber nicht erkrankt. Was anderes fällt mir nicht ein. Ich bin echt ratlos und unsagbar traurig.
Über Ideen oder Hilfe würde ich mich freuen.
Danke und Gruß
Kerstin
Mumof3 hat geschrieben: 30. Nov 2018, 23:37
Danke Christina,
in diese Richtung gingen ehrlich gesagt meine Überlegungen von Anfang an, aber jeder hat das abgewiegelt.So was gäbe es nicht. Aber wie du sagst, findet man bezüglich Virenerkrankungen keine Infos. Man kann ja auch nicht mal prophylaktisch Antibiotikum geben, würde bei Viren nicht helfen...Aber was soll ich denn jetzt machen? Es nochmal versuchen und einen neuen Degu zu Moritz setzen? Was mach ich, wenn er auch stirbt? Moritz alleine halten ist doch auch keine Lösung?

Das macht mich echt fertig
Hallo Kerstin,
dir und deinen Tieren an dieser Stelle erst einmal ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr!
Ich hoffe, dass es deinen Tieren, nach den tragischen und traurigen Ereignissen von Ende November, gutgeht und dass das Sterben aufgehört hat.
Da ich in den letzten Wochen nicht sehr aktiv im Forum war, bin ich erst heute auf deinen Thread gestoßen und möchte dir dazu meine Überlegungen und Gedanken schreiben.
Seit ganz vielen Jahren bin ich einer Virusinfektion bei Degus auf der Spur, die offensichtlich gar nicht so selten vorliegt, aber meist erst dann zum Ausbruch kommt, wenn das Immunsystem des betroffenen Tieres, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Gleichgewicht gekommen ist.
Wenn dieser Virus zum Ausbruch kommt, dann scheint er in den allermeisten Fällen binnen nicht einmal von 24 Stunden zum Tod zu führen.
Die betroffenen Deguhalter, mit denen ich in den vergangenen Jahren in Kontakt stand, haben mir alle unisono berichtet, dass es eine erschreckend rapide Entwicklung zwischen augenscheinlich Gesundsein und körperlichem Verfall bis hin zum Tod war.
Tatsächlich ist mir nur ein Fall bekannt, wo ein offensichtlich sehr „starkes“ Tier nach etlichen Tagen zwischen Leben und Tod, das Ganze überlebt hat.
Ich meine mich erinnern zu können, der Halterin des Tieres vor gut 7 Jahren einen Tipp bzgl. eines Präparats zur Immunstimulation gegeben zu haben, was man ggf. noch ausprobieren könnte. Dies ist damals wohl auch verwendet worden und hat möglicherweise dem Degumädel mit dazu verholfen, zu überleben.
Allerdings birgt dieses Immunstimulationspräparat eine nicht unerhebliche Gefahr, dass es auch das Gegenteil, nämlich eine weitere Schwächung des Tieres, bewirkt. Von daher muss man im Einzelfall in enger Absprache mit dem behandelnden Tierarzt sehr genau abwägen, ob man es einsetzt oder nicht.
Wenn es allerdings, wie in dem von mir erwähnten Fall, keine Alternative dazu gibt, wird ein Einsatz wohl in Frage kommen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier die Erkrankung nicht überlebt, scheint extrem hoch zu sein.
Bzgl. meiner Recherchen war bzw. ist es unglaublich schwer, an fundierte Informationen heranzukommen, wohl auch, weil Degus nicht gerade zu der Tierart gehören, die zum einen ziemlich klein sind, was eine genaue Diagnose erschwert. Zum anderen haben sie keinen „wirtschaftlichen“ Nutzen, wie bspw. „Nutztiere“, so dass es von Seiten der Wissenschaft kein Interesse an weitergehenden Forschungen gibt.
Vor deutlich mehr als 10 Jahren stand ich mal im Austausch mit einer Tierhalterin in engem Kontakt, deren etliche Tiere aus unterschiedlichen Gruppen, leider auch, ohne vorherige „Ankündigung“, binnen von wenigen Stunden verstarben.
Ihre damals zu Rate gezogene Tierärztin, die auch lange in den Vereinigten Staaten gelebt und praktiziert hat, hat zusammen mit uns gerätselt, was möglicherweise ursächlich gewesen könnte und hatte dabei eine Überlegung, die ich seitdem nachverfolge.
Der Dreh- und Angelpunkt dabei scheint die Bauspeicheldrüse zu sein, die (ganz einfach und ohne weitere Konkretisierung beschrieben) sowohl für den allgemeinen Stoffwechsel, als auch den „Zuckerstoffwechsel“ von größter Bedeutung ist.
An anderer Stelle habe ich dazu bereits schon einmal geäußert, dass es dazu offensichtlich doch auch von tierärztlicher Seite zumindest, Überlegungen wenn nicht sogar verifizierte Erkenntnisse gibt.
esmeralda hat geschrieben: 11. Sep 2018, 21:45
Auf der
Praxis-Homepage von Fr. Dr. Ewringmann steht dieser kurze Hinweis, der sich aber eigentlich auf die Diabetes-Anfälligkeit der Degus bezieht:
Die Tiere können Glukose (Traubenzucker) nur unzureichend abbauen und neigen daher zu Diabetes. Sie dürfen daher auch keine anderen zuckerhaltigen Futtermittel bekommen und es sollte zudem auf Getreide und Getreideprodukte verzichtet werden.
In der neuen Ausgabe ihres Buches schreibt sie allerdings an einer Stelle dazu, dass diesbezüglich
virale Genese diskutiert wird. Dies würde dann auch wieder zu meinen Überlegungen und Recherchen bzgl. des Virus und den Veränderungen des Stoffwechsels im Bereich der Bauchspeicheldrüse, sowie der Entstehung bspw. von Katarakten passen.
Ich bin ja schon eine geraume Weile der Meinung, dass Degus zwar Diabetes bekommen können, aber dies deutlich seltener geschieht, als gemein angenommen wird. Stattdessen bin ich davon überzeugt, dass anderen Stoffwechselveränderungen, auch durch Viren ausgelöst, viel häufiger beim Degu ein Problem sind.
….
Wie bereits vorab geschrieben, gibt es bisher offensichtlich noch keine wirklich „in Stein gemeißelten Ergebnisse“ zu diesem mehr als komplexen Thema, daher sind es halt Mutmaßungen und Überlegungen meinerseits. Da ich allerdings in der (jüngsten) Vergangenheit immer wieder mal erleben musste, dass Mutmaßungen und daraus resultierende Schlussfolgerungen ganz schnell zu einer Tatsache „mutieren“ können, nur weil jemand dies vehement so weitergibt, bin ich extrem vorsichtig mit der Angabe konkreter Details.
Diese könnten nämlich dann im www. ganz schnell als tatsächlicher Fakt verbreitet werden.
Gerade zu dem Thema „Diabetes“ bzw. eigentlich eher zu bei Degus (m.W.n. nicht klar eingrenzbarer u./o. diagnostizierbarer) Stoffwechselerkrankungen gibt es übrigens aktuell im Bereich Ernährung
eine sehr interessante Diskussion , nachzulesen in dem verlinkten Beitrag von David und den nachfolgenden Beiträgen in diesem Thread.