Vergesellschaftung 2 + 1

Rund um die Vergesellschaftung von Degus
Forumsregeln
Detaillierte Informationen zu Vergesellschaftungen findet ihr in unserem Infoblatt zur Vergesellschaftung und dem Infoblatt zur Vergesellschaftung von älteren Degus.
Benutzeravatar
esmeralda
Beiträge: 5873
Registriert: 19. Apr 2008, 12:31
Postleitzahl: 53115
Land: Deutschland
Wohnort: Bonn

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

SaScha hat geschrieben: 5. Jan 2019, 23:43 ….PS: Wenn Du das machst: versuch ihm ein neues Zuhause mit 2-3 richtigen babys zu finden. So eine Kombi kann sehr gut laufen (charakterliche Passung immer vorausgesetzt) - ich hatte hier selber eine 4er Gruppe mit einem 2-3 Monate älteren Halbbruder. Aber natürlich gibt es hier keine Patentrezepte. Nur könnte das besser laufen, als wenn er zu Beginn des Flegelalters noch zu älteren Tieren soll.
leila182 hat geschrieben: 6. Jan 2019, 16:43
Firelady hat geschrieben: 6. Jan 2019, 16:12 Hallo,

warum sollten es denn unbedingt kleine Degus sein? Vielleicht wäre es für den Kleinen sogar schöner, wenn er einen „väterlichen Freund“ bekäme, an dem er sich orientieren kann?
Das frage ich mich auch. Ich weiß, es gibt kein Patentrezept und jedes Tier verhält sich anders, aber welche Altersklasse wäre leichter mit meinem Kleinen zu vergesellschaften?
DaLo hat geschrieben: 6. Jan 2019, 16:54 …Schön, wenn Du den Kleinen behalten möchtest. Ich würde ihm tendenziell ein, zwei Degus im Alter von 2-5 Jahren an die Seite setzen. Ob Du dann in ein, zwei, drei Jahren doch aus allen (verbliebenen) eine Gruppe machen kannst, solltest Du locker auf Dich zukommen lassen….
Hallo,

du hast recht damit, dass es wirklich kein Patentrezept gibt, das etwas darüber aussagt, welche Kombination am besten funktionieren würde.

Ich würde allerdings ebenfalls zu ausgewachsenen Degumännchen tendieren, denn wenn du weitere Jungtiere aufnehmen solltest, dann mag die Zusammenführung mit dem jetzt etwa 3 Monate alten Männchen erst einmal relativ zeitnah funktionieren. Aber da dann alle Tiere noch mindestens 15 Monate lang durch die immer wieder mal auftretenden Unruhewellen der Pubertät müssen, wäre mir persönlich das Vorhaben viel zu gewagt.
Es gibt Ausnahmen, in denen eine derartige Konstellation wirklich hält und gut durch die Flegelphase kommt, so bspw. bei Sabine, aber die Mehrzahl vergleichbarer Kombinationen sind eher fragil und brechen dann auch öfters auseinander, so dass getrennt und entweder wieder vergesellschaftet oder abgegeben werden muss.

Somit wäre meine Empfehlung auch dahingehend, nach 1 bis 2 gut ausgewachsenen und möglichst auch souveränen sowie in sich ruhenden Männchen zu suchen.
Hier wird es vermutlich länger dauern, bis man das erste direkte Zusammentreffen wagen kann und auch, bis man sich dann untereinander einig ist.
Aber wenn dies dann geschafft ist, sind diese Konstellationen i.d.R. beständiger.

Jetzt könnte man natürlich noch damit argumentieren, dass das eine Jungtier während der wichtigen Prägephase alleine sitzt, was seiner Entwicklung wohlmöglich schaden könnte. Diese Bedenken sind berechtigt. Allerdings kann auch eine längere Trenngitterphase ohne direkten Kuschelkontakt zu Artgenossen sehr lehrreich für das alleinsitzende Jungtier sein, denn es bekommt ja trotzdem alles vom Zusammenleben der abgetrennten Artgenossen mit. Teile der Kommunikation von Degus untereinander gehen ja nicht nur über (z.T. von uns Menschen nicht wahrnehmbaren) Lautäußerungen, sondern auch über Mimik und Gestik.

Wenn man sich also auf beiden Seiten viel auf der Trenngitterebene aufhält, kann das einzeln sitzende Jungtier somit durch Beobachtungen und andere Wahrnehmungen von den getrennt sitzenden Mitbewohnern lernen. Dies war jedenfalls bei eigenen Tieren festzustellen. Ebenfalls habe ich Rückmeldungen dieser Art von anderen Deguhaltern erhalten.

Und selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, besteht nach meinen Beobachtungen auch über die Pubertät hinaus immer die Möglichkeit, sich etwas von anderen Artgenossen abzugucken und so typisches Deguverhalten zu erlernen.
Liebe Grüße

Monika

Meine Beiträge sind Forenbeiträge und dürfen nur nach Rücksprache, sowie ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie u./o. Screenshot veröffentlicht werden. Querverweise (Links) mit genauer Quellenangabe sind erlaubt.
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

esmeralda hat geschrieben: 10. Jan 2019, 09:40
Somit wäre meine Empfehlung auch dahingehend, nach 1 bis 2 gut ausgewachsenen und möglichst auch souveränen sowie in sich ruhenden Männchen zu suchen.
Hallo Monika,
jetzt würde ich schon gerne noch was fragen :
wie geht ein suchende Deguhalter denn jetzt in der Praxis mit der Info um? Gemeint ist: nach was soll er den Altbesitzer fragen - auf was soll er achten?

Natürlich sollte er wohl kein Tier nehmen, dass abgegeben wird weil eine VG nicht geklappt hat (aber auch da könnte es natürlich an vielem gelegen haben. Aber der Suchende möchte ja seine Chancen maximieren dass es gut klapot/passt).

Und wenn der Vorbesitzer erzählt, dass das Tier viele Jahre komplikationslos in seiner alten Gruppe war, dann ist das sicher auch ein guter Hinweis 🤔.

Aber so richtig....?
Das "souveräne, in sich ruhende Tier " ist nun nicht automatisch dominant nur weil es souverän in Sozialbeziehungen ist? Oder meinst Du es doch in die Richtung ?
Eher: "es hat es nicht nötig zu beißen und bekommt im Allgemeinen nach einiger Zeit des Zusammenlebens die Beziehungen mit etwas Geboxe und später Drohen - oder Anpassen gut geregelt "?

(Eigentlich wäre das Erfragen von passenden Merkmalen - oder eben nur dieses - auch ein so spannendes Thema für sich, dass ich Dich das in einer anderen Welt auch in einem Alleinstehenden/Extrabeitrag gefragt hätte.
Denn merkwürdigerweise fragen mich das die Leute nie wenn man ihnen etwas in die Richtung rät (meist geht es ja ganz simpel in "dominant " oder "unterwürfig " ... und schon das ist meiner Meinung nach schon schwer genug eindeutig herauszubekommen wie das früher lief. Ich habe bei vielen Anzeigen schon den Verdacht dass überhaupt nicht jeder nur dominant ist, der sich mit andren nicht einigen konnte... Dies kann aber zugegebenermaßen eine Fehleinschätzung sein. Scheinbar bin ich wohl der einzige Mensch der das schwierig findet, also dränge ich den Suchenden dann keine weiteren Überlegung dazu auf... 😐) )

Hm... Ich sehe das nimmt mit dem Passus in Klammern aber wieder den Charakter einer umfassenden und recht aufwändigen Seminararbeit an 🙂 ... Das soll es natürlich nicht.😓


Aber wenn Du zu Deinem Rat eben etwas erklären würdest,
würde zumindest ich mich freuen.

Und es wäre vermutlich sehr schade darum, wenn es nur hier unten steht wo es nicht so gut aufzufinden ist. Aber egal

Freundlichen Gruß durch den Schnee
Sabine
Benutzeravatar
esmeralda
Beiträge: 5873
Registriert: 19. Apr 2008, 12:31
Postleitzahl: 53115
Land: Deutschland
Wohnort: Bonn

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo Sabine,

ein Deguhalter, der sich auf der Suche nach einem oder mehreren neuen Artgenossen für ein eigenes oder mehrere eigene Tier/e begibt, sollte versuchen, so viel wie möglich über das/die Tiere, deren Vorgeschichte, Verhalten bspw. während der Pubertät (wenn er die Tiere entsprechend jung übernommen hat) sowie danach, bei bisher möglichweise stattgefundenen Vergesellschaftungen, im täglichen Umgang miteinander und auch bzgl. der allgemeinen Verhaltensweise in Erfahrung bringen.
Dabei ist es wichtig, dass wirklich nur danach gefragt wird, wie auf andere Artgenossen reagiert wurde/wird und nicht wie das Verhalten dem Halter/Menschen gegenüber aussieht.
Ebenso kann man nachhaken, wie bspw. jeweils auf räumliche Veränderungen reagiert worden ist oder ob es Probleme nach einer (Teil-)Käfigreinigung gab.

Das bedeutet natürlich, dass der abgehende Halter seine Tiere im Vorfeld immer wieder mal genau beobachtet und so auch ein Gefühl für seine Degus entwickelt hat.

Wenn mir jemand erzählt, dass er einen „dominanten“ Degu hat, frage ich konkret nach, wie sich dies nach seiner Meinung äußert.
Ein Tier, was bspw. als erstes am Futternapf ist, muss deswegen nicht zwangsläufig dominant sein. So habe ich momentan einen Degu, der zwar immer wieder versucht, als erstes einen der bereitgestellten Futternäpfe für sich zu beanspruchen, ist aber mit Abstand der letzte der Rangfolge und hat somit überhaupt nichts zu sagen.
Wenn seine Mitbewohner der Meinung sind, dass sie nun aber selber fressen wollen, wird der Degu kurzer Hand herausgeschmissen. Zwar versucht er immer wieder, sich dem zu widersetzen, aber letztlich zieht er jedes Mal aufs Neue den Kürzeren und trollt sich.
Bzgl. Leckerchen hat er inzwischen gelernt, dass er immer eine Etage tiefer gehen muss, um eines zu bekommen. Denn nachdem er vorher wie ein Bulldozer seine Artgenossen regelrecht „platt gewalzt hat“, was er auch aufgrund seiner Statur und seines Gewichts machen konnte, es dann wirklich ordentliche Auseinandersetzungen auch zwischen den ansonsten friedlichen Mitbewohnern gab, wurde das Tier darauf konditioniert, automatisch eine Etage tiefer zu laufen. Und ja, das klappt tatsächlich. *nicken*
Dort bekommt der Degu im Übrigen, als Schlusslicht in der Rangfolge, auch als Letzter sein Leckerchen.

Alphatiere müssen nicht immer durch ein besonders ruppiges, polterndes oder auch nur durch Körpereinsatz geprägtes, „durchgreifendes“ Auftreten äußern, sondern es gibt sehr wohl auch Tiere, die dem Menschen gegenüber wenig Interesse zeigen u./o. scheu sind, aber im Innenverhältnis zu ihren Artgenossen durch umsichtiges, beruhigendes oder auch beschwichtigendes Verhalten auffallen.

So kann es ohne Weiteres der Fall sein, dass es innerhalb der Rangfolge unter dem Alphatier Stress und Unstimmigkeiten gibt und die betreffenden Tiere dann auch entsprechend aneinandergeraten. Wenn der Chef der Meinung ist, dass entweder seine Stellung nicht gefährdet oder auch die anderen das sehr wohl ohne sein Eingreifen untereinander ausmachen können, kann es sein, dass er sich komplett zurückhält und sich das Geschehen relativ entspannt aus der Entfernung aus anschaut.
Sollte er aus Versehen zwischen die Fronten geraten oder ihm der Kragen doch dann irgendwann einmal platzen, weil es ihm insgesamt zu „rummelig“ ist, kommt es dann doch schon mal vor, dass er sich ins Geschehen miteinmischt.

Vermeintliche „Dominanz“ kann sehr wohl ein Ausdruck von Unsicherheit, mangelndem Selbstvertrauen oder einfach einer noch nicht ganz ausgereiften Persönlichkeit sein. Davon sind mir schon sehr viele Tiere untergekommen.

Um solche Einschätzungen vornehmen zu können, bedarf es, zugegebenermaßen, vieler, sowie langer Beobachtungen und auch eines gewisses Maß an Erfahrungen.

Nichts desto trotz kann man durch umfangreiches Nachfragen beim Vorbesitzer etliches über die Tiere erfahren. Wenn man sich dann im Zweifelsfall nicht sicher ist, ob das/die Tiere zu der eigenen Konstellation passen könnte, sollte man sich ein Rückgaberecht einräumen lassen oder schlimmstenfalls ganz von einer Aufnahme Abstand nehmen.
Liebe Grüße

Monika

Meine Beiträge sind Forenbeiträge und dürfen nur nach Rücksprache, sowie ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie u./o. Screenshot veröffentlicht werden. Querverweise (Links) mit genauer Quellenangabe sind erlaubt.
Benutzeravatar
Firelady
Beiträge: 2062
Registriert: 7. Jan 2018, 21:22
Postleitzahl: 44867
Land: Deutschland

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo,
Alphatiere müssen nicht immer durch ein besonders ruppiges, polterndes oder auch nur durch Körpereinsatz geprägtes, „durchgreifendes“ Auftreten äußern, sondern es gibt sehr wohl auch Tiere, die dem Menschen gegenüber wenig Interesse zeigen u./o. scheu sind, aber im Innenverhältnis zu ihren Artgenossen durch umsichtiges, beruhigendes oder auch beschwichtigendes Verhalten auffallen.
das möchte ich ganz dick unterschreiben!

Überhaupt stimme ich Monikas Post in jedem Aspekt vollumfänglich zu, muss jedoch dazu sagen und zugeben, dass ich dies erst mit der Zeit richtig erkannt habe... :oops:
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Benutzeravatar
Biene
Beiträge: 3300
Registriert: 12. Aug 2007, 15:43
Postleitzahl: 91522
Land: Deutschland
Wohnort: Ansbach
Kontaktdaten:

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo,

Chef zu sein muss man sich verdienen, das passiert - zumindest bei Tieren :mrgreen: - mit Köpfchen und Souveränität. Gut, anfangs kann auch ein Kampf eine Rolle spielen, aber festigen bzw. akzeptiert wird die Position nicht mit rein körperlichen Argumenten. Ich finde es auch super, wie Monika das hier beschrieben hat.

Ich hatte mal eine 4er-Jungsgruppe vor über 15 Jahren, in der das sehr eindrucksvoll ablief. Mein Seniorchef war gemütlich, die Ruhe selbst. Der jüngste der Runde ein Hitzkopf und immer wieder hat er Unruhe gestiftet. Nie beim Senior, immer gegenüber der anderen beiden. Aber wurde es Flapsi zu bunt, hatte Charly Respekt, wenn dieser kurz und knapp dazwischen ging. Ähnliches erlebe ich jetzt auch bei den Kaninchen (5 Stück). Paulchen muss immer mal wieder stänkern, aber wirklich zu melden hat er nichts. Leni braucht dagegen nur mal den Kopf schnell in eine Richtung drehen oder zu brummen, schon ist klar, wer unangefochten das Sagen hat und bei ihr schleimt er sich richtig ein.

Viele Grüße
Biene
Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.
Benutzeravatar
esmeralda
Beiträge: 5873
Registriert: 19. Apr 2008, 12:31
Postleitzahl: 53115
Land: Deutschland
Wohnort: Bonn

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo ihr beiden,

es stimmt, dass man schon genau hinschauen muss, um zu erkennen, wie die einzelnen Tiere so ticken und daraufhin versuchen zu folgern, was an Ergänzung evtl. dazu passen könnte.

Nicht umsonst wird immer wieder geschrieben, dass Degus Beobachtungstiere sind und die Faszination sowie der Charme dieser kleinen Nager gerade von ihrem komplexen und vielschichtigen Verhalten untereinander ausgeht.
Dieses ist natürlich bereits während des Heranwachsens, also in der oftmals ziemlich turbulenten Pubertät, zu beobachten. Aber wenn die Tiere ausgewachsen sind, kristallisieren sich ihre Wesenszüge, Charaktere und auch das dazu gehörige Temperament bzw. die individuelle Verhaltensweise erst deutlich heraus.

Daher bin ich persönlich der Meinung, dass es unerheblich ist, wie das Äußere der Tiere ist oder wie sie sich dem Menschen gegenüber verhalten, sondern dass diese im Gruppenverband lebenden Nager sich durch ganz andere Eigenschaften auszeichnen und deswegen so überaus interessant sind.

Ich könnte inzwischen fast schon ein Buch darüber schreiben, welche erstaunlichen Dinge sich jedes Mal aufs Neue ergeben, wenn ich bspw. versuche, bei geplanten Vergesellschaftungen zusammen mit dem jeweiligen Halter zu überlegen, ob bestimmte Konstellationen funktionieren könnten, wie die Ausgangs- und räumlichen Rahmenbedingungen aussehen sollten, wann, wo und wo ein direktes, erstes (oder erneutes) Zusammentreffen stattfinden sollte, wie dann auf bestimmte Beobachtungen reagiert werden könnte und welchen Plan B (oder auch gar noch C) man im Hinterkopf haben sollte.
Theroie und Praxis können dabei erheblich voneinander abweichen.

Degus sind einfach erstaunlich und ich lerne immer wieder ganz viel Neues, bisher vllt. so noch nicht Bekanntes/Beobachtetes und damit auch Interessantes hinzu. *sonne*
Leider wird die Komplexität dieser tollen Tiere immer wieder unterschätzt oder auch einfach nur in Abrede gestellt, aber letztlich handelt es sich dabei genauso um Persönlichkeiten und Individualisten, wie es bei anderen (Säuge-)tieren und damit auch dem Menschen der Fall ist.
Liebe Grüße

Monika

Meine Beiträge sind Forenbeiträge und dürfen nur nach Rücksprache, sowie ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie u./o. Screenshot veröffentlicht werden. Querverweise (Links) mit genauer Quellenangabe sind erlaubt.
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo Monika,

auch von mir lieben Dank. :)
Mein kleiner Charly hat uns gestern leider nach der Narkose verlassen, so konnte ich noch nicht antworten.... :(

Ich würde gerne nochmal auf meine Eingangsfrage zurückkommen - wie jetzt ein Halter ein "souveränes" Tier ausmachen könnte? Schon so wie von mir im Ansatz beschrieben?

Das ist ja doch wirklich nicht gleichzusetzen mit einem dominanten Tier? Auch ein Tier, dass sich gut weiter unten in der Rangfolge eingliedert, hat doch die gewünschte Souveränität im Umgang mit anderen.
Oder..?

Lieben Gruß
Sabine
SaScha hat geschrieben: 10. Jan 2019, 11:10
esmeralda hat geschrieben: 10. Jan 2019, 09:40
Somit wäre meine Empfehlung auch dahingehend, nach 1 bis 2 gut ausgewachsenen und möglichst auch souveränen sowie in sich ruhenden Männchen zu suchen.
Hallo Monika,
jetzt würde ich schon gerne noch was fragen :
wie geht ein suchende Deguhalter denn jetzt in der Praxis mit der Info um? Gemeint ist: nach was soll er den Altbesitzer fragen - auf was soll er achten?

Natürlich sollte er wohl kein Tier nehmen, dass abgegeben wird weil eine VG nicht geklappt hat (aber auch da könnte es natürlich an vielem gelegen haben. Aber der Suchende möchte ja seine Chancen maximieren dass es gut klapot/passt).

Und wenn der Vorbesitzer erzählt, dass das Tier viele Jahre komplikationslos in seiner alten Gruppe war, dann ist das sicher auch ein guter Hinweis 🤔.

Aber so richtig....?
Das "souveräne, in sich ruhende Tier " ist nun nicht automatisch dominant nur weil es souverän in Sozialbeziehungen ist? Oder meinst Du es doch in die Richtung ?
Eher: "es hat es nicht nötig zu beißen und bekommt im Allgemeinen nach einiger Zeit des Zusammenlebens die Beziehungen mit etwas Geboxe und später Drohen - oder Anpassen gut geregelt "?
Benutzeravatar
esmeralda
Beiträge: 5873
Registriert: 19. Apr 2008, 12:31
Postleitzahl: 53115
Land: Deutschland
Wohnort: Bonn

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo Sabine,

dass dein arg gebeutelter Charly die gestrige Behandlung bzw. die damit verbundene Narkose nicht überlebt hat, tut mir sehr leid. ~_~ Oftmals kann man von außen nicht erkennen, wie es tatsächlich gesundheitsmäßig bei einer „Sorgennase“ aussieht. *tröster*

Richtig, unter einem souveränen Degu verstehe ich persönlich ein Tier, was unabhängig von seinem Rang, das Verhalten seines Gegenübers richtig einschätzen kann und darauf mit unter Degus „üblichen bzw. arttypischen“ Verhaltensweisen reagiert. So bedeutet das in meinen Augen, dass bspw. ein rangniederes Tier dies auch so (nach möglicherweise vorangegangen Rangstreitigkeiten) erkennt und sich damit arrangiert bzw. diese Tatsache akzeptiert und nicht immer wieder aufs Neue versucht, deswegen Rangordnungskämpfe anzuzetteln, wenn wirklich klar ist, dass es definitiv unterlegen ist. Wenn sich hingegen die Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe verändern, kann dieses Tier natürlich, unter diesen geänderten Voraussetzungen, erneut versuchen, weiter nach oben zu kommen.

Souverän sein heißt für mich auch, dass das Tier, unabhängig von seiner Position innerhalb der Gruppe, sicher auftritt, sowie gegenüber den Mitbewohnern klare (also gewissermaßen einschätzbare und verlässliche) Signale aussendet, selbst wenn es keinen hohen Rang innerhalb der Gruppe bekleiden sollte.

Ich glaube, es ist schon ziemlich schwierig, für andere möglichst nachvollziehbar in Worte zu fassen, was m.E. die Souveränität eines Degus ausmacht.
Liebe Grüße

Monika

Meine Beiträge sind Forenbeiträge und dürfen nur nach Rücksprache, sowie ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie u./o. Screenshot veröffentlicht werden. Querverweise (Links) mit genauer Quellenangabe sind erlaubt.
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

Hallo Monika,
esmeralda hat geschrieben: 11. Jan 2019, 21:20
dass dein arg gebeutelter Charly die gestrige Behandlung bzw. die damit verbundene Narkose nicht überlebt hat, tut mir sehr leid. ~_~ Oftmals kann man von außen nicht erkennen, wie es tatsächlich gesundheitsmäßig bei einer „Sorgennase“ aussieht. *tröster*
das ist ganz arg lieb - danke ❤. Es tut einem immer nur so bitter leid wenn man dann unterm Strich doch nicht helfen konnte. Und es nicht losgeht obwohl alle Beteiligten so gerne wollen ... sondern so schnell zuende geht. Ich hätte es ihm so gerne noch etwas schön gemacht. :( Aber das kennen ja viele hier. Ich weiß.
esmeralda hat geschrieben: 11. Jan 2019, 21:20 Ich glaube, es ist schon ziemlich schwierig, für andere möglichst nachvollziehbar in Worte zu fassen, was m.E. die Souveränität eines Degus ausmacht.
Ob es schwierig war, das zu formulieren, weiß ich nicht. Aber Du hast es absolut nachvollziehbar und schön auf einige verschiedene Typen oder Konstellationen skizziert, danke. :)
Ich war mir sicher dass es sich grundlegend unterscheidet von "dominant" oder auch von "Chef-sein".
War jetzt nur etwas irritiert wegen der ersten Antwort.
Aber ich hatte auch mal wieder einiges angerissen im Frage-Post.

Mir hat jemand sehr anschaulich vor meiner ersten VG und auch später nochmal als es um Gruppengrößen ging, unter anderem das Prinzip von souveränen Degu-Chefinnen mit eigenen Beispielen erklärt. War sehr einleuchtend und spannend. Diese Eigenschaft erleichtert natürlich Zusammenführungen und Zusammenleben sehr.

Das Schwierige sehe ich weiterhin eher in darin, vor einer ersten VG mit so einer Gruppe zu erahnen, wie die einzelnen Tiere hier dann tatsächlich aufgestellt sind.

Und vor allem (und da kommen wir wieder zum Anlass der Frage weiter oben): jemandem der diese Beschreibungen und Erzählungen nicht bekommt (oder sie nicht sucht oder nachvollziehen mag 😐) , dann in knappen Worten zu umschreiben, nach was man tendenziell Ausschau halten sollte in den Anzeigen. Und was sie erfragen könnten.
Schon gar wenn es Leute sind die noch nicht so viel gelesen haben wie Jennifer.
Ich glaube das geht wirklich nur ansatzweise , unter anderem auch, da die abgeben Partei eben viel über die Tiere wissen muss (was Du oben ja auch sagst). Und dann auch offen erzählen müsste.
Ich wüssste auch nicht, wie weit ich hier selber bei einer konsequenten Suche kommen würde🤔🙂..


Liebe Grüße
Sabine
SaScha
Inaktiver User
Beiträge: 279
Registriert: 7. Dez 2017, 20:45
Postleitzahl: 10000
Land: Deutschland

Re: Vergesellschaftung 2 + 1

SaScha hat geschrieben: 13. Jan 2019, 16:06
Schon gar wenn es Leute sind die noch nicht so viel gelesen haben wie Jennifer.
Der Satz ist jetzt doof, da zweideutig 😐.
Ich hatte sagen wollen : "Schon gar, wenn es Leute sind, die noch nicht so viel gelesen haben, wie Jennifer es getan hat." Denn sie (als Beispiel und weil sich in diesen Beitrag die Frage gestellt hat) ist ja hier und hat doch schon einiges an VG-Berichten gelesen.🙂
Antworten