Ungeplanter Nachwuchs, Kastration?

[NadineO]

Hallo,
Wir haben in unserer vermeintlichen Mädelsgruppe nun Nachwuchs! Das war schon deshalb völlig überraschend, da unsere Degus 1 1/2 Jahre alt sind! Wir haben natürlich sofort alle Geschlechter überprüft (außer von der Mama) und den Bock schnell gefunden. Der sitz jetzt alleine
Da unser zu klein geratener Bock offenbar nicht der potenteste ist, hoffen wir sehr darauf, dass wir nicht noch mehr Nachwuchs bekommen.
Wir wissen jetzt nicht was wir tun sollen. Den Bock kastrieren und nach 8 Wochen wieder zu seinen Mädels mit Tochter/Töchter vergesellschaften. Oder doch ein zweiter Käfig und zwei Gruppen (Papa und Söhne und Mädels plus weiblicher Nachwuchs). Das wäre allerdings vom Platz her gar nicht so einfach. Ist es für die Harmonie in einer Böckchengruppe eigentlich schlecht, wenn der Käfig direkt neben einem Käfig mit Mädels steht?
Das einzige was ich sicher weiß, ich möchte den Papa nicht weggeben. Ich hänge sehr an ihm!
Zur Entscheidungsfindung wäre es vermutlich auch hilfreich die Geschlechter der Babys zu kennen. Hat mir jemand einen Tipp, wie ich die rausnehmen und festhalten kann, um Fotos zu machen?? Ich hab furchtbar Angst die Kleinen zu verletzen.

[Mandarine]

Hallo Nadine,

Gut dass der Vater abgetrennt ist. Optimal wäre ein Trenngitter, so dass er seine Familie sehen und riechen kann und sie sich dadurch nicht fremd werden.

Nach ein paar Tagen komme die Kleinen schon aus dem Nest. Dann kannst du sie auch raus nehmen und nach den Geschlechtern schauen. Falls mindestens 1 Männchen dabei ist, würde ich den Vater die Kastration ersparen und das/die männlichen Jungtiere mit ca 7 Wochen zum Vater setzen.
Falls der Vater bei der Geburt noch bei der Mutter war, könnte es in 3 Monaten nochmal einen Wurf geben.

Falls die Ursprungsgruppe aus mehreren Weibchen besteht, bleibt abzuwarten ob noch weitere Würfe fallen.

Weitere Infos findest du unter https://www.degus-online.de/nachwuchs/

[Firelady]

Hallo,

Falls mindestens 1 Männchen dabei ist, würde ich den Vater die Kastration ersparen und das/die männlichen Jungtiere mit ca 7 Wochen zum Vater setzen.

gab es hier nicht gerade so einen Fall, wo der Vater doch kastriert werden musste, weil er seine Söhne angegriffen hat, als diese geschlechtsreif wurden?

Ich würde bei dieser Entscheidung zu bedenken geben, dass der Vater mindestens ein Jahr, vielleicht sogar 1,5 Jahre, mit Weibchen zusammengelebt und erfolgreich gedeckt hat. Dass solche Männchen erfolgreich mit Männchen zusammenleben werden, ist imho nicht gewährleistet.

[NadineO]

Danke für die Antworten!
Ein Trenngitter ist seit gestern angebracht (das war bei unserem Käfig gar nicht so einfach )
Dass wir noch mehr Nachwuchs bekommen können und auch die Mama nachgedeckt sein könnte ist uns nur allzu bewusst...
Ja das Böckchen hat 1 1/2 Jahre mit seinen 3 Schwestern zusammen gelebt (und es wird wohl ein Rätsel bleiben, warum das nicht viel früher passiert ist).

[NadineO]

Wir haben jetzt mal Popobilder gemacht, was würdet ihr sagen, welche Geschlechter das sind?

[Firelady]

Wir haben jetzt mal Popobilder gemacht, was würdet ihr sagen, welche Geschlechter das sind?

Das erste ist, würde ich sagen, ein Mädchen.
Die anderen Fotos haben leider einen schlechten Blick auf die entscheidende Stelle, nämlich den Bereich zwischen Zapfen und Anus.

Kriegst Du da noch bessere Fotos hin?

[NadineO]

Danke für deine Vermutung
Wir werden in ca. einer Woche nochmal Bilder machen, wir wollen es mal von hinten mit anheben am Schwanzansatz (aber nur leicht, so dass alle Pfötchen auf der Hand stehen bleiben) versuchen.

[Bacardi]

Ich hatte auch mal ganz zu Anfang ein Ähnliches Problem. Mein neu dazu vergesellschaftetes Weibchen hat sich schnell als Männchen rausgestellt. Und so wurden aus drei dann schnell zwölf Degus. Ich hatte dann aber wenigstens das Glück und konnte das Böckchen nach dem decken trennen. Ich hab ihn dann mit einem Trenngitter getrennt, damit er weiterhin Kontakt zu den Mädels hatte. Und da ich ihn auch nicht hergeben wollte, entschied ich mich ihn kastrieren zu lassen. Er war damals noch nicht mal ein Jahr und hat die Kastration ohne Probleme überstanden.
Nach absitzen von dieser Zeit nach der Kastration (weil sie ja kurz drauf noch fruchtbar sind) durfte er wieder zu seinen Damen.
Dann kamen auch schon die zwei Würfe.
Ich hatte damals nicht die Möglichkeit zwei Gruppen zu halten. Also behielt ich eine und die anderen wurden abgegeben. Ich bereue es nicht, und finde, dass die Gruppe mit kastrat entspannter war.
Und zu den Geschlechtern: ich würde auch sagen, dass Bild 1 ein Mädchen ist. Bild 4 denke ich auch.
Mein TA hat bei mir damals die Geschlechter für mich kostenlos angeschaut damit ich rechtzeitig trennen konnte

[NadineO]

Danke Bacardi für deinen Erfahrungsbericht und deine Einschätzung zu den Geschlechtern
Darf ich fragen bei welchem TA du die Kastration hast machen lassen?

[Bacardi]

Bei meinem ganz normalen TA. Ich weiß nicht ob es dir was bringt wenn ich den Namen sagen, da wir ja nicht aus der gleichen Gegend kommen
Jedenfalls sind in der Praxis insgesamt 4 Ärzte (na gut, jetzt bloß noch drei, da sich die eine Ärztin mit ner eigenen Praxis selbständig gemacht hat)
Eine von denen hat sich auf Nager Spezialisiert und der Chef selber ist auf dem Gebiet Nager auch fit.
Solltest du dich für eine Kastration entscheiden, frag mal nach wie sie Betäuben. Eine Narkose ist ja immer ein Risiko allerdings scheint sie, zumindest nach meiner Erfahrung, nicht so risikoreich zu sein wenn mit Gas betäubt wird.
Die Degus sind danach auch wieder viel schneller fit.
Die Erklärung vom TA dazu war nämlich auch, dass sie bei der Gasnarkose nur in einen leichten "schlummer" versetzt werden, welcher permanent von der Tierarzthelferin überwacht wird. Während sie bei einer gespritzten Narkose ja so viel bekommen, dass sie so und so lange schlafen